Gamaschen & Bamdagen helfen sie oder nicht?

8 Antworten

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Huhu,

keine Farbe ist gut für das Pferd, bei Bandagen nicht und bei Gamaschen auch nicht. 

Beide führen nur zur Überhitzung der Pferdebeine. Das führt dazu, dass die Sehnen weich werden, verkleben können und es können irreparable Sehnenschäden entstehen, auch im Winter. Es muss nicht passieren, aber die Wahrscheinlichkeit ist viel höher, als wenn man keine verwendet. Eine verklebe Sehne braucht mehrere Monate um wieder völlig zu genesen, ein Sehnenschaden kann zu endgültiger Unreitbarkeit führen.

Da Bandagen das Pferdebein schon nach wenigen Minuten auf über 40°C aufheizen, schwitzen die Pferde auch schnell darunter, was zu Juckreiz und Hautirritationen führen kann und für das Pferd sehr unangenehm ist.

Bandagen sind ab und zu ok um nette Fotos zu machen oder die Bewegung der Beine besser zu beurteilen können. Dann haben sie aber auch nicht länger als eine Viertel Stunde etwas am Bein zu suchen und das auch nicht regelmäßig.

Fehler wie Streifen oder Eingreifen lassen sich durch korrektes Reiten und gute Barhufbearbeitung meistens beheben, und wenn ein Pferd solche Fehler nicht zeigt, braucht es auch keinen Beinschutz.

Eine Gamsche am beiden Vorderbeinen, die innen verkratzt ist, muss nicht heißen, dass das Pferd streift. Die Gamaschen Innenseiten liegen deutlich näher aneinander, als das blanke Pferdebein. Die meisten Pferde Streifen nicht, auch wenn sie Kratzeran den Gamaschen haben. Wenn du dir nicht sicher bist, ob es nicht vielleicht doch streift, wenn du das nicht als Reiter unter dir fühlst, spreche darüber mit eurem Hufbearbeiter, Tierarzt, Reitlehrer, Trainer oder filme euch mal. Auch eine gute Kontrollmöglichkeit ist es, mal für eine Trainingseinheit jeweils auf die Innenseiten der Beingelenke einer Pferdeseite frische Mehlpampe zu schmieren. Streift das Pferd wirklich, so sieht man nachher Spuren der Mehlpampe auch am anderen Beim. Nach der Kontrolle kann man die Pampe einfach aus dem Fell bürsten oder auch mit warmen Wasser abspülen.

Ein Bisschen Neopren und 2mm Plastik schützen ein Pferdebein nicht wirklich, genauso wenig wie etwas Fleece. Eine fünf oder zehn Kilogramm schwere Holzstange gegen die Beine, da dämpft ein Bisschen Neopren nichts. Der Schutz, den sie bieten, steht für mich in keiner Relation zu dem Schaden, den sie anrichten. Die schützen vor Kratzern, die in drei bis vier Tagen heilen, erhöhen aber das Risiko für schwere Verletzungen.

Stützen kann eine Bandage nicht, die quer um die Sehnen gewickelt wird. Stützen kann nur etwas, dass die Gelenke umwickelt und in ihrer Bewegung hält, wie etwa eine Kniebandage beim Menschen. Wenn du dir den Unterschenkel von über dem Fußgelenk bis unterm Knie einwickelst, stützt das deinen Muskel ja auch nicht, das kannst du gut selber ausprobieren. Wenn man richtig bandagiert, wie man es beim Reitabzeichen etc. lernt, was es meiner Meinung nach abgesehen von Verletzungen gar nicht gibt, geht man knapp unter den Fesselkopf, aber so locker, dass man nichts in der Bewegung einschränkt, es stützt also rein gar nichts.

Außerdem muss man beim Wickeln von Bandagen gut aufpassen, da es schnell auch noch zu Druckstellen, Störung der Durchblutung oder Störung des Lymphflusses kommen kann. 

Wenn sie beim Reiten aufgehen besteht eine große Gefahr für alle Beteiligten.

Gamaschen sehen nett aus, schaden den Sehnen, machen die Beinbewegung beurteilbarer, schützen vor kleinen Kratzern, überhitzen das Pferdebein, erhöhen das Risiko für irreparable Sehnenschäden.

