Gedicht schreiben?

4 Antworten

Das Gedicht ist eigentlich vollständig. Am Anfang beschreibst du die Gegenwart, dann wanderst du gedanklich zurück in die Vergangenheit, um dann am Ende wieder zur Gegenwart zurückzukehren und einen Blick in die Zukunft zu wagen.

Dein Grundkonzept finde ich prima und hat mich etwas an das alte Lied "Rocky" von Frank Farian (1976) erinnert - mit dem Unterschied, dass deine Wortwahl gelungener ist.

Mein Vorschlag: Nutze deinen "Anfang" als Refrain eines Liedes, da Jahreszeiten, Natur sowie der Kontrast zwischen Helligkeit und Dunkelheit metaphorisch als Zeitraffer verwendet werden, und unterteile das "Ende" nach einer Erweiterung auf mehrere Strophen mit jeweils mindestens 10 Versen, die die einzelnen Phasen der Begegnung samt Wendepunkt beschreiben.

Wenn du Kreuzreime bei Beibehaltung deiner Reimwörter verwendest, könntest du in den Strophen auch mehr Verse hervorbringen.

Wer weiß: Vielleicht gelingt dir am Ende ein toller neuer Song...

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Lehrkraft seit etlichen Jahren

Es sind schöne Bilder dabei, insgesamt ist es aber schon ein bisschen ... popsonghaft. Sehr dramatisch, sehr gefühlsorientiert, für meinen Geschmack auch etwas übertrieben.

Schau dir mal Liebespaare an, die schon eine Weile zusammen sind, schau dir an, wie zwei Menschen sich nahe sein können, ohne es laut herauszuschreien. Schau dir kleine Gesten an, Blicke, eine leichte Berührung, ein geflüstertes Wort. Denk über Geborgenheit nach, über Dankbarkeit, über Zufriedenheit, aber auch über Routine und Langeweile. Überleg dir, was eine Beziehung ausmacht - Diskussionen und Meinungsverschiedenheiten gehören ebenso dazu wie gemeinsam durchgestandene schwere Zeiten, verwirklichte oder gescheiterte Träume, immer wieder neu erarbeiteter Respekt, Kompromisse, und das Wissen darüber, was man am anderen hat.

Vielleicht wäre das ein passender Mitelteil, ein gemeinsames Leben, in dem die Liebe etwas ruhiger wird, selbstverständlicher, vielleicht auch (zeitweise) nicht mehr ausreichend geschätzt und gewürdigt, bis sie wieder in Gefahr gerät...

ich würde den ersten Teil weglassen. Der „SChluss“ ist ein schönes Gedicht, das für sich stehen kann.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Habe Germanistikstudium abgeschlossen.