Glaubt ihr, dass es Leute gibt, die einfach dazu bestimmt sind, langzeitarbeitslos zu sein?
Ich sehe mich da als eines von vielen Beispielen. Seit 2014 habe ich weder in einer sozialversicherungspflichtigen Tätigkeit gearbeitet noch Schule besucht. Lediglich keinen Hauptschulabschluss kann ich vorweisen.
Sage aber gleich dazu, dass ich erst seit einem Jahr von ALG2 lebe. Zuvor habe ich Zuhause o. bei Verwandten gewohnt, war familienversichert, und ging geringfügigen Beschäftigungen nach.
Mein ALG2 Bezug ging zudem mit Auflagen einher. Letztes Jahr besuchte ich also eine Maßnahme. Andere Leute die dort waren, wohnten teilweise in einem Obdachlosen/Resozialisierungs-Haus. Waren auch Langzeitarbeitslose dabei, die seit 10, 15 Jahren keiner Tätigkeit nachgingen.
Das Jobcenter meinte dann, dass eine andere Maßnahme besser für mich wäre. Also ging ich dann dieses Jahr in eine andere Maßnahme, wo die Arbeitsfähigkeit erprobt wird, u. a. durch Praktika, etc.
Praktika konnte ich mir nicht selber aussuchen. Die wurden für mich anhand meiner Einschränkungen und Qualifikationen herausgesucht. Nur einfache Helfertätigkeiten, wozu ich keine Lust habe. Oder WfbM, wo ich nervlich wegen der Tätigkeit und der Atmosphäre fast durchdrehen könnte...
Das, was ich machen möchte, wird nicht berücksichtigt. Z. B. kaufmännische Tätigkeiten oder eine Ausbildung. Aber wegen meiner Erwerbsminderung eben nur in Teilzeit möglich.
Übrigens stellt sich das Jobcenter bei einer Ausbildung auch quer. Finanzieren die nicht.
Mal ganz davon abgesehen, dass ich nicht einmal in Helfertätigkeiten einen Job bekommen habe, bisher. Wird ja nur durch Praktika geschaut, wie fit ich bin.
Das Einzige war das Jobcenter mir zu bieten hat, sind also Maßnahmen. Von der direkten Arbeitsvermittlung bin ich um Galaxien entfernt.
Ich fühle mich so, als würde es für mich keinen Beruf geben, als wäre ich dazu bestimmt, für ewig langzeitarbeitslos zu sein, und an Maßnahmen teilzunehmen.
Das Ergebnis basiert auf 11 Abstimmungen
6 Antworten
Das ist so, wenn man immerwartet, das andere etwas für einen regeln und nicht mal selbst aktiv wird
was hast Du (!) denn getan, um die Situation zu beenden - ich lese hier nur Gemaule, dass das JC nicht Deinen Wünschen nachkommt ...
Ich lese hier nur „ich habe keinen Bock“ - dann leb halt damit, dass du ein Leben lang Hartzler sein wirst.
Das kann durchaus passieren, denn es gibt einfach nicht genug "Gute" Arbeitsstellen, jeder hat das Recht auf eine Arbeit die auch erfüllend für ihn ist und die Arroganz und Kaltschnaeuzigkeit mit der gering qualifizierte Menschen, besonders Frauen, ausgebeutet werden, darf nicht hin genommen werden.
Nur einfache Helfertätigkeiten, wozu ich keine Lust habe. Oder WfbM, wo ich nervlich wegen der Tätigkeit und der Atmosphäre fast durchdrehen könnte...
Nach Helfertätigkeiten kann auch andere Arbeit folgen, wenn du Dir Mühe gibst. Es liegt an Dir.
Was ist WfbM? Und was ist Deine Behinderung?
Behinderung hab ich nicht. Hatte eben schwierige Vergangenheit und habe Schwierigkeiten in sozialer Interaktion. Um in einer WfbM (Werkstatt für behinderte Menschen) zu arbeiten, muss man nicht zwingend behindert sein.
Das tut mir leid. Könnte es sein, dass ein kompletter Standortwechsel helfen kann.
Standortwechsel? Nein. Weiß nicht...
Bin ja erst vor nem Jahr hier her in die Stadt gezogen. Ins Sozialviertel. Wegen schwerwiegenden sozialen Gründen vom Jobcenter bewilligt.
Ich hab mal eine Frage an einen "Fachmann in der Sache".
Ich lese hier auf GF öfter, dass sich Menschen in den Behindertenwerkstätten diskriminiert sehen. Warum, es soll doch Menschn helfen? In vielen Ländern gibt es soetws nicht.
Nein. Zufälle und unvorhergesehene Situationen können uns alle treffen.
Bitte sieh die Bundesagentur für Arbeit nicht für dich persönlich.
Sie ist dazu gemacht, um Leid zu erschaffen, und Probleme zu verschlimmern. Sie will keine Probleme lösen und ist nicht dazu gemacht. Man wird bewusst in der Arbeitslosigkeit gehalten, und es gibt keinen vernünftigen Weg hinaus.
Ich habe leider keine Lösung, da ich zu wenig Ahnung davon habe, aber wie gesagt, bitte sieh das, was die Agentur verbockt, nicht als eine persönliche Eigenschaft von dir. Man kann auch Bafög beantragen und unabhängig von der Agentur eine Ausbildung anfangen, vielleicht kann man sich dann eine Wohnung suchen und sich damit über Wasser halten.
die Agentur für Arbeit - hier wohl eher das Jobcenter ist nicht das Kindermädchen der Arbeitslosen .... die müssen schon auch selbst etwas tun und Aktivitäten entfalten ...
Hab mich seit dem ALG Bezug paar Mal beworben. Dabei merkte ich, dass es aussichtslos erscheint, mich zu bewerben.
Bei einfachen Helfertätigkeiten würde ich sicher nen Job bekommen. Aber dazu habe ich keine Lust.
Bin ja erwerbsgemindert. Möchte deshalb nur was tun, was mir Spaß macht.
Ich kann außerdem froh sein, nicht in der normalen Arbeitsvermittlung zu stecken.
Aber ist egal. Selbst wenn ich einen Teilzeitjob hätte, müsste ich wohl noch aufstocken.
Das Jobcenter hat mit mir nicht einmal eine Eingliederungsvereinbarung gemacht. Bin also derzeit frei von Sanktionen.