Gebetsrichtung Islam?
Im Islam ist es ja vorgeschrieben, in Richtung Mekka zu beten (das ist natürlich einfach ausgedrückt um allgemeinverständlich zu sein). Nun setzt aber diese Gebetsrichtung eine flache Erde voraus, was sicherlich die verbreitete Ansicht zur Zeit Mohammeds war. Wenn man aber von einer Kugelgestalt der Erde ausgeht, müssten ja Muslime eigentlich ein Loch graben, wenn sie Richtung Mekka beten wollen, oder ist das nur einfach nicht praktikabel? Und noch etwas: Richtet sich die Gebetsrichtung nach dem Großkreis oder nach der magnetischen Richtung?
9 Antworten
ich glaube so genau muss man das nicht nehmen. Gebetsrichtung heißt einfach nur Richtung Südosten (von Europa ausgesehen).
Bei den Malikiten reicht es aus, wenn man 90 Grad von der direkten Gebetsrichtung abweicht- zumindestens ein Teil des Blickfeldes/Gesichtes von rechts nach links muss gen Mekka zeigen.
Bei den Hanafiten ist eine Abweichung von 45 Grad erlaubt - sogar absichtlich. Zudem muss gesagt werden, dass es eine allgemeine Regel ist, dass man bei freiwilligen Gebeten in irgendeine beliebige Richtung beten darf, sogar im Sitzen.
Außerdem sagt man ja, dass die Sonne im Osten aufgeht und im Westen untergeht. Ein Muslim zur Zeit Mohammeds, der ja bekanntlich viel Sonne gesehen hat, konnte sich sicherlich einfach daran orientieren. Da brauchte man kein Loch zugraben. Und ich bezweifel, dass viele Leute auf gutefrage deine letzte Frage verstehen, noch, dass deine Frage ernst gemeint ist. Die religiöse Praxis des Islam, ist relativ einfach gehalten -natürlich sind einige Details kniffliger- aber glaubst du echt, ein gütiger Gott würde uns so etwas aufbürden wie in deiner Frage beschrieben?
außerdem gibt es anscheinend in den USA größere Probleme die Gebetsrichtung herauszufinden. Die Antwort von einem islamischen Gelehrten war, dass man eine Schnur an den aktuellen Standort in den USA an eine Welkugel halten soll und die Schnur anspannen soll bis das andere Ende der Schnur in Mekka ist. Dann hat man die richtige Richtung.
Es war ein Muslim der den erdumfang mit einer sehr hohen Akkuratesse maß, siehe Al Buruni.
Ferner: Wenn du dir eine App runterlädst die die Qibla anzeigt , wirst du sehen, das die Kurve gekrümmt ist. Das liegt eben an der Oberfläche der Erde.
Die kürzeste Strecke zwischen zwei Punkten auf der Oberfläche eines Kreises verläuft anders als gedacht . Die Geodäte muss also zwangsläufig gekrümmt sein.
Das ist aber in den Apps in der Regel einkalkuliert.
Ein muslimischer Mathematiker erklärt dies hier: http://www.ahlu-sunnah.com/blog/?p=3577
Sowieso: Man muss schon weit reisen um festzustellen das die Oberfläche der Erde gekrümmt ist. Man trianguliert dafür eine große Fläche und stell dann fest wie groß die Winkel sind.
Wenn es nicht so weit entfernt ist, ist soweit ich weiß der Unterschied nicht signifikant. Anders sieht es bei New York aus: da muss man eben weil die Erde ein Sphäroid ist sogar ein wenig nordöstlich beten.
Und Gott alleine weiß es am aller besten und besser .
Großkreis. Habe ich doch implizit geschrieben. Für die Orthodrome ist sie unerlässlich. Das gilt aber bei großen Entfernungen...
Hierzulande ist es Südost. Eine Himmelsrichtung. Demnach bringt dir ein Loch nichts, da hier die Himmelsrichtungen genauso gelten.
Also Kompass möglichst Waagerecht in den Wind halten und ablesen, wo Südost ist. Dann hast du die Richtung.
Es gibt strenggenommen zwei Möglichkeiten, sich in Richtung Mekka auszurichten. Einmal die bekannte nach Südost und einmal die entgegengesetzte Richtung.
An dem Ort der Erde, der Mekka genau gegenüberliegt, ist es sogar völlig egal, da alle Richtungen gleichermaßen nach Makke führen würden.
. Nun setzt aber diese Gebetsrichtung eine flache Erde voraus,
Nein.
was sicherlich die verbreitete Ansicht zur Zeit Mohammeds war.
Unter gebildeten Menschen nicht.
Wenn ich mich bei mir in Wien Richtung Osten wende, sehe ich einen Stern, aber nicht Mekka, abgesehen davon, dass Mekka gar nicht in Richtung Osten liegt. Das gilt aber auch für alle anderen Richtungen. Werden da von den Muslimen Sterne angebetet?
Es kommt nicht darauf an, was du siehst, sondern auf die Richtung, in die du dich wendest. Wäre die Erde eine Scheibe, könntest du von Wien aus Mekka auch nicht sehen.
Du wunderst dich, dass du Mekka nicht im Osten siehst, obwohl<sic!> du weißt, dass 1. die Erde eine Kugel ist und 2. Mekka gar nicht im Osten liegt?
OK, entschuldige, ich hielt dich zuerst für einen Troll.
Es gibt auch apps die mit deinem Standort und GPS arbeiten und dir die Richtung der luftlinie zum kürzesten weg zu Kaaba zeigt :) solche Hilfsmittel werden in der heutigen Zeit gerne verwendet von Muslime die nicht die Möglichkeit haben mal eben zur Kaaba zu laufen oder diese vor der Tür stehen haben 😅
Das sieht dann aus wie ein Kompass mit dem Unterschied das nicht Norden rot markiert ist sondern Mekka
Ja aber in welcher Richtung muss sie gekrümmt sein: nach dem Kompasskurs oder nach dem Großkreis?