Gibt es einen kannibalistischen Kult im Christentum?

8 Antworten

Das erste Mal hörte ich diese Behauptung von einem Zeugen Jehovas.
Warum hier mit "kauen" statt mit "essen" übersetzt wurde, weiß ich nicht.
Uns wurde gelehrt, die Hostie auf der Zunge zergehen zu lassen.

Kanibalismus ist das Verspeisen toter Artgenossen. Durch die Kommunion wird niemand getötet, sondern bei würdigem Empfang eine enge Verbindung mit Jesus hergstellt.

Wer das aber Zustand schwerer Sünde macht oder nicht bedenkt, dass es der Herr ist, der zieht sich das Gericht zu. Das ist eine schwere Sünde.
Wer gar die Hostie mitnimmt, um sie etwa für Schwarze Messen zu missbrauchen, begeht Gottesraub. Selbst schon Verdammte wollen mit diesen Personen nicht tauschen, wenn die Sterben.

Manchmal wird das sonst unsichtbare Ergebnis der Wandlung auch sichtbar.

Mit "sarx" ist nicht das gekochte Fleisch gemeint, das man beim Essen isst, sondern das lebendige Fleisch, in dem Blut fließt.

Bei diesen sogenannten Hostienwundern kann bei der wissenschaftlichen Untersuchtung lebendes Herzmuskelgewebe festgestellt worden. Das existiert außerhalb eines Organismus, ist keinem Verfallsprozess unterworfen, kann also durch den technischen Fortschritt in Zukunft noch genauer untersucht werden.

https://youtu.be/iZPbuko1qsw

Stellen (in der Bibel), an denen diese Thema angesprochen wird, wird von der kath. tatsächlich so interpretiert, dass es sich dabei tatsächlich um Fleisch und Blut von Jesus handelte.

Ist natürlich Unfug.

"In der Nacht, in der Jesus, der Herr, ausgeliefert wurde, nahm er Brot, 24 sprach darüber das Dankgebet, brach es in Stücke und sagte: »Das ist mein Leib, der für euch geopfert wird." (1. Korinther 11:24 Gute Nachricht)

So ist es dann auch kein Wunder, das hier Kannibalismus gesprochen werden kann. Mit Sicherheit kann Jesus nicht Kannibalismus im Sinn gehabt haben.

Die Aufforderung ist also nur symbolisch zu verstehen.


Aurofons  07.05.2024, 12:09
1 Kor 11,29 Denn wer davon isst und trinkt, ohne zu bedenken, dass es der Leib des Herrn ist, der zieht sich das Gericht zu, indem er isst und trinkt.

Wer sich das nicht bewusst macht oder das erst gar nicht glaubt, begeht eine schwere Sünde beim Kommunionempfang in der Heiligen Messe.

Ignatius an die Smyrnäer
7. Kap. Verhalten der Irrlehrer.

https://bkv.unifr.ch/de/works/cpg-1025/versions/die-sieben-briefe-des-ignatius-von-antiochien-bkv/divisions/84

Seit Jesus wird die Vollmacht Brot und Wein zu wandeln an die Apostel weitergeben.
Die geschieht unsichtbar, manchmal zeigt sich das Ergebnis auch sichtbar und kann untersucht werden.

Wenn wahrlich oder wirklich im Bibeltext steht, dann ist das nicht symbolisch zu verstehen.
Durch Handauflegung wird das seit den Aposteln immer wieder an die Nachfolger weitergegeben.

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naaman  07.05.2024, 12:24
@Aurofons
Seit Jesus wird die Vollmacht Brot und Wein zu wandeln an die Apostel weitergeben.
Die geschieht unsichtbar, manchmal zeigt sich das Ergebnis auch sichtbar und kann untersucht werden.

lächerlich

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Aurofons  07.05.2024, 13:05
@naaman
lächerlich

Das hängt nicht von der Irrlehre Luthers zu dem Thema ab.
Die Bibel darf nicht eigenmächtig ausgelegt werden, weil sie dazu zu unvollständig ist. Das taten Luther oder Freikirchen aber.

