Gedanken abstellen, klaren leeren Kopf bekommen?
Hey, in meinem Kopf ist ununterbrochen was los, mal hab ich einen Ohrwurm, mal redet meine innere Stimme im Kopf irgendwas, mal mache ich mir Gedanken (teilweise über die unnötigsten Dinge, overthinking)... Aber nie hab ich mal Ruhe in meinem Kopf, wirklich 24/7 in der wachwelt ist in meinem Kopf keine Ruhe, das ist so extrem anstrengend ihr wisst gar nicht, langsam macht es mich echt krank. Dazu kommen noch histerische Eltern die wegen jedem Pups meckern und sich dran halten, mein Kopf ist echt am explodieren. Wie bekomme ich einen klaren ruhigen leeren Kopf?
4 Antworten
Ich habe mal in einem Roman über Buddhismus eine Übung gelesen, die möglicherweise nicht authentisch ist, aber einfach:
Konzentriere deine Gedanken nur auf das Blau des Himmels an einem Sommer- oder klaren Wintertag. Also du löst dich quasi in dem Blau auf, schwimmst darin herum, nimmst NUR diese Farbe wahr, versuchst, dich ausschließlich darauf zu konzentrieren.
Anfangs ist das schwierig und man schafft nicht mal 30 Sekunden, aber wenn man das eine Weile täglich macht, kann man es sehr gut abrufen und sich dabei dann auch entspannen. Dein Gehirn muss sich aber erst mal daran gewöhnen, die Gedanken NUR auf dieses Blau und den Himmel zu konzentrieren und alles andere rauszuwerfen.
Es ist meines Wissens bei solchen Meditationen normal, dass auch andere Gedanken hin und wieder "angeschwommen" kommen und dann weiterziehen, also NUR das Meditierte zu sehen schaffen wohl nur sehr erfahrene Praktzierer.
Der Vorteil von der "Himmelmeditation" ist mMn, dass - wenn du nicht gerade Pilot bist - du wirklich etwas visualisierst, zu dem keine weiteren Assoziationen kommen. Würdest du dich bspw. im Meer sehen, könnten da automatisch Bilder von Fischen, Seetang, Muscheln, Geräusche von Gischt und Wellen etc. kommen und dich immer wieder rausbringen.
Eine andere Meditation war die Licht-Atem-Meditation. Dabei stellt man sich vor, dass sein (normaler) Atem weiß eingeatmet wird, zur Körpermitte hin immer blauer (kühl, ruhig) wird und man dann roten Atem, also alle schlechten Gefühle, Nervosität, Ängste etc. ausatmet, der dann, wenn er den Körper verlässt, wieder weiß wird. Das macht man so 5 min, im Extrem vielleicht auch 15, und am Ende sollte man wirklich nur den Atem und die Farben wahrnehmen. Wenn man das täglich in Ruhezeiten geübt hat, kann man sich damit auch beruhigen, wenn man z.B. vor Prüfungen gestresst ist. Das klappt aber NUR, wenn man es wirklich intensiv in Ruhe geübt hat und damit bei Beginn de r"Meditation" auch dieses Ruhegefühl wieder abrufen kann.
Alternativ kann man das Rot mMn auch weglassen, weil es Assoziationen zu negativen Gefühlen hat und nur weiße Luft einatmen, die im Körper immer blauer wird und dann wieder weiße Luft ausatmen, so dass man nur Ruhe und "Kühle" mit der Übung assoziiert.
Bei Youtube gibt es eine Reihe von "Hypnosen". Das könntest du auch mal probieren. Dich in Ruhezeiten hinsetzen und dir eine Hypnose (Ruhe, Entspannung etc.) 10 min anhören und dich nur darauf fokussieren, oft bewirkt das dann auch eine innere Ruhe.
Um es mal zu relativieren. Kaum einer von uns hat lange Ruhe im Kopf.
Die Kunst ist es, damit umgehen zu können und es zu akzeptieren. Alles da draussen inspiert schlicht sich darüber Gedanken zu machen. Mal mehr und mal weniger.
Lese ein Buch, vielleicht bringt dich das auf andere Gedanken um abzuschalten. Geh in der Natur laufen, versuche dich auf die Umgebung zu konzentrieren, nicht auf deinen Kopf. Treibe Sport und fokussiere dich auf das was du gerade tust.
Schreib Dinge auf, die immer wieder in deinem Kopf herumspuken. Vielleicht lassen sie dich dann leichter los.
Aber im großen und ganzen musst du lernen, dass es immer was zu denken gibt. Das macht uns Menschen halt eben irgendwie auch aus.
Sei froh, dass du so weit entwickelt bist, dass du dir über Handlungen Gedanken machen kannst.
Dann solltest Du ausziehen.
Ein kleiner Job, eine WG, das geht schon. Sobald das Gekeife, Gekreische und Genörgle mal weg ist, kommst Du zur Ruhe.
Was immer Du arbeitest / lernst: Es geht danach drastisch leichter.
Vermutlich hast Du Angst vor dem Schritt. Das ist normal, da musst Du durch. Vor jedem großen Sprung hat man Angst. Und dieser ist vermutlich der bisher größte in Deinem Leben.
Gute Landung!
Um etwas Ruhe in den Kopf zu bekommen hilft auch Musik ganz gut. Setz Dir Kopfhörer auf, lass ein wenig ruhige Musik laufen, konzentriere Dich auch Deine Atmung, damit Du Ruhe finden kannst.
Gruß, BigBee