Glaubt ihr an mehr als zwei Geschlechter?

Das Ergebnis basiert auf 51 Abstimmungen

Nein 59%
Ja 33%
Ja weil ich mich selber so identifiziere 4%
Lass mich in Ruhe mit der Schei*e 4%

9 Antworten

Nein
zum Beispiel eine Frau die sagt, heute sind ihre Gender they/ them und morgen sir/ser und übermorgen zir/zey und das komplett ernst meint, als sei das eine Tatsache.

Nein, ich glaube nicht, dass es sowas gibt. Man kann sein Geschlecht nicht wechseln, indem man andere Pronomen einfordert. (Gibt es das überhaupt - Mensches, die täglich andere Pronomen einfordern?)

Was ich schon glaube, ist, dass man die eigene Geschlechtspräsentation nach Tagesform anpassen kann. Sich also an einem Tag stereotyp männlich, an einem anderen stereotyp weiblich, und übermorgen androgyn kleiden, bewegen und sprechen kann. Dabei ändert sich natürlich nicht das Geschlecht der Person, sondern nur die stereotype Rolle, die die Person spielt. Solche Menschen mit variabler Geschlechtspräsentation werden genderfluid genannt.

Ja

Ich glaube, dass es viele Menschen gibt, die sich selbst weder als Mann oder Frau fühlen und es ist ok, wenn sie sich anders fühlen und bennenen möchten.

Ich akzeptiere es, aber ich für mich selbst juckt das nicht. Ich bin schwul und das geht andere auch nicht an, die müssen das auch nicht toll finden oder supporten, die sollen ordentlich mit mir reden, der Rest ist meine Sache.

Ja weil ich mich selber so identifiziere

Das ist tatsächlich die Wahrheit so. Ich war lange auch der Meinung, dass es das alles nicht gibt - bis ich dann irgendwann vor dem Fakt stand, das ich, wenn ich Nichtbinär als echte Sache betrachte, nicht weiß, was ich stattdessen sein soll. Weil ich nicht dem Geschlecht zugehöre, das ich biologisch bin, aber auch nicht dem entgegen gesetzten. Weil ich seit meiner Kindheit davon fantasiere, einen Körper zu haben, der beide Geschlechtsmerkmale hat. Und ich kann ja schlecht sagen "Okay, also bei mir ist es echt aber sonst bei niemandem".

Übrigens, nicht alle Nichtbinären benutzen Neopronomen, nicht alle wechseln ihre Pronomen täglich (Ich bin zb immer sowohl ein Er als auch eine Sie), und deine Darstellung hier zeigt ganz deutlich, das du eigentlich gar keine vernünftigen Antworten willst, sondern dich nur mit anderen Leuten gegenseitig gegen Nichtbinäre aufhetzen willst.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin bisexuell und nichtbinär & kenne viele andere 'Queere'.

gador117 
Beitragsersteller
 12.08.2023, 19:25

Nein, das ist die Erfahrung die ich mit Leuten in meinem Umfeld mache. Okay du sagst du hast davon fantasiert beide Geschlechtteile zu haben. Aber hast du ja nicht oder? Das klingt eher wie bei Autogynophilen die sich vorstellen, eine Frau zu sein aber keine werden wollen. Die Frage ist halt, was heißt denn, ein Geschlecht zu haben? Es gibt Frauen, die erfüllen jeden Männerklischee und Männer die erfüllen jedes Frauenklischee. Und das finde ich ganz wundervoll. Aber irgendwie werden solche Leute momentan ausradiert, weil sie dann plötzlich alle non-binary sind. Obwohl sie sich vor 10 Jahren noch stolz als tomboy usw. identifiziert haben. Und ich denke mir immer, dass man Geschlechterklischees damit untermauert, wenn man sagt: wenn man anders ist, ist man sein Geschlecht nicht mehr. Anstatt zu sagen: Ein Mann zu sein/ eine Frau zu sein ist fassettenreich und darf auch ganz anders aussehen.

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Seraphiel0  12.08.2023, 19:37
@gador117

Ich hab ja aber nicht sexuell fantasiert, wie bei Autogynophilie, sondern es war ein "Ich war einfach immer so, wenn ich mir mich selbst vorgestellt habe".

