Gab es in Weimarer Republik nur Deutsche ohne Migrationshintergrund?

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Nach der deutschen Niederlage im Ersten Weltkrieg und den territorialen Änderungen durch den Versailler Vertrag (mit Optionsrecht für die Einwohner) wurde versucht, die dauerhafte Einwanderung ins Reich zu verhindern. Die Siedlungsschwerpunkte mit deutschen Minderheiten (Grenzlanddeutsche im Ausland) in Ost-, Ostmittel- und Südosteuropa sollten erhalten bleiben und als außenpolitisches Druckmittel genutzt werden.[13] Zur Verhinderung der Zuwanderung und dauerhaften Ansiedlung von Ausländern deutscher Abstammung wurde das Reichs- und Staatsangehörigkeitsgesetz von 1913 restriktiv ausgelegt und die rasche Einbürgerung der Volksdeutschen abgelehnt.[14] Bis Mitte der 1920er Jahre wanderten eine Million Menschen aus den abgetretenen Gebieten zu. Der Migrationsforscher Jochen Oltmer nennt 150.000 aus Elsass-Lothringen, 16.000 aus den Kolonien, 850.000 deutsche „Grenzlandvertriebene“ aus den polnischen Westgebieten und 120.000 Russlanddeutsche. Es kam teilweise zur Weiter- und Rückwanderung.[15]
Bedingt durch die Oktoberrevolution und den russischen Bürgerkrieg flohen zahlreiche Menschen aus dem ehemaligen Zarenreich nach Deutschland und insbesondere Berlin, das zu dem Exilzentrum der russländischen Emigration mit wichtigen kulturellen und politischen Einrichtungen wurde. Eine restriktive deutsche Asylpolitik und eine offensive französische Anwerbungspolitik um Arbeitskräfte zu gewinnen, führten dann zu einer Abwanderung nach Paris, das Mitte der 1920er die Rolle Berlins übernahm.[16]
Besonders restriktiv war die Migrations- und Integrationspolitik gegenüber ost- und ostmitteleuropäischen Juden, die vor Pogromen oft auch illegal nach Westen flohen. Deshalb setzte schnell eine Weiterwanderung der Ostjuden ein.[17]

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Immigration_nach_Deutschland#Weimarer_Republik

Es gab im Gebiet des heutigen Deutschland seit Beginn der Menschheitsgeschichte noch nicht einen einzigen Menschen ohne Migrationshintergrund.

Und es gibt keine "Biodeutschen", keine "deutsche Ethnie", keine "Arier" und dergleichen Firlefanz. Das ist reine, pseudowissenschaftliche Nazi-Rassenideologie.


BelfastChild  05.08.2024, 21:45

Nee, nicht ganz. Es gibt Deutsche, die hier schon seit Jahrhunderten oder noch länger verwurzelt sind. Richtig ist jedoch, dass wir ursprünglich alle aus Ostafrika stammen.

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Es gab auch damals zig-Tausende Deutsche mit Migrationshintergrund. Schau Dir nur einmal die Mannschaftsaufstellungen z.B. von Borussia Dortmund oder von Schalke in jenen Jahren und nach dem Krieg an, die lesen sich wie ein polnisches Telefonbuch.


Kuestenflueg248  16.08.2024, 10:59

der bergbau im rheinland wurde von schlesiern - mit namentlich polnischer herkunft - wieder aufgebaut !

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Es gab haufenweise Deutsche mit Migrationshintergrund. Es gab Hugenotten, Polen, Balten, Tschechen aus Böhmen und Russen, die nach dem Putsch im November 1917 nach Deutschland strömten.


Anastasia65  09.08.2024, 00:08

"Es gab haufenweise Deutsche mit Migrationshintergrund. Es gab Hugenotten, Polen, Balten, Tschechen aus Böhmen und Russen, die nach dem Putsch im November 2017 nach Deutschland strömten"

Welcher Putsch war das 2017? Und wieso ist davon so wenig bekannt?

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nach WK I lebten sehr viele deutsche mitbürger im reich die vorher in kolonien und besetzten gebieten wohnhaft waren ?