Gedicht zum Thema Angst?
hii, kennt jemand von euch ein Gedicht zum Thema Angst (möglichst ein bekanntes)
Auch sonstige schöne Gedicht gerne kommentieren :)
5 Antworten
Hallöchen
Angst ist oft unser Begleiter im Alltagsleben
Nicht immer kann die Welt voller Fröhlichkeit bestehen,aber wichtig ist es,nicht so schnell aufzugeben,und sich auch aus der Angst zu befreien
Jeder Mensch empfindet Angst auch anders
Da gibt es diejenigen,die Verlust-Ängste haben(Partnerschaft)
Die Anderen haben Angst um ihre Existenz,oder davor ,eine schwere Krankheit zu bekommen
Keiner muss sich seiner Angst schämen
Hier ein kleines Zitat
„Das Bild vom furchtlosen Helden täuscht. Er ist ein Fantasieprodukt. Ein Held, der keine Angst hat, braucht keinen Mut. Die Angst ist eine ständige Begleiterin. Ohne Angst lebt kein Grenzgänger lange. Die Angst ist die andere Hälfte von Mut.“
– Reinhold Messner
Finde ich persönlich sehr schön


Angst vor´m Zahnarzt z.B.?
Hier was Nettes von Eugen Roth:
Beim Zahnarzt
Nicht immer sind bequeme Stühle
ein Ruheplatz für die Gefühle.
Wir säßen lieber in den Nesseln
als in den wohlbekannten Sesseln,
vor denen, sauber und vernickelt,
der Zahnarzt seine Kunst entwickelt.
Er lächelt ganz empörend herzlos
und sagt, es sei fast beinah' schmerzlos.
Doch leider unterhalb der Plombe
stößt er auf eine Katakombe,
die, wie er mit dem Häkchen spürt,
in unbekannte Tiefen führt.
Behaglich schnurrend mit dem Rädchen
dringt vor er bis zum Nervenfädchen.
Jetzt zeige, Mensch, den Seelenadel!
Der Zahnarzt prüft die feine Nadel,
mit der er alsbald dir beweist,
daß du voll Schmerz im Innern seist.
Du aber hast ihm zu beweisen,
dass du im Innern fest wie Eisen!
Nachdem ihr dieses euch bewiesen,
geht er daran, den Zahn zu schließen.
Hat er sein Werk mit Gold bekrönt
sind mit der Welt wir neu versöhnt
und zeigen, noch im Aug' die Träne,
ihr furchtlos wiederum die Zähne,
die wir - ein Prahlhans, wer's verschweigt -
dem Zahnarzt zitternd nur gezeigt …
Eugen Roth
😂
Ganz wunderbar!
Da kann man wirklich ins Schwitzen kommen :)
ich liebe Eugen Roth...
Hallo, ein bekanntes Gedicht wäre
Der Knabe im Moor von Annette von Droste-Hülshoff.
Hier mal als Rezitation ....
https://www.youtube.com/watch?v=B1i3dHRhQ44
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Der Knabe im MoorOh schaurig ist's übers Moor zu gehn,
Wenn es wimmelt vom Heiderauche,
Sich wie Phantome die Dünste drehn
Und die Ranke häkelt am Strauche,
Unter jedem Tritte ein Quellchen springt,
Wenn aus der Spalte es zischt und singt,
O schaurig ist's übers Moor zu gehn,
Wenn das Röhricht knistert im Hauche!
Fest hält die Fibel das zitternde Kind
Und rennt, als ob mann es jage;
Hohl über die Fläche sauset der Wind -
Was raschelt drüben am Hage?
Das ist der gespenstische Gräberknecht,
Der dem Meister die besten Torfe verzecht;
Hu, hu, es bricht wie ein irres Rind!
Hinducket das Knäblein zage.
Vom Ufer starret Gestumpf hervor,
Unheimlich nicket die Föhre,
Der Knabe rennt, gespannt das Ohr,
Durch Riesenhalme wie Speere;
Und wie es rieselt und knittert darin!
Das ist die unselige Spinnerin,
Das ist die gebannte Spinnlenor',
Die den Haspel dreht im Geröhre!
Voran, voran! nur immer im Lauf,
Voran, als woll es ihn holen!
Vor seinem Fuße brodelt es auf,
Es pfeift ihm unter den Sohlen
Wie eine gespenstische Melodei;
Das ist der Geigemann ungetreu,
Das ist der diebische Fiedler Kanuf,
Der den Hochzeitheller gestohlen!
Da birst das Moor, ein Seufzer geht
Hervor aus der klaffenden Höhle;
Weh, weh, da ruft die verdammte Margret:
"Ho, ho, meine arme Seele!"
Der Knabe springt wie ein wundes Reh;
Wär' nicht Schutzengel in seiner Näh',
Seine bleichenden Knöchelchen fände spät
Ein Gräber im Moorgeschwele.
Da mählich gründet der Boden sich,
Und drüben, neben der Weide,
Die Lampe flimmert so heimatlich,
Der Knabe steht an der Scheide.
Tief atmet er auf, zum Moor zurück
Noch immer wirft er den scheuen Blick:
Ja, im Geröhre war's fürchterlich,
O schaurig war's in der Heide!
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Tiefsinnig auch dieses =>
Nachts im WaldBist du nie des Nachts durch den Wald gegangen,
wo du deinen eigenen Fuß nicht sahst?
Doch ein Wissen überwand dein Bangen:
Dich führt der Weg.
Hält dich Leid und Trübsal nie umfangen,
daß du zitterst, welchem Ziel du nahst?
Doch ein Wissen übermannt dein Bangen:
Dich führt dein Weg.
Christian Morgenstern

Alles sehr emotional in Form von Gedicht und vielen Inspirationen gesetzt...
Eine Antwort mit Tiefgang...und Herzblut
Lb Gruss Angel