Und es geht nicht um Klischees - bevor ich gemerkt hab, das ich nichtbinär bin, war ich jahrelang gendernonkonform, und es hat nicht ausgereicht, um zu wissen, wer ich bin. Da war immer der Gedanke von "Wenn es nichtbinäre gäbe, dann wäre ich das". Sogar als Kind schon.

Und die Sache mit "Mann bzw Frau sein hat viele Facetten und kann verschieden aussehen" leben Transpersonen doch wesentlich mehr aus, als es die meisten Cispersonen tun. Ich bin nichtbinär, weil, wenn ich alle Dinge zusammen nehme, die mir in Bezug auf mein Geschlecht Unwohlsein geben, und die mich in Bezug auf mein Geschlecht glücklich machen (Und ich meine hier nur Dinge, die wirklich mit dem Geschlecht zu tun haben, wie zb die körperliche Anatomie und geschlechtsabhängige Sprache, keine Klischees), dann lande ich halt dabei, das ich sowohl in die männliche als auch in die weibliche Form rein passe. Und, ja, Männer können Kleider tragen, Frauen können Holzfällerhemden tragen. Aber Männer und Frauen haben keine Phantomgefühle von Anatomie, die nicht zu ihrer Geschlechtsidentität passt. Sie wünschen sich nicht, das absolut jede Person, die sie anschaut, verwirrt ist, was denn jetzt ihr Geschlecht ist.
Somit geht es mir genauso wie den Transpersonen, die du hier außen vor nimmst als "Also die sind ja okay".

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gador117 
Beitragsersteller
 12.08.2023, 19:48
@Seraphiel0

Was macht denn für dich aber ein Geschlecht aus? Wie du das beschreibst, ist das ja einfach nur ein Wort, wie du genannt werden willst und was du dir in deiner Fantasie vorstellst. Trotzdem hast du einen Körper und lebst in diesem Körper und sammelst deine Lebenserfahrung in diesem Körper. Man lebt die Experience in dem Körper in dem man ist. Und wenn eine körperliche Frau eine Beziehung mit jemandem hat, dann kann sie so viel sagen wie sie will, dass sie sich aber eigentlich als Mann fühlt. Sie wird trotzdem als Frau gesehen, von der Gesellschaft so behandelt, von ihrem Partner so begehrt, sammelt ihre sexuellen Erfahrugnen als Frau und hat keinerlei Erfahrungen damit wie es ist, in der gesellschaft als Mann zu leben. Das ist dann einfach nur man sagt irgendwas und definiert sich selbst als irgendwas, stellt sich was in seiner Fantasie vor, aber lebt sein Leben halt trotzdem immer in dem Geschlecht, welches der Körper hat. Und solange man seinen Körper nicht ändern will, scheint man mit dieser Rolle ja auch komplett d'accord zu sein. Auch wenn man behauptet, es nicht zu sein, leben die meisten Leute ja trotzdem ganz normal in ihrem Körper und verstecken sich nicht. Ich verstehe halt nicht, warum das ein Geschlecht sein soll, sich etwas vorzustellen. Wenn man sein Leben halt trotzdem in seinem eigenen Körper lebt. Eine transexuelle Person hat auch nicht die Möglichkeit wirklich zu erfahren, was es bedeutet in dem anderen Geschlecht zu leben, bis sie sich dem entsprechend angepasst hat. Davor ist es auch nur eine Vorstellung.

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Seraphiel0  12.08.2023, 19:52
@gador117

Ich muss ja aber bei der Vorstellung bleiben, weil ich derzeit nicht geoutet bin in echt und deshalb bleiben muss, wo ich bin. Glaubst du, binäre Transpersonen haben darüber nie nachgedacht, bis sie dann eines Tages ihre OP machen? Transpersonen sind auch schon trans, bevor sie unterm Messer liegen.

