Gibt es Christen, die sich gegen Gewalt jeglicher Art nicht wehren?

13 Antworten

Da geht es darum, sich nicht zu rächen. Also es gibt sicher Leute, die das falsch verstehen und sich dann wirklich nicht wehren würden, aber das war nicht der Hintergrund der Aussage. 🙋🏻‍♀️

LGuGS ♡

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Königskind ❤🔥✝️

Man soll sich selbst verteidigen wenn es zu so einer Situation kommt.

Ebenfalls meint der Vers, wenn man beleidigt wird sollte man dies ignorieren und so gut wie es geht Eskalationen vermeiden.

Dazu ein Vers aus dem heiligen Lukasevangelium:

Er sprach aber zu allen: Wenn jemand mir nachkommen will, verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf täglich und folge mir nach! 

[Lk 9,23]

Man soll sich verleugnen für den Frieden und das Leid auf sich nehmen.

LGuGS


PESHEVA 
Beitragsersteller
 04.08.2024, 23:27

Also doch nicht seine andere Wange hinhalten und sich verteidigen. Ggf. den Angreifer töten bei Lebensgefahr und Notwehr? Was ja auch gesetzlich genehmigt wird

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PESHEVA 
Beitragsersteller
 04.08.2024, 23:31
@zDavidCTz

Manchmal gelingt nur Verteidigung, wenn der Angreifer getötet wird. Ansonsten muss man selbst ins Gras beißen. Wie z.b. der arme Polizist in Mannheim erleben musste. Er wurde abgestochen und der Terrorist blieb am Leben

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PESHEVA 
Beitragsersteller
 04.08.2024, 23:36
@PESHEVA

Ob der Polizist ein Christ war, weiss ich nicht. Doch der Terrorist ist ein Islamist. Afghane und Asylant

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PESHEVA 
Beitragsersteller
 04.08.2024, 23:41
@PESHEVA

Wäre es da nicht viel besser gewesen, wenn der Polizist diesem Terroristen rechtzeitig in den Kopf geschossen hätte?

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PESHEVA 
Beitragsersteller
 04.08.2024, 23:45
@zDavidCTz

Keine Eile. Du kannst ja noch darüber schlafen.

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PESHEVA 
Beitragsersteller
 04.08.2024, 23:49
@zDavidCTz

Gottes Mühlen mahlen langsam. Doch manchmal auch zu langsan

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PESHEVA 
Beitragsersteller
 04.08.2024, 23:56
@zDavidCTz

Ich bin Agnostiker. Ob er mir das verzeihen wird, wenn es ihn gibt?

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PESHEVA 
Beitragsersteller
 06.08.2024, 23:27
@zDavidCTz

Zeit soll ich haben? Habe ich nur eine Uhr, auf der ich die Zeit ablesen kann.

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zDavidCTz  06.08.2024, 23:38
@PESHEVA

Zeit bis zu dem Ende deines (weltlichen) Lebens, bis dahin kannst du dich bekehren und zum Herrn finden.

LGuGS

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Wenn dich jemand schlägt, dann halte ihm deine andere Wange hin"

Ist 'allegorisch" zu sehen (wie fast Alles bei Jesus) - eine Aufforderung sich bei Konfikten zurück zu nehmen , zur Deeskallation und Befriedung, eine Aufforderung nicht wehrhaft zu sein ist es nicht.

In der Bibel steht nicht das wir uns nicht wehren dürfensondern uns nicht rächen sollen. Im alten Testament steht ja auch "Auge um Auge, Zahn um Zahn", damit ist auch nicht gemeint das wir sobald wir angegriffen werden zurück prügeln sollen, sondern nie mehr als der andere tuen sollen.

Beispiel du wirst von nem Mann auf der Straße angegriffen, natürlich darfst du dich wehren, aber nur weil er dich am Arm gepackt hat und es somit weh tat, darfst du ihm nicht die Hand abschneiden.

LG ☁️

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Königstochter ❤️🔥✝️

Würde das nicht die öffentliche Ordnung gefährden, wenn man eine bestimmte Personengruppe widerstandslos überfallen, misshandeln und ausrauben könnte und diese würde sich nie wehren? Das wäre doch irgendwie weltfremd und problematisch...

