Gedichtinterpretation: "Frech und Froh" von Goethe?
Hey leute, Ich brauche unbedingt hilfe. Ich bin garnicht gut darin etwas zu interpretieren bzw. in Personen hinenzuversetzen. Ich soll dieses Gedicht interpretieren aber ich habe z-B in diesen Fall keine Ahnung was das Metrum davon ist oder was ich als Hypothese und Stilmittel etc, nehmen soll. Kann mir jemand dabei helfen?
Hier ist das Gedicht.
Liebesqual verschmäht mein Herz,
Sanften Jammer, süßen Schmerz;
Nur vom Tücht’gen will ich wissen,
Heißem Äuglen, derben Küssen.
Sei ein armer Hund erfrischt
Von der Lust, mit Pein gemischt!
Mädchen, gib der frischen Brust
Nichts von Pein und alle Lust.
3 Antworten
Der im Gedicht sprechende junge Mann ist ein rechter Egoist. Er möchte nur Positives erleben und alles Negative vermeiden und ablehnen. Liebe, die mit (Herzens-)Qual verbunden ist, lehnt er ebenso ab wie den mit Liebe oft verbundenen seelischen Jammer und Schmerz. Nur "Tüchtiges", also echte Leistungen, interessieren ihn. Er hat kein Interesse an dem üblichen "Äugeln" mit Mädchen oder am Austausch von noch so heftigen Küssen. Auf die mag sich ein "armer Hund" freuen und sich dabei an der Mischung aus mit Pein vermischter Lust erfrischen. Zum Ende fordert er die Mädchen auf, seiner "frischen Brust" alle Lust zu schenken, aber von Pein will er dabei absolut nichts wissen.
Vielleicht bist du noch zu jung, um das nachvollziehen zu können. Aber ist das nicht irgendwie typisch für viele junge /und auch ältere) Männer, dass sie zwar jegliche mögliche Lust im Umgang mit weiblichen Wesen genießen, aber dabei keinerlei Einschränkungen durch seelische Probleme ertragen wollen, z.B. dass das Mädchen scheu ist oder nicht gleich auf alles eingehen will, was man von ihr erwartet. Der Mann des Gedichts denkt nur an sich und seine (sex...) Lust, ihn kümmert es nicht, ob seine Auserwählte eigene Probleme oder Sorgen hat; er will nur Lust, Lust und nochmals L.. ! Mir scheint, dass er auch alle menschlichen Probleme, die auf ihn selbst zukommen, ignorieren will statt sich ihnen zu stellen. Ein wahrer Liebes- und Lebensegoist also !
Nun mache etwas daraus für deine Schulaufgabe; aber beherzige auch den Rat von Amica2, zunächst mal selber die Aufgabe zu lösen versuchen, auch wenn es dir "Pein" bereitet, die du, wie der Mann des Gedichts, weder erleben noch wahrhaben willst !.
Ok, danke. das hat mir noch gefehlt, ich hatte es zwar ganz ganz anders verstanden wegen den alten deutschen Wörter, aber danke für deine Aufklärung.
ich schmeiß dir mal ein paar Brocken hin, mach was draus:
Reimschema a-a, b-b, c-c, d-d, also vier Reimpaare.
Stilmittel ist, würd ich sagen, eine Gegenüberstellung (von dem, was er nicht erleben will in der Liebe (Paare a udn c), udn dem, was er sich wünscht (paare b und d)).
Eigentlich lässt sich sowas gut googlen. Such dir verschiedene Quellen und pick dir das Beste raus.
Das wäre das Optimum. "Meine" Methode hilft auch nur bei Hausaufgaben. In Klausuren und Abschlussprüfungen hat man dann ein Problem.
selbst denken wäre angebrachter als Lernstrategie, findest du nicht?