Gibt es einen Unterschied zwischen Christentum und Christenheit?

10 Antworten

In erster Linie anhand von zwei Faktoren:

  1. Die Urchristen lebten in einer starken Endzeiterwartung. Sie rechneten jeden Tag mit der Wiederkehr Jesu und dem damit verbundenen Weltende. Eine solche Erwartungshaltung gibt es seit dem 2.Jhdt im Christentum nur noch vereinzelt, manchmal noch in bestimmten Krisenzeiten.
  2. Die Urchristen besaßen kein Neues Testament. Heutzutage ist die christliche Bibel zentrales Bestandteil christlichen Lebens und Gottesdienstes. Die Urchristen dagegen bedienten sich diverser mündlicher Überlieferungen und Legenden, und einem unkanonisierten, jüdischen Schriftensammelsurium, außerhalb Palästinas vorwiegend der Septuaginta. Auch das änderte sich erst im 2. Jhdt.

Peter109Jordan 
Beitragsersteller
 05.10.2021, 11:14

Haben das Christen im Laufe der Zeit erkannt?

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Peter109Jordan 
Beitragsersteller
 05.10.2021, 15:33
@BillyShears

na zB den Unterschied zwischen den Frühchristen und denen, die sich heute Christen nennen

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BillyShears  05.10.2021, 16:09
@Peter109Jordan

Ja, Weiterentwicklungen waren schon immer bekannt und wurden auch schon immer diskutiert.

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Peter109Jordan 
Beitragsersteller
 05.10.2021, 16:49
@BillyShears

Stimmt, im Israel damals vor Christus gab es auch viele Änderungen, nicht alle waren gut. Darum waren immer wieder Propheten nötig. Wer würde das heute sein?

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BillyShears  05.10.2021, 18:12
@Peter109Jordan
Wer würde das heute sein?

Seit dem Apostelkonzil wurden Änderungen und Weiterentwicklungen auf Konzilen und Synoden beschlossen oder ausformuliert. Das hat sich im Grunde bis heute in den meisten christlichen Kirchen so erhalten.

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Peter109Jordan 
Beitragsersteller
 05.10.2021, 18:27
@BillyShears

Das stimmt, aber es hat leider zu keiner Einheit geführt. Was wäre also notwendig?

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BillyShears  05.10.2021, 18:34
@Peter109Jordan

Eine Einheit, die es spätestens seit Apg 6,1 nie gegeben hat? Ist Einheit denn notwendig? Ich denke nicht.

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Peter109Jordan 
Beitragsersteller
 05.10.2021, 18:38
@BillyShears

Sicher nicht indem man alle gleich schaltet - aber wenigstens ohne Streit und Kriege - wäre das nicht toll?

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Ja darüber habe ich einen Brief verfasst.

Werter Leser! Was sagt die Bibel über das Mittelalter? Warum war die Zeit so grausam? Wie erfüllte sich Jesu Gleichnis von Weizen und Unkraut? Was ist Babylon die Große? Jesus gab in einem Gleichnis einen Ausblick in zukünftige Ereignisse:

Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Mann, der guten Samen auf seinen Acker säte. Während nun die Menschen schliefen, kam sein Feind, säte Unkraut unter den Weizen und ging weg. Als die Saat aufging und sich die Ähren bildeten, kam auch das Unkraut zum Vorschein. Da gingen die Knechte zu dem Gutsherrn und sagten: Herr, hast du nicht guten Samen auf deinen Acker gesät? Woher kommt dann das Unkraut? Er antwortete: Das hat ein Feind getan. Da sagten die Knechte zu ihm: Sollen wir gehen und es ausreißen? Er entgegnete: Nein, damit ihr nicht zusammen mit dem Unkraut den Weizen ausreißt. Lasst beides wachsen bis zur Ernte und zur Zeit der Ernte werde ich den Schnittern sagen: Sammelt zuerst das Unkraut und bindet es in Bündel, um es zu verbrennen; den Weizen aber bringt in meine Scheune!

Matthäus Kapitel 13, Verse 24-30 Einheitsübersetzung

Jesus offenbarte die Taktik des Feindes. Er würde das wahre Christentum unterwandern und falsche Glaubenslehren einführen. Auch in der bekannten Bergpredigt warnte Jesus vor dieser Gefahr:

„Hütet euch vor den falschen Propheten; sie kommen zu euch in Schafskleidern, im Inneren aber sind sie reißende Wölfe.“ Matthäus Kapitel 7, Vers 15 EÜ.

Nach dem Tod von Johannes begann sich Jesu Vergleich vom Weizen und Unkraut zu erfüllen. Wie Jesus vorausgesagt hatte, übersäte Satan ab dem 2.Jahrhundert das Christentum mit „Unkraut“ oder Scheinchristen, was den Verfall beschleunigte. Was unternahm Jehova Gott? Wie schon bei seinem untreuen Bundesvolk Israel ließ er zu, dass sein Volk in die Gefangenschaft kam, als die Babylonier Jerusalem 607 vor unserer Zeitrechnung eroberten und zerstörten. Indem die Scheinchristen die wahren - weizenähnlichen - Christen überwucherten, geriet das Christentum sozusagen in die Gefangenschaft von Groß-Babylon – dem Weltreich der falschen Religion –, während die Scheinchristen ein Teil davon wurden und somit die Christenheit entstand. Dennoch gab es in der düsteren Zeit des Mittelalters auch „Weizen“, also echte Christen, die sich mutig gegen die falschen Lehren der Christenheit stellten.

