Gebrauchten PKW bis welche Laufleistung kaufen?

8 Antworten

Der Mondeo gehört zur Klasse der typischen Vertreterautos - die häufig von Leuten gefahren werden, die damit schon mal 80.000 Kilometer im Jahr abreißen (in der Regel natürlich mit Dieselmotor). Ich gehe davon aus, dass man mit derartigen Autos im Normalfall 250.000 Kilometer ohne nennenswerte Probleme zurücklegen kann. Für die von euch geplante Nutzung sollte es ein Modell mit 200.000 auf der Uhr also durchaus tun. Wenn ein Auto diese Strecke in relativ wenigen Jahren hinter sich gebracht hat, kann man annehmen, dass es vorwiegend auf der Autobahn unterwegs war, was verschleißmäßig der Idealfall ist.

Dass Autos generell gerne bei knapp unter 100.000 km verkauft werden, hat mit Psychologie zu tun - man geht davon aus, dass ein Auto sich besser verkaufen lässt, wenn der Kilometerstand noch fünfstellig ist. Denkbar ist auch, dass manche Besitzer sich von ihrem Auto trennen, wenn ein Zahnriemenwechsel fällig würde - das erklärt möglicherweise einen zweiten Peak um die 180.000 km.

Ich hätte kein Problem damit mir einen Honda Accord oder Toyota Avensis mit 200.000 KM zu kaufen wenn er seine Inspektionen bekommen hat. Der wird dann auch noch sicher 60.000 KM problemlos schaffen. Bei deutschen Autos habe ich da so meine Bedenken. Bei Japanern, egal jetzt welches Modell, würde ich mir da erfahrungsgemäß keine wirklich großen Gedanken machen. Die sind wirklich sehr zuverlässig.

So ab 90000 Km kommen die ersten teureren Reparaturen an Verschleißteilen. Viele Firmenwagen werden dann verkauft. Ihr solltet deshalb darauf achten das die wichtigsten (Zahnriemen, Wasserpumpe, Batterie, Auspuff, usw.) schon gemacht wurden. Bis maximal 125000 Km. Darüber ist das Risiko zu groß. Die Fahrzeuge mit 200000 Km werden von Vielfahrern verkauft weil sie dann unzuverlässig und teuer werden. Viel Ausstattung bedeutet auch das viel kaputt gehen kann. Ich habe mal einen Audi 80 bis 480000 Km gefahren.

Ob ein Auto gepflegt wird, sagt nichts darüber aus, wie der Besitzer damit gefahren ist. Der kann es jeden Samstag waschen, jeden Krümel entfernen, und trotzdem kein Gefühl fürs Auto haben und den kalten Motor hochdrehen, die Gänge durchreissen, die Kupplung schleifen lassen usw und hauptsächlich verschleissintensive Kurzstrecke gefahren sein. Ein so misshandeltes Auto ist mehr verschlissen als ein 200.000km -Auto, mit dem der Besitzer auf Langstrecken schonend umgegangen ist. Daran ändert auch ein lückenloses Scheckheft nichts.

Du weisst als Käufer aber nicht, wie der Vorbesitzer mit dem Auto umgegangen ist. Vom optischen Zustand auf den technischen zu schliessen halte ich nicht für möglich.

Gebrauchwagenkauf ist leider immer Glückssache, auch eins mit hoher Lautleistung muss kein schlechter Kauf sein.