Gefahren für die Demokratie durch Lobbyismus?

5 Antworten

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Ich geb dir mal die Vor- und die Nachteile, die ich sehe, man braucht nämlich beides um effektiv mit den Gefahren umzugehen.

Der Lobbyismus ist erstmal Teil jeder Demokratie. Gewerkschaftsvertreter arbeiten genauso als Lobbyisten wie Umweltaktivisten und Unternehmer. Wenn also ein Einzelner seine Interessen durchsetzen will, tut er gut daran, in einen Verein zu gehen, der dann Vertreter zu Politikern schickt oder Briefe oder so. Soweit ist das in Ordnung.

Gefährlich wird es, wenn Vertreter unverhältnismäßig viel Einfluss haben. Heißt, wenn ein kleines, aber reiches Unternehmen es schafft, einen Politiker auf eine "Dienstreise" einzuladen und zwei Tage lang zu bequatschen, dass das, was das kleine Unternehmen will, total wichtig ist und der Politiker daraufhin durchsetzt, was das Unternehmen will. Das ist sicher negativ, weil das Unternehmen sehr wenig Menschen in Deutschland repräsentiert. Abgesehen davon ist es illegal und nennt sich Bestechung. ;)

Wenn aber der ADAC einen Vertreter nach Berlin schickt um mit Abgeordneten darüber zu sprechen, dass die Straßen saniert werden müssen nach einem harten Winter, der Schilderwald auf den Straßen fallen muss oder keine Geschwindigkeitsbegrenzung erhoben werden soll, dann muss der Politiker bedenken: Ein Vertreter des ADAC vertritt hier 17 Millionen Menschen in Deutschland. Das sind mehr als 20 Prozent der gesamten Bevölkerung! Da sollte der Politiker schon einmal darüber nachdenken. Wenn die Leute den ADAC nicht gut fänden, könnten sie ja austreten und etwas anderes gründen.

Der ADAC stellt übrigens wirklich Lobbyisten, ist de facto eine der größten Lobbies in Deutschland und der größte Verein. [Mein Prof hat sich auf Verbände spezialisiert.)

Es sind nicht nur Gefahren, sondern aktive Politikgestaltung, die über Lobbies betrieben wird. So etwa.


Lorry  03.11.2010, 18:32

"Der Lobbyismus ist erstmal Teil jeder Demokratie"

Du schreibst von "Demokratie", also "Volksherrschaft". Doch die haben wir hier gar nicht. Dieses System heißt "Kapitalismus", also Herrschaft des Geldes, und unter der Prämisse sind auch die Auswirkungen des Lobbyismus zu sehen.

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andreaskreuze82  03.11.2010, 20:55
@Lorry

Och komm schon, lass die Polemik doch sein. Man kann sich mit Politik und Gesellschaft auch fachlich auseinander setzen, ohne Aberglaube und Verschwörungstheorien. Wenn du so an die Sache rangehst, wirst du nur Vorfälle finden, die deinen Irrglauben bestätigen. Aber das hier ist ein Wissensforum. Es gibt sicher genug Foren, die dir die Möglichkeit zu Hetze und Verallgemeinerung geben. Aber meine Antwort zu unterminieren, nur weil du halbseitiges Wissen hast, das du nicht überprüfst und in einen Kontext bettest, ist einfach daneben. Also lass das bitte.

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Sins wir nicht dabei die Demokratie wieder neu zu entdecken? Ist Demokratie wählen gehen und danach hat man keine Rechte mehr? Wer regiert uns heute? Parteien und Politiker? Nein die sind nur Gehilfen der Wirtschaft und der Finanzwelt! Geld regiert die Welt. Da wo das Kapital sitzt ist die Macht! Wer das Geld und das Kapital hat, hat die wirkliche Macht! Also hat jedes Unternehmen das etwas auf sich hält ihre Männer sehr nahe bei der Regierung.Man nennt es Berater und nicht Lobby. Alles bekommt schöne Namen.Die Regierung weiß,sie kann nur gut regieren ,wenn die Wirtschaft läuft.Denn von daher kommt das Geld, das die Regierung braucht.So geraten die Politiker in eine Abhängigkeit der Wirtschaft.Es hilft nicht dem Volk,denn die Wirtschaft sieht das Volk nur als einfache Arbeiter die ihr hilft zur Gewinnoptimierung. Was können wir tun? Offen ansprechen was im Land falsch läuft.Und da läuft vieles falsch,weil die heutigen Politiker sich nicht umstellen wollen. Sie leben ihre gelernte Demokratie aus, weil sie denken, so sei sie gut für die Politiker!

Hallo, naja, ich würde es Beeinflussung nennen...Also "interessensorientiert ausgerichtete Politik", das muss nicht Schlimmes sein...LG

Zwei Jahre nach der Krise tut man als wäre Nichts passiert. Es wird aber nicht so bleiben. Wenn die Politiker weiter so blind in die Händen von skrupellosen Manager laufen, dann passiert eins - eine Revolution, dann gibt es keine Demokratie mehr. Gefährlich!


Organisator  04.11.2010, 11:50

Oder hoffnungsvoll! Denn Parlamentarismus ist keine Demokratie! Es ist verdeckte Fremdherrschaft. Gut also, wenn das mal verschwindet und eine wahre Volksherrschaft aufgebaut werden wird!

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