Bandagen sehen nett aus, schaden den Sehnen, machen die Beinbewegung beurteilbarer, schützen vor kleinen Kratzern, überhitzen das Pferdebein, erhöhen das Risiko für irreparable Sehnenschäden, sorgen für ein hohes Verletzungsrisiko wenn sie sich lösen, können Druckstellen verursachen, stören die Durchblutung, können den Lymphfluss stören.

Bandagen sind dazu da, Verbände, Wundauflagen, Salbenverbände und Druckkompressen zu befestigen im Falle einer Verletzung. Dafür sind sie da und dabei haben sie Sinn.

Sonst ist ihr einziger Nutzen nur, dass sie nett aussehen und das sollte nie über der Gesundheit des Pferdes stehen!

Liebe Grüße

Helfen bei was?

Die paar Kratzer, die in den Gamaschen innen drin sind, sind auch ohne voll verträglich. Die paar kleinen Streifer sind ok, davon wird das Pferd definitiv nicht sterben. Auf der Weide hat es ja auch keine drauf oder? Und da läuft es ja auch rum und streift sich hin und wieder mal. Von Gamaschen und Bandagen halte ich nichts (mehr. Ich fand sie früher optisch richtig schön, aber jetzt wo ich mich mit den Folgen auseinandersetze opfere ich die Schönheit lieber der Gesundheit).

Die Gamaschen werden dein Pferd nicht schützen, so ein bisschen Plastik mit Neopren, und dann ein Bein, das mit so viel Wucht und Kraft bewegt wird, das ist, als wolltest du dich mit einem Stahlkappenschuh vor einem Bagger schützen. Der Bagger ist einfach so schwer, dass der Versuch allein schon lächerlich ist, und genauso beim Pferd.

Die einzigen Pferde, die Gamaschen wirklich brauchen könnten, sind fassbeinig laufende Pferde, die von Natur aus so stehen, dass sie die Hufe sehr nah zusammenstellen und bewegen. Gib das mal bei Google ein, da bekommst du ne schöne Erklärung. Aber auch hier knallt das Pferd die Beine mit so einer Wucht gegeneinander dass ich bezweifle, dass die Gamaschen da was bringen. Bandagen schon eher.

Gamaschen und Bandagen sind aber nicht sehr gesund. Messungen ergaben, dass sich die Pferdebeine mit Laufschutz auf locker 40°C erhitzen. Gerade da unten, wo so viele Sehnen sind, ist das extrem schädlich. Diese können bei der Hitze verkleben. Können, müssen aber nicht. Viele Pferde gehen jahrelang ohne Probleme und auf einmal haben sie einen Sehnenschaden. Bei beiden Beinschonern, aber v.a. bei den Bandagen kann es sein, dass du den Blut- oder auch den Lymphfluss abschnürst. Bandagen die aus elastischem Gummi bestehen ziehen sich später weiter zusammen, sie quetschen das Bein extrem ein, da helfen auch die Unterlagen nicht mehr. Viele Reiter merken das nicht, aber dem Pferd schlafen die Beine ein. Oftmals werden die Beine ober- und unterhalb sehr dick, aber kein Mensch kommt darauf, dass das an den Bandagen liegen kann. Das ist sehr gesundheitsschädlich, stell dir vor dir schläft beim Sitzen der Fuß ein aber du darfst ihn nicht aus der Stellung bewegen. Ein ekelhaftes Gefühl

Wenn sich das Pferd hinten reinsteigt helfen Hufglocken, aber keine Gamaschen. Die Schützen das Bein auch nicht, zu dünn. Ich reite gar nicht mehr mit Gamaschen und meine RB kommt auch sehr gut damit klar. Die Pferde brauchen sowas nicht, draußen in der Natur laufen die ja auch ohne rum. Sowas ist reine Geldmacherei auf Kosten der Gesundheit der Pferde. Klar ist sowas schön anzuschauen, wenn Decke und Gamaschen farblich zueinander passen, aber mit welchem Risiko?