Wann endete die lange Gefangenschaft in Groß-Babylon? Warum kann man sagen das 1914 Gottes Königreich zu regieren begann, obwohl dann auf der Erde sich die Weltverhältnisse rapide verschlechterten? Diese und weitere Fragen werden Ihnen durch einen kostenlosen Bibelkurs unverbindlich beantwortet. Ich freue mich auf ein Gespräch mit Ihnen. Mit freundlichen Grüßen Patrick Mettinger

Gibt es einen Unterschied zwischen Christentum und Christenheit?

Christentum ist die Lehre.

Christenheit sind die Menschen.

Wodurch unterscheidet sich die heutige Christenheit von den Urchristen?

Die heutigen Christen sind motorisiert und schicken Missionare per Flugzeug in die entlegendsten Erdteile. Die Urchristen gingen per pedes oder auf Reittieren, um das Evangelium zu verbreiten.

Die heutigen Christen predigen im Internet oder von den Kanzeln in prächtigen Kirchen. Die Urchristen sprachen zu den Leuten unterwegs, in den Privathäusern, auf den Marktplätzen, und anfangs noch in den Synagogen.

Die heutigen Christen leiden unter Corona und Klimawandel, schimpfen über Drosten und Greta. Die Urchristen erwarteten die Zerstörung Jerusalems, die Auslöschung aller Gläubigen durch Nero & Co. und ein nahes Weltende.


Peter109Jordan 
Beitragsersteller
 04.10.2021, 10:11

Hast du gut kommentiert. Denkst du, dass der Inhalt der Predigt derselbe ist?

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anonymos987654  04.10.2021, 11:35
@Peter109Jordan

Das hängt davon ab, was du alles als den Inhalt bezeichnest.

Der Inhalt besteht ja aus der Botschaft des Evangeliums und der Aktualisierung

+ für eine bestimmte Zeit

+ für einen bestimmten Ort

+ für eine bestimmte Gemeinde.

Letzteres wird und muss immer verschieden sein.

Das Evangelium selber ist im Idealfall dasselbe.

Wobei es aber auch vom Prediger abhängt, wie er das Evangelium versteht, und von den Gläubigen, wie sie es hören.

Da kann man nicht pauschal sagen, dass früher der Stil A da war und heute der Stil B. Selbst im NT gibt es verschiedene Predigtstile. Und heute gibt es ein Vielfaches an Predigern, somit auch ein Vielfaches an Predigtstilen, was ja dann auch inhaltlich eine Bandbreite von lax bis furchtbar streng umfasst und vlt. als "anderer Inhalt" verstanden werden kann.

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Peter109Jordan 
Beitragsersteller
 04.10.2021, 15:47
@anonymos987654

Ja, Extreme waren noch nie gut. Wer Jesus richtig erkennen durfte, wendet nicht nur den Inhalt, sondern auch die Methoden von ihm an. Wer könnte das heute sein?

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anonymos987654  04.10.2021, 19:13
@Peter109Jordan

"wendet nicht nur den Inhalt, sondern auch die Methoden von ihm an"

Welche Methoden von Jesus willst du denn anwenden?

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Peter109Jordan 
Beitragsersteller
 04.10.2021, 19:59
@anonymos987654

An der von ihm gelernten Wahrheit festhalten und gleichzeitig als "Menschenfischer" mit Geduld, Verständnis und Liebe andere zu überzeugen suchen!

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Peter109Jordan 
Beitragsersteller
 04.10.2021, 21:57
@anonymos987654

Danke, ich bemühe mich so gut ich als unvollkommener Mensch dazu in er Lage bin.

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Peter109Jordan 
Beitragsersteller
 05.10.2021, 11:22

Selbst wenn es viele "Missionare" gibt, predigen sie die Wahrheit?

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Der dänische Philosoph Søren Kierkegaard (1813-1855), der Vorläufer der Existenzphilosophie, unterschied zwischen Christentum und Christenheit und wollte das Christentum wieder in die Christenheit einführen. Er hielt das für nötig, da aus seiner Sicht die Christenheit das Christentum abgeschafft habe und damit Gott zum Narren gehalten werde. Es werde allenfalls nur noch Christentum gespielt. Kierkegaard sah in der Amtskirche (Staatskirche) einen Verrat am wahren Christentum.