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gador117 
Beitragsersteller
 12.08.2023, 20:03
@Seraphiel0

Ja aber Transpersonen legen sich unters Messer, weil sie sich bewusst darüber sind, dass ihr körperliches Geschlecht nicht dem gefühlten Geschlecht entspricht. Und sie sonst nicht als das empfundene Geschlecht leben können, dies aber wollen. Und das ist für mich so ziemlich das Gegenteil von einfach nur sagen man ist etwas. Wenn Non-Binary ein Geschlecht ist, dann erkläre mir bitte, wie sich das leben einer Non-Binary Person von dem Leben einer Frau oder eines Mannes abgrenzt? Was macht Non-Binary zu einem anderen Geschlecht? Die Leute die ich kenne, die sich als Non-Binary definieren, sind alle biologisch weiblich und leben ganz normal, wie jede andere Frau auch und Daten Leute, die sexuell ausschließlich an Frauen interessiert sind, das Non-Binary dementsprechend offensichtlich auch nicht als Geschlecht wahrnehmen. Und ich sehe auch nicht, warum man Nicht-Binaräre Leute als Trans bezeichnen sollte. Das Wort bedeutet transitionieren. Zu was transitioniert denn eine Nicht-Binäre Person? Gibt es etwa noch andere Hormone und Geschlechtsorgane als männliche oder weibliche? Oder muss man sich an den beiden orientieren weil es nichts Drittes gibt? Und ist eine Frau die keine Brüste hat , weil sie Krebs hatte oder ihr keine wachsen oder vorsorglich, autmatisch Non-Binary? Oder hat das keinerlei Einfluss auf die Weiblichkeit eines Körpers?

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gador117 
Beitragsersteller
 12.08.2023, 20:36
@Seraphiel0

Das sehe ich nicht so, nein. Du hast nur gesagt, dass du dich als anderes Geschlecht siehst, weil du dir immer schon gerne vorgestellt hast beide Geschlechtsorgane zu haben. Das beantwortet meine Fragen aber in keinster Weise.

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Seraphiel0  12.08.2023, 20:41
@gador117

Eben doch, deine Frage war "Wenn nichtbinäre trans sind, wohin transitionieren sie dann".

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gador117 
Beitragsersteller
 12.08.2023, 21:01
@Seraphiel0

Ja wohin in? Hast du nicht gesagt bis jetzt. Nur dass du dich outen willst um als non-Binary angesprochen zu werden. Ist das eine Transition? Warum sind non-Binary Leute trans und in was transitionieren sie dann? Wenn du das nicht klar beantworten kannst, dann glaube ich nicht, dass du darauf selbst einen Antwort hast. Und ich finde das dann auch irgendwie Leuten die Transgender sind gegenüber respektlos. Wenn die sich operieren lassen. Und Non-Binary Leute sagen, sie sind auch trans, weil sie sich halt so definieren. Es macht einen Unterschied, ob sich jemand körperliche Schmerzen zufügen lässt oder anderen eine Definition aufzwingt.

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Seraphiel0  12.08.2023, 21:52
@gador117

Nochmal ganz langsam:

beide Geschlechtsorgane zu haben

Und übrigens, ja, eine soziale Angleichung, aka ein Outing, ist eine Transition. Was soll es denn sonst sein?

Wenn nicht Leute, die transgender sind im Sinne Frau zu Mann oder Mann zu Frau hinter mir stehen würden, hätte ich auch nie gemerkt, das ich nichtbinär bin. Die Person, die mir am meisten geholfen hat, ist ein Transmann. Respektlos ist, zu glauben, dass das verschiedene Sachen sind, nur weil du mich noch weniger in dein Weltbild zwängen kannst, als Transmänner und Transfrauen.

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Ja

Da du hier von Gender und nicht von Sex sprichst, auf jeden Fall. Denn Gender ist so vielfältig wie es Menschen auf der Erde gibt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin selbst Trans und bi und beschäftige mich damit.
Nein

Es gibt nur zwei Arten von Keimzellen. Jeder Organismus ist entweder das eine oder das andere. Ganz selten ist es, dass beide Anlagen da sind, wobei aber meistens nur eine funktioniert, wenn überhaupt. Säugetiere sind halt keine Schnecken.

Was natürlich nichts über Geschlechterrollen, Stereotypen oder soziale Zuschreibungen und Zugehörigkeiten aussagt. Die haben mit Keimzellen nicht viel zu tun.