Gefährdet dieser Baum meine Gartenlaube?
Moin, dieser Baum steht genau mit der Neigung gerichtet zu meiner Gartenlaube und ich frage mich ob dieser entfernt werden muss. Normal fällen werde ich ihn nicht können da (siehe Bild) er genau so gewachsen ist das wahrscheinlich auch ein Profi schnitt da nichts dran ändern kann das er richtung der Hütte kippen wird. Vllt gibt es ja ein Profi der mich hier ein wenig belehren kann
4 Antworten
Hallo,
was ich sehe ist eine Esche, die mehrstämmig gewachsen ist. Möglicherweise wurde vor Jahrzehnten der ursprüngliche Baum gefällt, und es haben sich aus der Wurzel mehrere Austriebe gebildet. Zwei sind noch erhalten, ein dritter, schwächerer ist bereits vor längerer Zeit abgestorben und abgebrochen. Diese Mehrstämmigkeit an sich führt nicht automatisch zu verringerter Standfestigkeit. Ich kann auf den Bildern keine daraus resultierenden besonderen Gefahren erkennen.
Beide Triebe sind wohl ziemlich aus der Lotachse geneigt gewachsen, und zwar, so wie du schreibst, in Richtung deiner Gartenlaube. Offensichtlich sind sie aber schon immer so gewachsen, der Baum ist nicht etwa von einem Sturm angeschoben worden und steht seither schräg. Daher scheint mir auch unter diesem Aspekt die Standfestigkeit nicht so stark beeinträchtigt, dass die unmittelbare Gefahr bestünde, der Baum könnte umstürzen.
Was mir da momentan tatsächlich am meisten Sorge machen würde ist, dass es sich um eine Esche handelt. Diese Baumart wird momentan heftig von einer Krankheit heimgesucht, dem Eschen-Triebsterben. Im Verlauf der Erkrankung sterben immer wieder einzelne Äste und schließlich der ganze Baum ab. Abgestorbene Äste brechen irgendwann ab. Und ein Ast, der von weit oben aus der Baumkrone herumterfällt, braucht gar nicht sehr groß zu sein, um an einer Gartenlaube Schaden anzurichten oder gar einen Menschen zu verletzen. Aufgrund begleitender Wurzelfäulen fallen oft auch ganze Bäune um - in welche Richtung wäre in diesem Fall ja klar. Dieser spezielle Baum lässt anhand der Bilder für mich noch keine Krankheitsanzeichen, keine auffälligen absterbenden Äste, erkennen, aber ein erhöhter Beobachtungsbedarf besteht bei Esche momentan auf jeden Fall.
So oder so - irgendwann kommt für jeden Baum in einem Bereich, in dem sich Menschen nicht nur als Waldbesucher oder -arbeiter aufhalten der Punkt, an dem er umgeschnitten werden muss. Vielleicht ist es jetzt noch nicht notwendig, dann aber irgendwann in den kommenden Jahren oder Jahrzehnten. Und bei diesem Baum möchte ich den Job auch nicht erledigen. Das ist dann schon etwas für einen Spezialisten. Es wird dann wohl darauf hinauslaufen, dass er von oben her Stück für Stück abgeschnitten wird und die Einzelstücke dann vorsichtig zum Boden abgeseilt werden. Falls an dieser Örtlichkeit möglich, kann das von einer Hebebühne aus erfolgen, ansonsten muss ein spezialisierter Baumsteiger mittels Steigeisen oder Seiltechnik hinaufklettern. Firmen, die so etwas können und tun, müssen sich diesen Aufwand natürlich bezahlen lassen
Du schreibst so, als ob du, wenn du es könntest, den Baum selber fällen würdest? Aber gehört der Bachlauf, an dem er steht, noch zu deinem Grundstück oder wärst du sonst irgendwie befugt, darüber zu entscheiden? Ich würde erwarten, dass ein solches Gewässer im Eigentum und der Verantwortung der Gemeinde wäre. Und damit wärst du ja aus dem Schneider: die Gemeinde hätte dann die Verkehrssicherungspflicht und müsste dafür sorgen, dass von ihrem Baum keine Gefahr für deine Laube ausgeht. Normalerweise müssten sie das ja auch auf dem Schirm haben, und solche Bäume regelmäsig kontrollieren.
Problematisch ist es sicher daher, weil der Stamm schon unten gespalten ist. Wir hatten auch so einem Zwiesel im Garten und haben sofort die Genehmigung zur Fällung erhalten.
Er ist unten zusammen und hat sich dann in 2 stämme geteilt, unten sieht er aus wie ein großer Knorpel
Für mich sieht es eher nach 2 eigenständigen Stämmen nebeneinander aus...
Es wird viel zu viel gefällt, was schade ist.
Lass mal vom Baumsachverständigen die Standsicherheit überprüfen/bestätigen. Das kostet so 80-120€. Wenn du einen "normalen" Baumfällbetrieb fragst, wird leider für den Profit viel zu oft gesagt, muss weg, der Baum.
Eigentum verpflichtet und Gefahrenabwehr steht vor Naturschutz.
Von Steuern bezahlte Ämter sind für die Bürger da und das jeweilige Amt - Bauamt, Naturschutzbehörde, je nachdem es in der ansässigen Gemeine geordnet ist, gibt für derartige Fragen Auskunft. Frage dich nach dem zuständigem Amt durch und vereinbare Ortstermin. Die müssen reagieren. Es erfolgt danach zeitnah entsprechende schriftliche Einschätzung, ob Fällung, Stutzen usw. notwendig ist. Dieses Schriftstück ist allein hinsichtlich Versicherung wertvoll. Die zu leistende relativ geringe Gebühr ist das wert.
Eigentümer sind jedoch je nach Einschätzung/Auflage für Sicherheitsleistungen voll umfänglich verantwortlich. Wenn z.B. Gefahren drohen, wird es Auflagen zur Entfernung der/ des Baumes geben. Wie man das organisiert, ist jedem Eigentümer selbst überlassen.
Persönlich fand ich Wirkung des zuständigen Amtes sehr hilfreich. Gefahren wurden anerkannt und so mussten Bäume trotz Brut- und Setzzeit innerhalb 4 Wochen entfernt werden. Erkannt hatte ich das selber, amtlich war es jedoch viel einfacher.
Habe ausgezeichnete Erfahrungen mit Baumkletterern gemacht, denn so einfach im Grundstück hohe Bäume umnieten geht nicht - die müssen abgetragen werden.
Baumkletterer sind sehr erfahren, allein um ihrer Sicherheit willen. Sie wissen wo sie was ansetzen können, kennen sich mit Baumarten bestens aus. Baumerhaltung, Gefahrenabwendung oder Totalabtrag. Da muss man sich halt rumhorchen, Angebote machen lassen.
Der ist ja nicht gespalten - das sind 2 Stämme.