Die heutige Christenheit besteht aus vielen Konfessionen. Ich gehöre der evang.-luth. Kirche an und für mich ist das Urchristentum Vorbild für eine Erneuerung der Kirche aus dem Heiligen Geist (Vorbild heißt nicht einfach kopieren!). Kritisch sehe ich insbesondere die Volkskirche, da diese nach meinem Verständnis nicht mit dem Neuen Testament zu vereinbaren ist (Volkskirche = Ein großer Teil der Bevölkerung gehört einer Kirche an, da viele durch die Säuglingstaufe Kirchenmitglied werden). Aus der Volkskirche muss wieder Bekenntniskirche werden!


stine2412  04.10.2021, 09:16

Warum bist du noch in der EKD ? Schon vor vielen Jahren sahen mein Mann und ich, dass diese Kirche, und sie ist eine Volkskirche, nicht mit Gottes Gesetzen übereinstimmt. Und darauf kommt es an; OhNobody hat ein paar wichtige Punkte genannt. Und sie sind auch heute noch lebbar! Gerade heute sind sie von großem Nutzen. Aber schon nach Matth.24:14 zu leben, geht weder in der RKK noch in der EK, denn wie sollen sie ,,zu einem Zeugnis" reden, wenn es in einer Gemeinde schon viele Glaubensauffassungen gibt?

Off. 18:4 ist eine Warnung!

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Peter109Jordan 
Beitragsersteller
 04.10.2021, 10:15

Super kommentiert. Denkst du, dass die Lehre der Frühchristen in die heutigen Kirchenlehren eingebaut werden können - oder dass man aus falschen Kirchenlehren aussteigen müsste, um neu formiert zu werden?

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Hallo Peter,

ja, den gibt es auf jeden Fall! Die Christenheit ist ein Sammelsurium von Kirchen und religiösen Gemeinschaften, die behaupten, Jesus nachzufolgen. Doch die Wirklichkeit zeigt, dass man in den Lehren und Handlungsweisen weit von dem abgewichen ist, was die Bibel als das wahre Christentum beschreibt.

Und da Du die Urchristen erwähnst: Wenn Du die nachfolgenden Fakten einmal mit der Christenheit vergleichst, siehst Du, dass die Christenheit nicht das wahre Christentum praktiziert.

In der New Catholic Encyclopedia (Band 3, Seite 694) wird über sie gesagt: „Die urchristliche Gemeinschaft, die zunächst nur als eine weitere Sekte innerhalb des jüdischen Umfelds betrachtet wurde, erwies sich als einzigartig sowohl in ihrer theologischen Lehre als auch besonders im Eifer ihrer Mitglieder, die als Zeugen Christi dienten, und zwar ‚in ganz Judäa und Samaria und selbst bis zu den Enden der Erde‘ (Apostelgeschichte 1,8).“

Das Besondere an den ersten Christen war, dass sie das ernst nahmen, was sie Jesus gelehrt hatte. Jesus nannte ein Haupterkennungsmerkmal für seine Nachfolger, als er sagte: "Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe unter euch habt" (Johannes 13:35). Es gibt viele biblische und außerbiblische Berichte, die von einer außergewöhnlichen Liebe unter den ersten Christen berichten. Zum Beispiel stand man sich in Notzeiten bei und jeder gab bereitwillig von seinem Besitz. Man war sogar bereit, füreinander zu sterben.

Über die Unverdorbenheit und Reinheit in dieser frühen Kirche wurde auch folgendes gesagt:

„Als die christliche Kirche noch rein war, kannte sie so etwas wie Intoleranz nicht und hat sich deshalb nie der Verfolgung schuldig gemacht...Erst als das Christentum die anerkannte Reichsreligion geworden war und die Geistlichen zu Reichtum und Ehren gekommen waren, erreichte das gräßliche Unheil der Verfolgung ein gigantisches Ausmaß und übte es seinen verderblichen Einfluß auf den Evangeliumsglauben aus" (Cyclopaedia of Biblical, Theological, and Ecclesiastical Literature von M’Clintock und Strong)

„Die ersten Christen dienten nicht im Heer. Roland Bainton schrieb, daß ‚vom Ende der neutestamentlichen Zeit an bis in die Dekade von 170—180 n. Chr. überhaupt nichts darauf schließen läßt, daß Christen im Heer dienten‘. . . (Zeitschrift „The Christian Century“ ).

„Die Christen [empfinden sich] hier auf Erden als Pilger und Paröken [Fremdlinge]; sie wandeln im Glauben und nicht im Schauen, und ihre ganze Lebensweise ist weltflüchtig und allein durch das jenseitige Reich, dem sie zueilen, bestimmt“ (Der HistorikerAdolf von Harnack in seinem Buch Die Mission und Ausbreitung des Christentums in den ersten drei Jahrhunderten (1902), Seite 185).

„Die Christen weigerten sich, gewisse Pflichten, die den römischen Bürgern oblagen, zu erfüllen. Die Christen . . . [betrachteten] es als eine Verletzung des Glaubens . . ., Militärdienst zu leisten. Sie lehnten es ab, ein politisches Amt zu bekleiden. Sie lehnten es ab, den Kaiser göttlich zu verehren.“ (On the Road to Civilization—A World History von Heckel und Sigman, 1937, Seite 237, 238).

LG Philipp