Ich selbst habe 5 eigene pferde und keines meiner pferde hat jemals bandagen getragen. Ich Persönlich halte sie für unnötig weil sie dem gelank keinen halt geben und sich zu dem auch nicht auf matschigem oder nassen Gelände eignen. Zum springreiten trägt mein pferd aber gamaschen ;-) Letztendlich ist es reine ansichtssache und jeder muss dss für sich bzw für sein pferd entscheiden


awpwb  07.04.2015, 12:06

eben nicht nur Ansichtssache sondern ein ernstes Thema, wenn einem die Gesundheit der Pferde am Herzen liegt.

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Nani961  07.04.2015, 16:06

Im Gelaende bzw. Beim Springen sind Gamaschen eh nicht das Wahre, weil sie, wenn sie aufgehen, dass Pferd sehr leicht behindern koennen und sich in den Beinen verhaedern koennten bzw. beim Springen in der Stange oder am Sprungstaender oder das Pferdi tritt drauf (ich weis, das passiert alle Jubeljahre mal, aber es ist doch besser, man laesst es gleih, dann kann auch nichts passieren). Klar kann das auch aufm Platz passieren, aber da geht das nicht so einfach, da man da ja nicht durch Gebuesch etc. reitet.

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Gamaschen schützen Sehnen und Fesselkopf vorne durch das Hineintreten durch die hinteren Hufe. Hinten schützen sie vor dem Streifen an der Fesselköpfe. Deswegen nennt man sie auch Streifkappen, die zerkratzen natürlich. Neben einem geschulten Auge, kann mit Kreide prüfen ob das Pferd dazu neigt.

Beim Springen sind Hartschalengamaschen unersetzlich, beim Dressurreiten muss jeder wissen was er tut. Wenn Beinaktivität gefragt ist, empfehlenswert. In den Dressurprüfungen sind weder Gamaschen noch Bandagen erlaubt.

Bandagen sind antiquiert und durch die Fesselkopfgamaschen ersetzt. Sie sind nur noch Deko wegen der Farbenvielfalt und für die Show.Gute

Gamaschen sind sehr teuer und ein Satz fängt bei 200 EUR an bis 400 EUR.

Die Frage: Ob Gamaschen eine Stützfunktion haben, kann ich nicht sagen, helfen tun sie nicht, sie schützen, aber sie können auch schaden, deswegen sollten Reiter, denen das Feingefühl dafür fehlt, das besonders an heißen Sommertagen, darauf verzichten oder sie nur kurzzeitig verwenden.


awpwb  07.04.2015, 12:04

Beim Springen sind Gamaschen nicht unersetzlich, denn auch in der Natur springen Pferde ab und zu und brauchen dafür keine Hilfsmittel - klar, da springen sie auch nicht über so hohe Hindernisse, aber für mich sind Hindernisse, die Pferde aufgrund eines Risikos nicht ohne Hilfsmittel überwinden können nur Tierquälerei.

Außerdem kann ein Reiter nicht verhindern, wie sehr sich das Pferdebein erhitzt, egal wie viel Feingefühl er hat. Siehe bei der Antwort für WinniPouh

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Nani961  07.04.2015, 16:02
@awpwb

So weit ich weis, sind Gamaschen vorne auf Springturnieren Pflicht... Da frag ich euch aber mal: Warum sind sie dann Pflicht aufm Turnier, wenn sie doch schaden?!

Und noch was zu dem Tierquaelerein:

Sie koennen sie schon ueberwinden, nur werden sie so einfach geschuetzt. Bzw. vermindern die verletzungen, die eventuell auftreten koennen. Ihr habt recht, eine bisschen Plastik kann keine Stange abhalten, aber sie kann vor kleineren Verletzungen schuetzen.

Bei Bandagen verstehe ich das mit dem Ueberhitzen, aber bei gamaschen nicht wirklich...

Beim Springen galoppierst man ja die meiste Zeit. Da wird doch wohl der ein oder andere Windhauch auch durch diese Gamaschen gehen. Dann muesste man theoretisch auch den sattel umbauen. Darunter schwitzen die Pferde auch enorm (sieht man ja im Sommer)  und es wird sicher ziemlich kuschelig drunter... Da koennte man ja auch sagen, dass man ohne Schabracke? Satteldecke reiten sollte, wegen der Hitze... macht das wirklich Sinn? Nein weil sonst der sattel scheuert. Gut, reitet man ohne Sattel. Ist aber auf Dauer auch nicht gut, wegen dem Pferderuecken... aber das ist ja ein anderes Thema.

