Gibt es eigentlich eine anarchistische Partei in Deutschland?
Jo der Titel sagt eigentlich alles.
9 Antworten
Ja, klar! Es gibt die Bergpartei, die "ÜberPartei", die laufen zwar unter "Spasspartei", aber das Programm ist durch und durch anarchistisch. die Seiten sind: www.UEPD.de, www.Bergpartei.de und www.linkerhund.de
Die diskussion darüber, ob eine partei anarchistisch sein kann oder ob eine anarchistin in einer partei sein kann, lässt sich so absolut nicht führen.
Tatsächlich gab und gibt es in der langen geschichte des Anarchismus immer wieder Wahlaufrufe, Parteigründungen und die bekanntesten Denker*innen haben an Parteiprogrammen gearbeitet.
In konkreten historischen Situationen haben anarchistische Parteien und Wahlaufrufe progressive Ziele errungen, auch wenn Stellvertreter-Demokratie im Prinzip abgelehnt wird. Wie z.B. der spanischen und mexikanischen Revolution oder in Island der letzten Jahre.
Zur Zeit treten die meisten Anarchist*innen in Deutschland jedoch für das ungültig-wählen ein.
Hier gibt es eine Zusammenfassung anarchistischer Parteinahmen:
http://uepd.de/wordpress/de/2015/09/14/anarchistische-parteinahmen/
Widerspruch in sich, aber ja. APPD
Da Anarchie lediglich die Herrschaft durch einzelne Personen, egal ob demokratisch gewählt, erblich erlangt oder durch Gewalt auferlegte Diktatur, ablehnt. Die Anarchie wäre, obwohl sie leider nahezu utopisch ist, die maximale Entwicklung der Demokratie. Und somit hat der Anarchist genau so oder besonders die Aufgabe seine Vorstellung umzusetzen. Entsprechend müssen sich die Anarchisten/ (Schrägstrich) echten Demokraten in einer Partei vereinigen und Schritt für Schritt die parlamentarische Demokratie (und jede andere Form der Herrschaft) durch direkte Demokratie ersetzen. Dies würde allerdings voraussetzen, dass jedem Menschen die gleichen Möglichkeiten zu Bildung und Selbstverwirklichung offenstehen, genau so müssten die sozialen Ungleichheiten ausgeglichen werden. Am Ende könnten wir auf Polizei und Militär verzichten.
und für die ganz Schlauen, wie bereits von anderen erklärt, sind Anarchie durchaus NICHT die Sozialschmarotzer, die den ganzen Tag nur Saufen und kein Bock auf garnichts haben. Anarchie ist die höchst mögliche Stufe, der menschlichen Entwicklung.
Etwas Aufklärung scheint mir notwendig. Neben diverser Auslegungen des "Anarchismus" für Einzelpersonen gibt es auch Gesellschaftsformen. Grundsätzlich wird dabei nur aufgezwungener Herrschaft abgelehnt. Dies bedeutet nicht das es keine Führungspositionen oder Regeln gäbe, lediglich das diese nicht willkürlich sondern durch Konsens in der Gruppe/Syndikat bestimmt werden. Interessant ist für mich vor allem der Anarchosyndikalismus welcher bereits einen erfolgreichen Auftritt in Spanien hatte: http://www.youtube.com/watch?v=EE2FDAsaKZM&feature=related
Der Anarchosyndikalismus ist wohl der "wahre Kommunismus" ohne korrumpierende Machtpositionen. Allerdings gibt es somit auch jede Menge mächtige Leute die ihn bekämpfen.
Eine anarchistische Partei wäre ein Widerspruch in sich.
Um eine Partei zu gründen, muss man bestimmte Regeln einhalten, eine Satzung haben und bestimmte Unterlagen einreichen. Es handelt sich bei einer Partei um einen politischen Verein.
All dieses Bürokratiegedöns würde ein echter Anarchist nie auf sich nehmen.