Genitivobjekt, Akkusativobjekt, Dativobjekt?
Hallo,
irgendwie checke ich diese ganzen Begriffe leider überhaupt nicht. was genau ist denn jetzt ein Genitiv Objekt und was hat das mit einem Genitiv Attribut zu tun?
Zudem frage ich mich was ein Akkusativobjekt und ein Dativobjekt ist.
Grundsätzlich weiß ich, dass ein Akkusativobjekt ein Direktes Objekt ist, aber was genau ist denn ein Direktes Objekt? Ist es denn immer ein direktes Objekt, wenn ich auf die Frage wen oder was antworten kann?
und was genau ist ein indirektes Objekt? Wenn ich auf die Frage wem anfangen kann?
2 Antworten
Das Genitivobjekt hat mit dem Genitivattribut eigentlich nur die Form gemeinsam.
In der Umgangssprache ist das Genitivobjekt ausgestorben, in der Schriftsprache kommt es noch ab und zu vor ("Es bedarf keines Hinweises, dass ..."). Im Blumennamen "Vergissmeinnicht" z. B. ist er ebenfalls erhalten geblieben.
Ein direktes Objekt wird von der Handlung direkt betroffen. In der Regel ist das ein Akkusativobjekt, und das wird tatsächlich an der Frage "wen oder was" erkannt. Aber es kann auch ein Genitivobjekt sein.
Ein indirektes Objekt wird von der Handlung nur indirekt beeinflusst - etwa, weil die Handlung zu seinen Gunsten erfolgt. Soweit ich es im Moment überblicke, ist das immer ein Dativobjekt, und die zugehörige Frage ist auch "wem".
Beispiel: "Ich beantworte dir die Frage." Hier ist "die Frage" das direkte Objekt - die schreibe/bearbeite ich gerade. "dir" ist das indirekte Objekt - du profitierst (hoffentlich) von der Antwort, aber ich fasse dich nicht an oder Ähnliches.
(Hier ist ein Internet-Forum zum Erklären hilfreich - ich bekomme nicht mit, wenn du diese Antwort zu Gesicht bekommst. Aber Sprache ist nicht immer logisch - loben oder beleidigen kann ich "dich" immer noch über diesen Kanal.)
Hast anscheinend Recht: https://german.stackexchange.com/questions/34000/was-sind-direkte-und-indirekte-objekte
Allerdings lassen sich diese Begriffe m. E. durchaus anwenden, selbstverständlich als rein semantische Begriffe. Die Verbindung mit den Kasus ist eine Faustformel mit sehr vielen "Ausnahmen" - zu vielen, um sie für mehr zu verwenden als einen ersten Hinweis, welcher Kasus benötigt wird.
Die Verbindung mit den Kasus ist eine Faustformel mit sehr vielen "Ausnahmen" - zu vielen, um sie für mehr zu verwenden als einen ersten Hinweis, welcher Kasus benötigt wird.
Genau! Deshalb ist dieser Vergleich auch in der Fremdsprachendidaktik nicht sinnvoll. Ich rufe damit nur falsche Freunde, bspw. aider qn (COD/direktes Objekt) à faire qc vs. jemandem (Dativ) helfen, etwas zu tun.
Im Deutschen gibt es keine direkten und indirekten Objekte; mitunter werden Akkusativ- und Dativobjekt so genannt – was daran leichter sein soll, erschließt sich mir nicht. Lies dir dazu auch meine Antwort auf deine andere Frage durch.
Im Deutschen gibt es
- (wenige) Genitivobjekte, bspw. einer Sache/Person gedenken, einer Sache bedürfen. Das Fragewort für das Genitivobjekt lautet "wessen".
- Dativobjekte, bspw. jemandem gehören. Das (eindeutige) Fragewort für das Dativobjekt lautet "wem".
- Akkusativobjekte, bspw. eine Sache/eine Person sehen, eine Sache schreiben. Das (eindeutige) Fragewort für das Dativobjekt lautet "wen".
- Präpositionalobjekte, bspw. auf etwas/jemanden warten, nach etwas/jemandem riechen. Wenn man nach dem Präpositionobjekt fragt, ist die Präposition immer Bestandteil der Frage, bspw. Worauf / auf wen warten wir? Wonach / nach wem riechst du?
Im Deutschen gibt es keine direkten oder indirekten Objekte. Bei dieser Betrachtung werden Semantik und Grammatik durcheinandergeworfen.