Gibt es Bücher, die weniger als 70-100 Jahre alt sind und auf deren Basis man eine eigene Geschichte schreiben und diese für Geld verkaufen darf?
Auf Büchern liegt normalerweise auch noch nach dem Tod des Autors ein Urheberrecht von mindestens 70 Jahren. Deshalb man nicht einfach eine Nacherzählung, Fanfiction oder sehr ähnliche Geschichten schreiben und als unabhängiges eigenes Werk verkaufen darf.
Bei Bücher wie Faust, deren Autoren schon 200 Jahre tot sind, ist das veröffentlichen eines Buch, das auf ihnen aufbaut oder an ihnen angelehnt ist, wahrscheinlich kein Problem. Jedoch bin ich mir auch nicht sicher ob man auf Basis solcher Bücher ein Neues veröffentlichen könnte, das jemand lesen möchte.
Darum die Frage, ob es Bücher gibt, die noch nicht so alt sind, auf denen jedoch nie ein Urheberrecht oder ähnliches lag, oder bei denen der Autor/die Autorin gesagt hat, dass man sie gerne als Basis für eigene Werke benutzen darf, ohne jemals mit Konsequenzen rechnen zu brauchen. Das man also einen unwichtigen Nebencharakter (tritt nur einmal kurz auf und man weiß nicht viel über ihn) als Hauptfigur, die selbe Welt/Universum, die selbe Technik oder anderes ähnliches nutzen darf, solange die Geschichten sonst nichts gemeinsam haben.
Dass man problemlos Fanfictions im Internet veröffentlichen darf, ohne vorher den Autor zu fragen, solange man das gratis tut und sie richtig kennzeichnet, weiß ich (oder sind auch hier nicht alle Werke ganz legal?). Ich meine in meiner Frage jedoch den Fall, dass man mit der Geschichte auch Geld verdienen will.
3 Antworten
In Deutschland besteht das Urheberrecht automatisch. Das heißt, mit dem Schreiben einer Geschichte bin ich Urheber und habe die entsprechenden Rechte. Dazu gehört eben auch, dass ich mir überlegen kann, ob meine Werke in anderen Werken verarbeitet werden dürfen und wenn ja unter welchen Voraussetzungen. Man braucht also immer das Einverständnis des Urhebers, um eine Idee von diesem zu verwenden.
Das FanFiction "legal" wären, stimmt so nicht. Auch diese sind häufig ein Verstoß gegen das Urheberrecht. Den Autoren kommt allerdings zu gute, dass Urheberrechtsverletzungen nicht von staatlicher Seite verfolgt werden. Der Urheber selbst muss tätig werden und gegen die Verletzung vorgehen. Bei nicht kommerziellen FanFiction besteht dazu allerdings häufig kein Interesse. Man würde nur die Fans verärgern, die für die Einnahmen sorgen.
Bei einer kommerziellen Geschichte sieht die Interessenlage allerdings ganz anders aus. Hier hat der Autor sehr wahrscheinlich ein Interesse daran, wenigstens etwas vom Gewinn abzubekommen.
Heute ist es doch viel einfacher. Lasse dir von einer KI Bilder machen, von der anderen KI einen Text und beides kannst du dann als Buch auf Amazon hochladen (die haben ein Programm für Autoren) wenn jemand das Buch kauft, wird es gedruckt und du bekommst Geld dafür, für "dein Werk"
Wenn der Autor noch keine 100 Jahre tot ist, wird es gefährlich. Doch selbst wenn er bereits 500 Jahre tot ist, kann jemand anders auf der Basis seiner Geschichte bereits ein Buch geschrieben haben. Auch dessen Rechte musst du dann beachten. Es ist also gar nicht so einfach, eine Geschichte wieder aufzuwärmen. Besser ist es, wenn man sich nur daran anlehnt und vollkommen neue Charaktere erfindet und sie in dieser Geschichte eine Rolle spielen lässt. Also ein Stück weit heraus aus dem absoluten Fokus des Geschehens. Das eröffnet einem zudem auch noch ganz andere Möglichkeiten. Man kann das kulturelle Geschehen dieser Zeit viel eingehender beleuchten.
Ich hatte angefangen eine Fanfiction über den Zentauren Cairon aus der Unendlichen Geschichte zuschreiben. Da eigentlich nur er (mit wenigen Details) und einige Begriffe am Anfang aus der Originalgeschichte stammen, alles andere meiner Fantasie entstammt, war ich eben am überlegen, wie legal ein Verkauf dieses Buches wäre und ob es Bücher gibt, aus denen man ohne Konsequenzen einen großen Teil der Ideen übernehmen kann.
Wenn du fertig bist, lässt sich die Geschichte auch ganz leicht ein wenig umschreiben. Du kannst andere Namen für die Akteure erfinden und schon ist es eine neue Geschichte.
Naja, da sie am Anfang an einer frühen Stelle der Unendlichen Geschichte angeknüpft (Übergabe der Kette an den Indianerjungen), kann ich sie wohl nicht als neue Geschichte verkaufen (weder im Übertragenensinn noch wortwörtlich).
Aber ich kann ja danach versuchen eine total unabhängige Geschichte zu schreiben.
Wie lange Text kann eine KI den schreiben? Wenn ich ChatGPT oder vielleicht auch bereits Alexa fragen könnte, ob sie mir einen 300-seitigen Fantasy-Roman schreib könnte, dann bräuchte man möglicherweise gar keine Autoren und kein Hirn mehr. Außerdem weiß die KI, die ein Bild dazu zeichnen soll, garnicht wie ich (oder die schreibende KI) sich die Szene vorstellen und die schreibende KI weiß nicht wie das Bild aussieht, weshalb sie möglicherweise einen Text schreibt, der nur bedingt zum Bild passt.
Außerdem ging es nicht darum, wie man am besten an allen Ähnlichkeiten zu anderen Büchern herum kommt, sondern ob es Bücher gibt, von denen man sich viele Inspirationen oder sogar ganze Charaktere (nur unwichtige Charaktere, an die sich niemand erinnert) holen kann, ohne dass es Konsequenzen gibt. Den größten Teil des Denkens möchte ich schon gerne selbst übernehmen.
Ich bin mir auch nicht sicher, ob die KI sich nicht auch selbst irgendwo Inspirationen holt. Sie hat selbst ja keine Fantasie, auch wenn ChatGPT bereits ziemlich interessante Texte geliefert hat.
Auch bin ich mir nicht sicher ob man einen Text, den ein Computer generiert hat wirklich als seinen eigenen ausgeben darf, oder ob man zumindest einen Vermerk machen muss, damit es nicht als "Diebstahl geistigen Eigentums" gilt.