Gleichstrom - Querschnitt auf mehrere Kabel verteilbar?
Soweit ich weiss, nimmt man bei Gleichstrom für längere Strecken Kabel mit grösserem Querschnitt wegen des geringeren Innenwiderstands. Angenommen, es sind 50 mm2 erforderlich. Könnte ich dann alternativ auch 5 separate Kabel a 10mm2 nehmen? Oder ist es erforderlich, dass es eine kompakte "Kupferseele" mit 50mm2 Durchmesser ist?
4 Antworten
Du kannst den (Leiterquerschnitt) natürlich beliebig aufteilen, wenn am Ende die Summe aller Querschnitte wieder den errechneten Gesamtquerschnitt ergibt.
Im Prinzip entspricht das der Parallelschaltung mehrerer (gleicher) Widerstände, der Strom teilt sich entsprechend auf (5*10mm²= 50mm² und entspricht der Parallelschaltung der Kabelwiderstände aus 5 10mm² Leitungen). Der Gesamtstrom ergibt sich dann aus: I1+I2+... Ix .
Berechnung des Leiterwiderstandes siehe:
https://www.frustfrei-lernen.de/elektrotechnik/leiterwiderstand-wiederstand-leitung-berechnen.html
Parallelschaltung von Widerständen:
https://www.grund-wissen.de/elektronik/schaltungen/reihenschaltung-und-parallelschaltung.html
Hier noch ein Link, mit dem man benötigte Leiterquerschnitte (direkt)berechnen kann: https://electronicbase.net/de/leitungsquerschnitt-berechnen/
(nach unten scrollen - Leitungsquerschnitt-Rechner)
Leider bleibt unklar, was Du konkret vor hast. Auf jeden Fall solltest Du bedenken, dass möglicherweise irgendwann ein Anderer an Deine Verdrahtung ran muss und dann irgendwie gefahrlos herausfinden muss, was Du Dir ursprünglich gedacht hast. Eine saubere Verdrahtung basiert immer darauf, dass ein Stromkreis NICHT auf mehrere parallele (= einzeln isolierte) Einzeladern pro Pol aufgeteilt wird, auch wenn es physikalisch möglich wäre.
Es geht um ein spezielle Zweit-Erdungsanlage (wegen des Neutralleiter/Erdungsproblems in Altbauten), die mir empfohlen wurde, mit dem Hinweis, dass sie per 50mm2 Kabel angeschlossen werden muss.
" Könnte ich dann alternativ auch 5 separate Kabel a 10mm2 nehmen?"
Rein formal und technisch wäre das egal, die Parallelschaltung wurde hier erklärt. Nur in der Praxis musst du darauf achten, dass im Laufe der Zeit der Widerstand eines Einzekabes sich nicht signifikant ändern darf. Die Übeltäter sind dabei meist die Verbindungensteile, mittels derer du die einzelnen Leitungen schließlich verbinden musst. Da existiert immer ein Übergangswiderstand, der muss nicht für alle Stellen gleich sein und auch gleich bleiben.
Da der Gesamtstrom zunächst in etwa gleich bleibt, aber bei Ausfall eines Kabels sich dann auf die anderen verteilt, kann es zu einer unbemerkten Überlastung der restlichen 4 Kabel kommen.
Das gilt es zu beachten.
Bin vollkommen deiner Meinung. Noch als Ergänzung:
Es ist auch wichtig bei der Installation darauf zu achten in allen Stränge den gleichen Leitungswiderstand zu haben. Heißt die Leitungslänge soll bei allen Stränge gleich sein.
Das habe ich stillschweigend vorausgesetzt. Aber dennoch, so etwas muss erwähnt werden. Da stimme ich dir uneingeschränkt zu.
Das is egal. Der addierte Querschnitt ist ausschlaggebend.
Also ist es egal ob das ein Draht oder mehrere sind.
Super, danke für Links!!!