Gedichtinterpretation?
Eines Tages gehe ich fort.
Ich hatte oft daran gedacht,
mir das Fortgehen vorgestellt.
Ich, der ich nie fortgehen wollte.
Andere, dachte ich, mögen fortgehen.
Sollen sie doch, ich werde bleiben,
Was auch geschieht, ich werde bleiben.
Seht alle her, ihr, die ihr fortgeht,
dieser hier bleibt,
dieser wird niemals fortgehen.
Und doch bin auch ich am Ende gegangen.
Am Ende geht jeder, weshalb nicht auch ich.
Am Ende bin auch ich gegangen.
Wenn ich mich umsehe,
könnte ich etwas sehen.
Bäume, Sträucher, was man so kennt.
Wolken zumindest.
Mit Wolken kenn ich mich aus.
Wolken haben etwas, das ich nicht habe.
He Wolke, wie machst du das,
nichts als Wolke zu sein.
Muss man erstmal hinkriegen.
Leicht wie du bin ich nicht.
Müde aber, das schon.
Du könntest mir zeigen,
wie man sich hinlegt.
Schwebt, meinetwegen.
Hauptsache, man braucht nichts zu tun.
Tust du denn was.
Muss man hier irgendwas tun.
Außer dem Wind nahe zu sein.
Der Wind passt hier gut hin.
Kam mir schon immer so vor,
als käm er von weit.
1 Antwort
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Zunächst wurde das Fremde abgelehnt, doch für die Zukunft sieht das lyrische Ich voraus, dass es gehen wird und stellt darauf fest, dass es fort gegangen ist.
Der Blick auf die Dinge um es herum erklärt die Reaktion des lyr. Ichs. Das Vertraute ist nicht interessant. Interessant ist nur das vom Gewohnten Abweichende, die Wolke, die leicht ist und schweben kann.
Interessant ist auch der Wind, eben weil er nicht ortsgebunden ist, sondern von weither kommt.