Was es bedeutet, die andere Wange hinzuhalten:

Behauptung: Diese Aussage von Jesus ist genial und wird in taktischen Selbstverteidigungsseminaren als beste Taktik überhaupt gelehrt!

Das hört sich erst einmal komisch an, aber die genannte Stelle wird häufig falsch verstanden und noch falscher ausgelegt.

Denn: Sollten Christen sich überall verprügeln lassen, ohne sich zu wehren? Sollten sie zuschauen, wenn andere Christen verprügelt werden und sich darüber freuen, dass diese die andere Backe hinhalten können? Das ergäbe doch irgendwie nur wenig Sinn und würde die gesellschaftliche Ordnung gefährden.

Zu der Bibelstelle mit dem "Hinhalten der anderen Backe" ist zu sagen, dass es dabei nicht um Selbstverteidigung oder körperliche Angriffe, sondern um Rache und Beleidigungen geht.

Im griechischen Urtext steht das Wort "rhapizo", das einen Schlag mit dem Handrücken ins Gesicht bedeutet. Dies war eine Geste, die z.B. ein Herr gegenüber seinem Knecht tun durfte. Bei Gleichgestellten galt sie als schwere Beleidigung, die nach rabbinischem Recht doppelt bestraft wurde. Deshalb soll man sich durchaus beleidigen lassen, ohne sich zu wehren. Und man soll sich nicht rächen, was wohl die Kernaussage dieser Bibelstelle ist.

Deshalb ist der Vorschlag, auf Beleidigungen nicht zu reagieren und auf Rache zu verzichten, die beste Taktik, um Streit zu deeskalieren und schlimmere Auseinandersetzungen, die über verbale Angriffe hinausgehen, zu vermeiden.

In taktischen Selbstverteidigungsseminaren, in denen es um Notwehr und Nothilfe geht, wird diese Strategie durchaus als wichtige Möglichkeit der Deeskalation und Prävention gelehrt.

An diesem Beispiel sieht man wieder, wie lebensnah und -praktisch Jesus die Menschen belehrte.

Warum Selbstverteidigung wichtig sein kann, um die öffentliche Ordnung aufrechtzuerhalten:

Ich zitiere mal ein paar interessante Aussagen des bekannten reformierten Pfarrer Dr. Peter Vogelsanger, der zum Thema "Christentum und Selbstverteidigung/ Notwehr" interviewt wurde:

"In Römer 13, also im Römerbrief des Paulus, finden sich die ganzen Ausführungen über die Schwertgewalt des Staates. Da wird gesagt: Der Staat ist die Ordinatio Dei - die Ordnung Gottes -, die eingesetzt ist auf dieser Welt zur Eindämmung des jederzeit lauernden und Macht an sich reißenden Bösen: "Sie trägt das Schwert nicht umsonst," (die Obrigkeit) "... sondern zur Bestrafung der Bösen und zur Belohnung der Guten." Das heißt, es ist die primäre Aufgabe des Staates, dem Bösen in dieser Welt Widerstand zu leisten, und Paulus sagt in diesem Zusammenhang: Es ist Pflicht des Christen, den Staat in dieser Funktion zu unterstützen...

..."Du sollst nicht töten" im Alten Testament heißt ganz eindeutig: "Du sollst nicht MORDEN". Also nicht einfach ein absolutes Tötungsverbot, so daß man keine Fliege und kein Kaninchen töten dürfte. Es ist damit auch kein absolutes Tötungsverbot in Bezug auf das menschliche Leben gemeint. Das kennt nämlich das Alte Testament nicht. Das Alte Testament kennt ja auch die Todesstrafe, und so weiter, und damit ist sicher auch die Notwehr inbegriffen. Wenn aus diesem alttestamentlichen Gebot eine Verneinung der Notwehr abgeleitet würde, wäre das nicht textgernäß...

