Gibt es "es windet" im Sinne von "es ist windig"?
Moin Leute, ich habe ein paar Freunde aus Süddeutschland, die fest davon überzeugt sind, dass es "es windet" gibt. Für mich klingt das nach völlig falschem Deutsch, ich sage "es ist windig", wenn es stürmt. Mittlerweile hat sich daraus schon fast ein kleiner "Streit" entwickelt und wir haben schon alle unsere Freunde gefragt, meine Freunde aus Norddeutschland sagen alle, das gibt's nicht, das ist total falsches deutsch, für die Süddeutschen mit dem schwäbischen Dialekt ist es allerdings normal das jeden Tag zu sagen. Deswegen meine Frage an euch: Gibt es das wirklich oder nicht? Könnt ihr uns helfen? Wäre hilfreich, wenn ihr dazu schreibt aus welcher Region Deutschlands ihr seid, weil die Süddeutschen bestimmt alle sagen, dass es das gibt, die Norddeutschen aber nicht und ihr es argumentiert oder so, ich meine wir haben auch schon gemerkt, dass manche es sagen und manche nicht, aber wir wollen wissen warum es so ist und wie das kommt. Also vielleicht hat irgendwer ja eine website parat, die eindeutig sagt, dass es das gibt oder nicht...?
9 Antworten
Also generell sagt man "es ist windig", aber laut Duden und Meinungen meiner Freunde, gibt es auch den Ausdruck "es windet". Bin aus BW. Ich benutze meißtens "es windet". Ich sehe keine Argumente, die gegen die Existenz dieses Außdruckes stehen.
Nein, in der Form gibt es das nicht.
Es gibt nur "sich vor Schmerz winden" und "Er windet sich vor Schmerzen.", was etwas völlig anderes ist, und mit Wind nichts zu tun hat.
"Morgen soll es sehr winden." sagt keiner, man würde sagen "Morgen soll es sehr windig werden."
Gerade erst habe ich es vom Wetterfrosch in der Wettervorhersage gehört. Das war auch der Grund, weshalb ich mal guckte, ob es inzwischen üblich ist, das zu sagen.
Habe jahrelang in BBW an der Schweizer Grenze gelebt und mich - als norddeutscher - ständig mit denen gekabbelt wegen dieses völlig falschen Wortes.
"Die Fahne/Flagge weht im Wind", sie windet sich sich nicht im Wind, oder "Es weht der Wind" und nicht "Es geht der Wind".
"Man windet sich aus einer brenzligen Situation heraus" oder "man windet sich vor Schmerzen"
Ich komme aus dem süddeutschen Sprachraum. Da sagt man durchaus "es windet". Man sagt ja auch "es stürmt" und es "regnet". Es gibt auch einen Bedeutungsunterschied. Wenn ich sage "heute ist es windig", dann muss es nicht unbedingt dauernd winden. Es kann auch nur ab und zu der Wind gehen. Wenn ich sage "es windet", dann meine ich, dass in diesem Augenblick der Wind geht. Das Gleiche gilt für regnen usw.
"Es windet" ist grammatikalisch vollkommen korrekt, auch wenn es nicht im gesamten deutschen Sprachraum üblich zu sein scheint. Ob es gut oder schlecht klingt, ist reine Geschmacksache und hat mit Grammatik nichts zu tun.
Mir scheint es grammatikalisch vollkommen korrekt zu sein; anders kann ich mir den Duden-Eintrag nicht erklären, in dem „hier windet es“ steht.
Nach eingehender Überprüfung kann ich bestätigen, dass der Satz "Es windet" tatsächlich grammatikalisch falsch ist. Das Verb "winden" ist intransitiv und benötigt daher keine direkte Ergänzung (kein Objekt). Es beschreibt die Aktion, etwas in Windungen zu drehen oder zu wickeln, wie in "Er windet das Seil um den Pfosten."
Für die Beschreibung einer Windbewegung oder Windaktivität sollte das Verb "wehen" verwendet werden. Richtig wäre also: "Es weht" oder "Der Wind weht."
Allerdings möchte ich darauf hinweisen, dass das Verb 'winden' normalerweise transitiv ist und eine direkte Ergänzung benötigt. In diesem Kontext wird üblicherweise das Verb 'wehen' verwendet, um die Windbewegung zu beschreiben, zum Beispiel 'Es weht' oder 'Der Wind weht'. Sprache entwickelt sich ständig, und es gibt oft regionale Unterschiede, daher kann es unterschiedliche Meinungen zur Grammatik geben.
Ich habe noch eingehender überprüft. Das Verb "winden" hat zwei ganz verschiedene Bedeutungen, die man auseinanderhalten muss. Es kann einmal bedeuten, "sich um etwas zu winden", es kann aber auch bedeuten, dass der Wind weht. In diesem Fall ist es vollkommen richtig zu sagen "es windet".
Es windet benutzt man eher in poetischen Texten.
Es windete und die Spitzen der Zypressen, die schwarzen Fackeln aus Nacht glichen, bogen sich wie Dochte in zugiger Luft.
Stell Dir vor, es stünde statt "es windete" in diesem Text "es war windig". Das würde doch deutlich banaler klingen.
Viel besser ausgedrückt sagt man jedoch, dass „der Wind weht“ , denn das ist grammatikalisch nochmal so doppelt korrekter und klingt auch viel besser, denn „ es windet“ hört sich irgendwie nach keinem guten Deutsch und auch nicht grammatikalisch korrekt zu sein. 🥳