Wenn man Bandagen natuerlich so zuschnuert, dass gar nix mehr geht, dann stimme ich euch voll zu, dass sie Blut, Lymphe und so weiter abschnueren. Nicht umsonst sagt man ja, dass oben immer min. zwei Fingerbreit Platz sein muessen.

Und noch einmal: Wieso sollte es auf Turnieren gefordert sein, gamaschen min. vorne zu tragen, wenn es doch schaedlich ist?!

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Michel2015  08.04.2015, 08:25
@awpwb

Das Regelwek der FN basiert auf 200 Jahre Reitlehre und wird immer wieder verbessert, da es unterwandert wird. Du tust gut, Dich daran zu halten.

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Michel2015  08.04.2015, 08:28
@awpwb

Meine Antwort war sachlich und neutral, sie soll weder beeinflussen noch eine Meinung von Randgruppen verbreiten, so dass jeder selbst aufgrund einiger weniger Begriffe hinterfragen kann und vor allem alleine entscheiden.

Du beantwortest Fragen die gar nicht gestellt wurden.

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WinniePou23  30.04.2015, 19:16
@Nani961

Unser einem Sattel an Rücken liegen Knochen und Muskeln um den Sehnen, an Pferdebein sind dort nicht wirklich Muskeln, da sind direkt unser der Haut Sehen, Bänder und Gelenke, dass ist nicht wirklich vergleichbar. Unter eine korrekt anliegenden Gamsche kommt kein Luftzug, dass alles nur minimal langsamer heiß, als unter Bandagen. Eine Bandage nützt beim Reiten rein gar nichts, eine Gamsche verhindert kleinste Kratzer, mehr nicht.

Die LPO gibt so mache Dinge an, die nicht nötig wären. So ist zum Beispiel in Fahrprüfungen seit kurzem ein Schlagriemen Pflicht - in Verschnallungen zugelassen, so dass er völlig den Sinn verliert, zumal die meisten Pferde ihn nicht brauchen. Auch ist ein Sperrriemens vorgeschrieben, solange eine Lasche dafür da ist - auch mehr schädlich als sinnvoll. In WBO Wettbewerben sind oft Hilfszügel erlaubt - auch schädlich für Pferde, gerade in den Händen von Anfängern und dann auch noch unter dem Sattel. Eine Dressprüfung der Klassen M, S und L auf Kandare muss zwangsläufig auf Kandare geritten werden - dass ist durchaus auch auf Trense möglich, die Wahl wird aber nicht gelassen. Generell ist für einige Pferde eine gebisslose Zäumung geeigneter und die Pferde laufen damit genauso gut und teils besser - auch nicht überall zugelassen, einzige Prüfungen sind schwere und mittelschwere Springprüfungen. Die LPO ist definitiv kein Musterregelwerk, viele Sachen darin sind nicht gerade sehr pferdefreundlich.

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Hello! Ich hab nun öfter gelesen, dass Bandagen schädlich für das Lymphsystem seien. Dieses werde abgeschnürt, durch jegliche Art von Bandagen und vor allem, wenn diese zu tief gewickelt werden. Außerdem würden Sehnen erhebliche Schäden nehmen. Ob das stimmt weiß ich nicht, aber es klingt einleuchtend. Bei Gamaschen sieht es glaub ich anders aus, darüber habe ich noch nichts gelesen. Aber es gibt ja Pferde die sich sonst beim laufen verletzen.... Lg!


MissDeathMetal  07.04.2015, 09:06

Für die Lymphknoten sind sie nur schlecht, wenn sie zu tief unten gewickelt werden oder zu eng. Gerade bei Elastikbandagen passiert sowas schnell, da sich der Gummi mit der Zeit immer enger zusammenzieht

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DorySo  07.04.2015, 22:33

Gut, dass das da steht ;)

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