Gibt es einen Unterschied zwischen Kommunismus und Sozialismus?

3 Antworten

Sozialismus ist lediglich die Vorstufe zum Kommunismus:

Die internationale sozialistische Revolution mündet schrittweise in den Aufbau der vereinigten sozialistischen Staaten der Welt mit dem Ziel des weltweiten Kommunismus. Der Sozialismus stellt eine Übergangsgesellschaft vom Kapitalismus zum Kommunismus dar. Die Vollendung und Sicherung des Siegs über die Diktatur des allein herrschenden internationalen Finanzkapitals erfordert eine überlegene Kraft: Mit der Diktatur des Proletariats organisiert die Arbeiterklasse den Klassenkampf im Sozialismus und praktiziert den proletarischen Internationalismus. Das Wesen der Diktatur des Proletariats ist die sozialistische Umgestaltung der ökonomischen Basis und der gesellschaftlichen Lebensverhältnisse. Das geschieht auf der Grundlage der breitesten Demokratie für die Massen. Als Ergebnis des systematischen ideologischen Kampfs um die Höherentwicklung des sozialistischen Bewusstseins, der Überwindung der bürgerlichen Moral sowie der Unterdrückung des Widerstands der Kapitalisten gehen staatliche Funktionen und der Verwaltungsapparat immer mehr in die Hände der Massen über. Damit wird der Staat selbst mehr und mehr überflüssig.
Das System der Selbstkontrolle der sozialistischen Gesellschaft muss sich auf die Kontrolle der Denk-, Arbeits- und Lebensweise der Verantwortlichen in der Leitung der Wirtschaft, des Staats und der Partei beziehen.

Quelle

Die Bedeutungen der beiden Begriffe haben sich in den letzten 200 Jahren gewandelt und deshalb kommt es auch auf den Kontext an, wie man die Frage beantworten kann.

Marx und Engels haben die Begriffe noch weitgehend austauschbar verwendet. Ihnen ging es vor allem um die Abgrenzung ihres wissenschaftlichen Sozialismus (des Marxismus), der sich auf Wirtschaftstheorie, Dialektik und eine materialistische Geschichtsauffassung stützte, gegenüber dem Frühsozialismus, der hauptsächlich religiös oder moralisch motiviert war.

Wenn es um Sozialismus und Kommunismus als Bewegungen geht, wird Sozialismus meistens als Überbegriff verwendet für alle Ideologien, die den Kapitalismus durch eine gerechte und freie Gesellschaftsordnung ersetzen wollen. Grob zerfällt die sozialistische Bewegung im 19. und frühen 20. Jahrhundert in drei Lager: Anarchismus, Sozialdemokratie und Kommunismus. Trennend sind dabei Fragen der Strategie (Reformismus oder Revolution) und nach der Rolle des Staates (Abschaffung sofort oder erst nach einer Übergangsperiode).

Dazu muss man anmerken, dass die alten sozialdemokratischen Parteien wie die SPD heute nicht mehr sozialistisch sind, sondern bürgerlich und prokapitalistisch. Einige von ihnen haben den Bezug zum Sozialismus aber in ihrem Namen behalten, etwa in die PS in Frankreich. Und einige ehemals kommunistische Parteien sind zu einer klassisch sozialdemokratischen, reformistischen Politik übergegangen.

Wenn es um den Sozialismus und Kommunismus als Gesellschaftsformen geht, hat Lenin die Übergangsperiode nach dem Kapitalismus, in der die Kapitalisten bereits enteignet wurden und die Arbeiterklasse die Staatsmacht übernommen hat, als Sozialismus bezeichnet, der sich dann zum Kommunismus entwickelt, in dem Klassenunterschiede und der Staat aufgelöst sind. Bei Marx, Engels und anderen älteren Theoretikern wird Lenins Sozialismus nicht als eigene Gesellschaft gesehen, und eben als Übergangsperiode oder als Diktatur des Proletariats bezeichnet (Diktatur des Proletariats ist hier nicht als Gegensatz zur Demokratie, sondern zur Diktatur des Bürgertums im Kapitalismus zu verstehen).

Ja. Im Kommunismus sind die Produktionsmittel verstaatlicht.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung