Gibt es Pflanzen,die Geräusche mehr dämpfen können als andere?

8 Antworten

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Interessante Frage, darüber habe ich mir überhaupt noch keine Gedanken gemacht!

http://www.ibp.fraunhofer.de/de/Kompetenzen/akustik/Projekte/Schallschutzpflanzen.html


Theoreta 
Beitragsersteller
 29.09.2014, 15:41

Interessanter Link und ich habe den Verdacht, daß Charlynickel sich doch schon einige Gedanken darüber gemacht hat :-) vielen Dank

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charlynickel  29.09.2014, 15:54
@Theoreta

Nee, hab ich nicht und es ärgert mich, dass ich mich das noch nicht gefragt habe ;). Worüber ich ich mich allerdings schon informiert habe, ist die Fähigkeit verschiedener Pflanzen, Schadstoffe zu absorbieren.

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Theoreta 
Beitragsersteller
 29.09.2014, 16:17
@charlynickel

das ist auch super und wichtig und interessant!!! Da fällt mir noch etwas ein: Schallwellen im Boden (Erschütterungen) wird man wohl nicht durch besonders tief wurzelnde Pflanzen dämmen können, oder. Mannomann kann ich naive Fragen stellen;-)

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Also grundsätzlich schützt eine Lärmschutzwand sehr viel besser vor Lärm als Pflanzen das könnten und ist außerdem platzsparender und pflegeleichter. Wenn du nun allerdings keine gebaute Wand haben möchtest, sondern ein "natürliches" Element, würde ich auf Pflanzenarten mit dichtem Blattwerk zurück greifen. Wenn du dann noch einen konstanten Lärmschutz haben möchtest, ist natürlich auch zu beachten, dass Laubgehölze ihr Blätter abwerfen. Im Herbst/Winter/Frühjahr wäre also kein bzw. sehr eingeschränkter Lärmschutz gegeben. Also wären Nadelgehölze wie die Eibe oder Zypressengewächse wie Thuja geeignet. Die lassen sich auch gut schneiden und bilden besonders dichte Bestände. Sie werfen ihr Blätter/Nadeln nicht ab und sind auch sichtdicht. Bei Lärm ist auch die alte Weisheit: "Aus den Augen, aus dem Sinn!" wichtig. Wenn die Lärmquelle nicht auszumachen ist, wird der Lärm als weniger störend empfunden. Nachteile bei der Eibe -> giftig! Nachteile bei Thuja. Ein totes Gewächs, da Thuja keinem einheimischen Tier Nahrungs- oder Lebensraum bietet. Für einen lebendigen Garten ein No-Go. Zu beachten ist außerdem, dass für einen merklichen Lärmschutz die Breite der Hecke essentiell ist. Allerdings kommt in eine dichte Hecke auch kein Licht, sprich der unbelichtete Pflanzenteil stirbt ab und büßt seine Lärmschutzwirkung ein. Kompliziert! Ich denke um die gleiche Wirkung einer Lärmschutzwand zu erreichen, müsstest du wahrscheinlich zahlreiche Meter breite Hecken pflanzen. Wobei wir wieder am Anfang meiner Antwort wären! Viele Grüße

ja, da gibt es ziemliche Unterschiede, je nach Blattdicke, -Größe und Orientierung. Hierzu gibt es (mindestens) eine gründliche Untersuchung (an und in Hinblick auf die Bepflanzung von Lärmschutzwänden), allerdings habe ich den Artikel nur überflogen und mir zu wenig Details gemerkt um hier jetzt darüber berichten zu können. Gefunden hatte ich ihn in der "Journal of the Acoustic Society of America", Autoren = ????, ist etwa 1-2 Jahre her - also bei Interesse mal durch deren Inhaltsverzeichnisse stöbern....

Gute Frage aber schwer zu beantworten.

Es sind ganz sicher Pflanzen die eine Trennung zwischen der Schallquelle und dem Empfänger aufbauen können. Dabei ist aber neben der körperlichen Eigenschaften von Blättern etc . auch die Dichte des Blattbestandes und die Dicke des gesamten Blattwerkes zwischen Schallquelle und Empfänger entscheidend.

Sicher gibt es dazu auch schon Nachuntersuchungen. Aber z.B. bei Schallschutzwänden wird immer die Wand entscheidend sein und nie die Bepflanzung.

Für den Schallschutz braucht man eine geschlossenen Wand, ohne Lücken und Löcher.

Ein belaubter Wald im Sommer hält sehr viel mehr Geräusche ab als ein unbelaubter im Winter. Das kann zwischen einer Autobahn mit ihrem Dauergeräusch und einer Wohnsiedlung durchaus Bedeutung haben.

Aber auf kurze Distanz mit Pflanzen einen Lärmschutz zu errichten, dürfte nicht möglich sein. Da nützt auch die dichteste Hecke nichts.

Ich glaube schon, dass Beinwell ein besserer Schallschutz wäre als Löwenzahn oder Hainbuche, nur wird er für die Praxis leider nicht groß genug.