Gewalt in Kitas nimmt zu. Würdet ihr eure Kinder noch in eine Kita bringen?
Seelische und körperliche Gewalt in Kitas nehmen zu, nicht nur im Bayern. Probleme sind einerseits der Personalmangel aber auch andererseits, daß Erzieherinnen nichts melden und das Spiel weiter mitmachen. Dabei ist Gesundheit und Wohlergehen von so kleinen Kindern enorm wichtig, und die Zukunft unserer Gesellschaft.
Noch vor 1,2 Jahren hätte niemand geglaubt, daß es so schlimm für unsere Kleinsten in Kitas sein könnte, doch was jetzt Stück für Stück rauskommt, ist erschreckend und beängstigend. Was soll aus Kindern werden, die schon früh in ihrem Leben systematisch Gewalt erfahren, oft sind die Kinder den ganzen Tag dort in den Einrichtungen und werden mit immer jüngeren Lebensjahren (oft schon ein paar Monate nach der Geburt) dorthin abgegeben, weil Eltern arbeiten wollen. Ich sage bewusst "wollen", denn auf der Straße leben muß hier in Deutschland niemand.
-Würdet ihr eure Kinder noch in eine Kita bringen oder sollte man sich Alternativen überlegen?
-Sollte man sich überlegen, ob einem der Job (die heutzutage ohnehin oft gewechselt werden) oder Gesundheit und Wohlergehen des eigenen Kindes wichtiger ist?
7 Antworten
Ich habe einen ähnlichen Artikel über Xing erhalten, leider gelöscht. Das Thema eignet sich wunderbar für mediale Ausschlachtung und eigene Geschäfte durch Auflagensteigerung.
Es wurden in der Studie 79 Fälle genannt, hierin enthalten waren nicht nur physische Schläge, sondern auch psychische Gewalt wie Abwertung, Schimpfen und Ähnliches.
Bayern hat ca. 40.000 Kinder in Kitas. Genaue Zahlen konnte ich beim statistischen Landesamt nicht finden.
Was wirklich problematisch ist, ist die Unterversorgung mit Personal, sodass manche EInrichtungen und Mitarbeiter nicht die Betreuung bieten können, die wünschenswert wäre.
Dennoch leisten fast alle Kitas gute Arbeit und ich würde mein Kind dort hingeben. Wenn ich die Möglichkeit hätte, aber nur Teilzeit.
Ja, natürlich auf jeden Fall. Das heißt ja nicht, dass es in allen Kitas gleich zugeht.
Meine Kinder gehen bzw. gingen beide in eine Kita. Meine Mutter ist Kita-Erzieherin. Das von Dir beschriebene kann ich aus praktischem Erleben nicht bestätigen. Kitas nehmen keine Kinder "ein Paar Monate nach der Geburt" wie Du geschrieben hast. Krippeneinrichtungen nehmen Kinder ab einem Jahr.
Die Frage ist, was die Alternative sein soll. Auch bei Tagesmüttern kann es theoretisch Gewalt geben. Und Misshandlungen passieren immer noch am häufigsten im engsten Familienkreis. Auch von Eltern gegenüber ihren Kindern. Ja, ich weiß, dass ist der Ausnahme- und nicht der Regelfall, aber das ist in der Kita auch so. Da zu behaupten die Kinder hätten ein höheres Risiko misshandelt zu werden ist einfach quatsch. Wenn der Personalschlüssel nicht stimmt, sollte man sich eher die Frage stellen, warum die Politik zu wenig in die frühkindliche Bildung investiert.
Wenn man Deine Frage konsequent durch liest läuft es ja darauf hinaus, dass man (oder meist frau) einfach zu hause bleiben soll. Davon halte ich überhaupt nichts. Zum einen ist bereits die Prämisse falsch, das Mütter und Väter die arbeiten gehen Gesundheit und Wohlergehen ihrer Kinder leichtfertig aufs Spiel setzen. Zum Zweiten brauchen Kinder für eine gesunde Entwicklung Kontakt mit Gleichaltrigen, wo sie auch lernen Konflikte zu lösen.
Also kurz: selbstverständlich gehen meine Kinder in die Kita und ich wünsche mir, dass es mehr Anstrengungen von staatlicher Seite gibt die Vereinbarkeit von Familie und Beruf stärker zu fördern.
Da will ich mich jetzt nicht mit Dir streiten. Es mag sein, dass es auch Einrichtungen gibt, die im Einzelfall jüngere Kinder nehmen (ist ja auch sinnvoll, wenn aus irgendeinem Grund die Elternzeit nicht genommen werden kann). Da habe ich wieder was gelernt.
