Geschichtliche Bildung aneignen?

4 Antworten

Sorry, aber da gibt es keine Abkürzung, außer extrem viele unterschiedliche Quellen zu lesen, sich diese zu merken und dann in Verbindung zueinander zu bringen.

Ich fand Geschichte früher auch immer sehr trocken und langweilig, da es meistens nur darum ging irgendwelche Daten auswendig zu lernen.

Erst später wurde es extrem spannend für mich, als ich begriffen habe, dass man sich durch Geschichte die Welt erklären kann, wie sie heute ist und warum es dazu kam.

Mein persönlicher "Aha"-Moment war, als ich etwas über die Geschichte Großbritanniens gelesen hatte und dann begriff, dass die Stämme der Angeln und der Sachsen ja germanische Stämme waren. Deswegen heißt es heute noch "England", weil die Angeln es "Angelland" nannten und die Gebiete von "Wessex" und "Essex", gehen noch auf die West- und Ostsachsen zurück und das sich das auch in der Sprache widerspiegelt, wie bspw. beim englischen Wort "window" (=Fenster) was vom alt-nordischen Wort "vindauga" abgeleitet ist (=Wind Auge).

In der deutschen Sprache hat sich aber das Wort "Fenster" etabliert, wegen des lateinischen Einflusses vom Wort "fenestra".

Erst wenn man die Verknüpfungen herstellt und anfängt sich mithilfe von Geschichte die Welt zu erklären, dann wird es lebendig, interessant und spannend. Man muss die Vergangenheit verstehen, um die Gegenwart zu begreifen, für eine besser Zukunft ;)

Ich hab's einfach so gemacht, wenn auch Anfangs unbewust:

Ein bestimmtes Thema raus gesucht und die Chroniken dafür zusammen gesammelt.

So eignete ich mr nebenbei allg geschichtliches Wissen an.

Meine Thema war: Judenverfolgungen der letzten 2000 Jahre.

https://arisshuk.co.il/pogrom/Chronik/bis0500.htm

Man kann natürlich auch andere Themen nehmen, die einen persönlich interessieren. Z.B. Kleiderordnungen der letzten 5000 Jahre, oder Hüte oder sonst was.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

War bei mir auch so habe mir eine mind. map gemacht und erstmal angefangen mit den Weltkriegen und konnte es mir tatsächlich merken danach kannst du ja so Sachen mit trojanischer Krieg und so machen aber sinnvoll wäre es natürlich auch wenn du es nach der Reihe machst anstatt alles so gemischt aber für mich hat die erste Variante geholfen!

Lesen, lesen, lesen. Verschiedene Perspektiven berücksichtigen. Ein Bewusstsein für unterschiedliche Perspektiven bekommen. Ein Bewusstsein für Quellen bekommen. Ein Bewusstsein für Quellenarten und ihre Kommunikationsintentionen bekommen. Ein Bewusstsein für Quellenwerte bekommen.

Schlag mal das Wort "Geschichtsbewusstsein" nach und bilde dich zu Kategorisierungen davon. Danach "Multiperspektivität". Danach "historische Quellen und Darstellungen". Ausgehend von diesen Erkenntnissen --> lesen, lesen, lesen. Das Fach Geschichte ist sehr zeitintensiv. Zur zielgerichteten Auseinandersetzung solltest du versuchen, eigene Fragen an die Vergangenheit zu stellen, die du mit deiner Recherche beantworten versuchst. Dabei eignest du dir dann nicht nur Faktenwissen an, sondern auch historische Methoden (Quellenanalyse, Quellenabgleich, Quellenwertbestimmung).

Für reines Faktenwissen gilt ebenfalls lesen, abgleichen, kontextuell verarbeiten, vernetzen, persönliche Erkenntnisse gewinnen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Historiker (MA), Autor, Film- und Medienkritiker