... "Ihr sollt dem Bösen nicht widerstehen", und dem Zitat wegen der Ohrfeige (Bergpredigt). Ich glaube aber, daß Jesus dort gar keinen Angriff auf das Leben im Auge hat. Er hat die Feindesliebe im Auge. Das heißt, meine Liebe soll so stark sein, daß sie auch den Feind einschließt und durch das Gute zu überwinden und zu gewinnen versucht, statt durch Gewalt. Damit ist aber nicht so sehr der Feind gemeint, der mein Leben bedroht, als einfach der Feind, der mich beleidigt. Das geht ja aus der Stelle mit der Ohrfeige hervor: Es ist der Beleidiger, dem ich nicht mit der selben Waffe heimzahlen soll.Es geht um den Beleidiger. Den soll ich entwaffnen durch die stärkere Kraft meiner Liebesfähigkeit. Daß die Vertreter der Gewaltlosigkeit sich auf diese Stelle in der Bergpredigt berufen, halte ich zwar nicht für einen Irrtum, aber für eine viel zu weitgehende Folgerung aus dem, was Jesus dort meint: den persönlichen Feind, der mir Schaden zufügen will und der mich haßt. Deshalb ist diese Aufforderung nicht übertragbar auf das Problem der Notwehr...

...Liebe heiß im eigentlichen Sinne des Neuen Testaments, unter Absehung von allen sentimentalen Mißverständnissen: Schutz und Bewahrung allen Lebens, soweit dies in meinem Verantwortungsbereich liegt. Man könnte als Christ vielleicht sagen: Ich will lieber leiden, will lieber den Angriff erdulden, als daß ich Gewalt ausübe, als daß ich den Gegner vernichte, Ich könnte die Bergpredigt so auffassen. Also: Ich dulde den Angriff und nehme halt unter Umständen das Martyrium oder den Tod auf mich und habe mir damit reine Hände bewahrt...

... Ich verteidige ja nicht nur mein eigenes Leben, sondern auch das Leben meiner Nächsten. Man kann noch weitergehen und sagen: Indem ich mich wehre gegenüber dem eindeutig bösartigen Angreifer, tue ich zweierlei: Erstens verteidige ich mein eigenes Leben deshalb, weil dieses Leben ja nicht nur mir gehört, so daß ich es wegwerfen könnte, wenn ich angegriffen werde. Zum Beispiel als Pfarrer gehöre ich ja nicht nur mir selber, ich gehöre auch der Gemeinde, die mir zur Seelsorge anvertraut ist. Als Arzt gehöre ich meinen Patienten, als Lehrer meinen Schülern; ich bin nicht nur Individualperson, sondern ich bin immer irgendwie Mensch in der Gemeinschaft, und indem ich mein eigenes Leben verteidige, bewahre ich auch ein Leben vor der Vernichtung, das einen Schutz und einen Wert für andere darstellt...

...Das Zweite ist ein Gedanke, den Luther stark betont hat. Luther hat sich meines Wissens mit dem Problem der Notwehr mehrfach auseinandergesetzt. Und er hat gesagt, natürlich, in einer extremen Haltung kann man sich sagen: Ich will lieber Unrecht leiden und dabei untergehen, als anderen Gewalt zuzufügen. Aber das ist völlig falsch gedacht. Ich handle in dem Moment, da ich mich gegen den bösartigen Angreifer wehre, als Vertreter der Staatsgewalt, die ja in dem Moment nicht da ist, indem ich dem räuberischen Chaos entgegentrete. Es ist die Aufgabe der Staatsgewalt, das räuberische Chaos zu verhindern, sonst wird ja das ganze Leben zur Beute des Starken, und der Schwache geht dabei unter. Indem ich dem Anspruch des Gewalttätigen, des skrupellosen Kriminellen, entgegentrete, verteidige ich eine ganz bestimmte göttliche Ordnung dieses Lebens. Ich bin der Repräsentant dieser göttlichen Ordnung...

...Wenn ich nun die Konsequenz aus alledem ziehe, muß ich sagen: Jawohl, Notwehr ist dem Christen nicht nur erlaubt, auf Grund einer Lex naturae, sondern die Notwehr ist dem Christen sogar geboten, weil er bei Verzicht darauf die ganze Ordnung des menschlichen Zusammenlebens in Frage stellt..."