Ich persönlich kenne das aus dem praktischen Leben nicht. Kinder haben seit 2013 ab dem vollendeten 1. Lebensjahr ein Recht auf einen Krippenplatz und in der Kita meiner Kinder und auch in den Kitas meiner Verwandten und Bekannten die Kinder in dem Alter haben, war es nicht möglich jüngere Kinder da hin zu schicken. Im Gegenteil. Da wurde sehr peinlich darauf geachtet. Selbst eine Woche eher ging nicht.
Das ist aber im Grunde für meine Aussage oben auch egal. Das oben Geschriebene gilt ja trotzdem...
Dass das in allen Kitas so ist, möchte ich bezweifeln. Es kommt eben darauf an, aus welchen Familien diese Kinder kommen. Wen die zuhause nur Gewalt erleben, so kennen die das im Umgang mit anderen Kindern nicht anders.
Kann mir schon vorstellen, dass das Personal sehr beansprucht wird, um Ordnung zu schaffen. Sicher macht auch das Personal Fehler, wenn es sich überfordert fühlt.
Vielleicht sollte in dem einen oder anderen Kindergarten das Personal aufgestockt werden. Das aber würde wieder dazu führen, dass ein Kindergartenplatz für die Eltern teurer würde.
Bei uns wird sehr viel Geld verschwendet. Normalerweise sollte es einem Staat wie dem unseren möglich sein, Kitas kostenlos anzubieten.
Ein Jahr weniger Afghanistan und die Kitas könnten auf Jahre hinaus den Eltern kostenlos angeboten werden. Dies nur mal als Beispiel.
Es wäre Sache des Familienministeriums sich mehr um diese Belange zu kümmern.
Hallo,
ja, ich würde mein Kind nach wie vor in die Kita bringen.
Man liest fast täglich von Gewalt/Missbrauch gegenüber Kindern, sei es in Heimen, Sportvereinen, Kirche.... etc.
Ganz abgesehen davon, was in den eig. vier Wänden mancher Familien passiert.
Gott sei Dank sind solche Fälle jedoch nicht die Mehrheit, sondern auf die Masse gesehen "gering".
Und die sozialen Kontakte in Kita, Schule etc. sind für Kinder ja meines Erachtens nicht gerade unwichtig
"Gott sei Dank sind solche Fälle jedoch nicht die Mehrheit, sondern auf die Masse gesehen "gering"."
Wenn du nur kurz nachdenken würdest, dann wüßtest du, daß der Personalschlüssel im ganzen Land schlecht ist! Was mit die Ursache solcher Zustände ist.
Ich finde die Ansichten hier erschreckend. Ihr seid mit Schuld daran, daß viele eure Kinder den ganzen Tag schon großem Stress ausgesetzt sind, jeden Tag. Denn genau das ist es für so kleine Kinder. Dazu kommen vielleicht noch schlimme Zustände zu Hause. Da braucht man sich ja nicht wundern, daß sogar schon Jugendliche und junge Erwachsene Suizid-gefährdet sind und das immer mehr. Oder immer mehr Erwachsene unter Burnout und Depressionen leiden (zusätzlich zur den Arbeitsbedingungen am Arbeitsplatz) und der Krankenstand immer höher wird.
Ich glaube Du quirlst hier munter alles Mögliche durcheinander was nicht zusammengehört, aber dann eine Suppe ergibt, die in Dein Weltbild passt.
"Ich glaube Du quirlst hier munter alles Mögliche durcheinander was nicht zusammengehört"
Du liegst falsch. Genau diese Sachen gehören sehr wohl da mit hinein oder was meinst du sonst, aus welchen Gründen schon Kinder und Jugendliche immer öfter und früher Probleme haben? Nur wegen der Schule? Du solltest dich erstmal mit der Materie auseinandersetzen, bevor du derart oberflächliche und falsche Äußerungen tätigst.
"Und die sozialen Kontakte in Kita, Schule etc. sind für Kinder ja meines Erachtens nicht gerade unwichtig"
Ja. Natürlich. Darum sollte man sich Alternativen überlegen und/oder bei der Politik sehr schnell Druck aufbauen.
Bei Kirchen würde ich nicht sagen, vorallem bei Sektischen religionen glaube ich ist gewalt gegen Kinder an der Tagesordnung.
Natürlich gibt auch genügend Krippen, die Kinder unter einem Jahr nehmen. Ich war drei Wochen im Praktikum in einer Krippe und da waren zwei Kinder 4 und ein anderes 8 Monate alt.