2 Petr 1,20   Bedenkt dabei vor allem dies: Keine Weissagung der Schrift darf eigenmächtig ausgelegt werden;
2 Petr 1,21   denn niemals wurde eine Weissagung ausgesprochen, weil ein Mensch es wollte, sondern vom Heiligen Geist getrieben haben Menschen im Auftrag Gottes geredet.

Jesus übertrug auch Macht an die Apostel und die an ihre Nachfolger im Dienst an den Menschen, damit die bestimmte Aufgaben übernehmen können, bis er am Ende der Welt das zweite Mal für alle sichtbar wiederkommt.

Es ist schon schwierig für viele Leute, etwas zu glauben, was sie nicht verstehen.
Der Apostel Thomas hat dann wenigstens geglaubt, als er Jesus sah.

Kennst du einen Grund, warum das für Gott nicht möglich sein sollte:

https://www.youtube.com/watch?v=5EbfFi527MU

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Es gibt dazu verschiedene mögliche Ansichten:

  • Man kann es als rituellen, symbolischen Kannibalismus sehen, wie er in vielen Völkern praktiziert wurde, SOFERN man Jesus als Menschen betrachtet
  • Wird Jesus nicht als Mensch, sondern als Gott eingestuft, fällt das Konzept vom Kannibalismus in sich zusammen, weil man keinen Menschen mehr isst, sondern einen Gott
  • In der reformierten Kirche betrachtet man das Ganze ohnehin nicht (mehr?) als Fleisch und Blut, sondern lediglich als Gedenkfeier an die letzte Mahlzeit, die Jesus mit seinen Jüngern einnahm; so wie es Leute gib, die im Gedenken an einen lieben Verstorbenen ein Glas Wein trinken - weil der das gerne trank, nicht weil man ihn damit aufessen will!

Ich bin reformiert aufgewachsen und habe das wie oben erwähnt erlebt und empfunden. Wir tranken auch gar kein Wein, sondern Traubensaft, damit die Kinder und alten Leute alle auch teilnehmen konnten.

Das Brot war auch nicht gesegnet oder sonstwie "heilig", dazu ist man einfach in den Supermarkt gegangen und hat ein günstiges Ruchbrot gekauft - dasselbe, das man für das Abendessen kaufte. Dann schnitt man es in Würfel - wie für Fondue (wir sind halt Schweizer, bei uns gibt's selbst in der Kirche Fondue - einfach ohne Käse ;-).

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Das hatte was mit dem Opfern von Tieren zu tun. Gibt ja heute noch das Opferfest mit geschlachteten Tieren bei den Muslimen. Damals hat man eben Tiere geopfert und sinnbildlich wurde oder hat sich Jesus geopfert. Das da kein echtes Menschenfleisch gegessen oder Blut getrunken wird ist doch klar. Ist eben ein Gedächtnismahl für das originale Abendmahl. Aber auch damals war es Wein und Brot.

Es ist kein Kannibalismus, da es sich dabei um ein Gedächtnismahl handelt. Es wird also nicht wirklich Blut und Fleisch verzehrt, sondern es geht einfach darum, sich an das zu erinnern, was Jesus am Kreuz für uns getan hat, das mit wir die Vergebung unserer Sünden und das ewige Leben in Gottes Herrlichkeit haben dürfen.

Als Erinnerung daran nehmen Christen beim Abendmahl Wein (oder Traubensaft) und Brot zu sich.

Jesus hat dazu gesagt:

  • "Und er nahm das Brot, dankte, brach es, gab es ihnen und sprach: Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird; das tut zu meinem Gedächtnis! Desgleichen [nahm er] auch den Kelch nach dem Mahl und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird" (Lukas 22,19-20).

MichaelK89 
Beitragsersteller
 14.11.2023, 10:16

Deswegen ja "symbolisch"

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