Gab es in der DDR eigentlich Obdachlose bzw.

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Gab es, aber in verschwindend geringem Maße. Grund dafür war, dass bereits bei Anzeichen überdurchschnittlichen sozialen Abstiegs Maßnahmen staatlicher Beaufsichtigung und Betreuung griffen. Rechtliche Grundlage war die sog. "Gefährdeten-Verordnung" aus dem Jahr 1979, welche die Abteilungen Inneres der Räte der Kreise, Städte und Gemeinden berechtigte und verpflichtete, entsprechende Maßnahmen einzuleiten. Das reichte über das Zurverfügungstellen von Wohnraum und Arbeitsplatz bis zu regelmäßigen Meldeterminen und "Erziehungsgesprächen".

Bei Leuten, die sich dem absichtlich entzogen, konnte am Ende ein Strafverfahren wegen krimineller Asozialität gem. § 249 StGB (DDR) stehen.


mops09 
Beitragsersteller
 07.01.2012, 19:37

und hier läufts umgekehrt... Mir eh unbegreiflich, wie in unserem Land Menschen auf der Straße leben müssen. Aber egal - Danke für Deine Antwort!

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nonentity  07.01.2012, 19:57
@mops09

Du hast hier in diesem Land unter den vielen Freiheiten :) auch die "Freiheit", auf der Straße zu leben. Diese Freiheit hattest du in der DDR nicht. S. blackleather.

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blackleather  07.01.2012, 20:47
@mops09

Was ist daran unbegreiflich? Es ist doch die logische Folge in Wirtschaftssystemen, in denen der persönliche Lebensstandard nur vom persönlichen Besitz abhängt. Wer eben nichts hat, der lebt auch wie ein Habenichts. Das mag man zwar beklagen, aber nur wenn man gleichzeitig auch bereit wäre, das System insgesamt zu verändern, sonst wäre die Klage darüber nur Heuchelei.

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mops09 
Beitragsersteller
 07.01.2012, 21:27
@blackleather

wie kann es sein, dass jemand nichts hat. es gibt bestimmt mehr menschen, die durch schlimme erlebnisse und schicksalsschläge in die obdachlosigkeit geraten, als solche, die einfach für alles zu faul sind. das meine ich. das system kann ich nicht ändern. und in jedem system gibt es gute und schlechte seiten. wie bei allem. und es gibt grauzonen. ich kann nur meinen bescheidenen teil beitragen, der allerdings nicht viel ändert. es macht es für mich dann erträglicher, mehr nicht.

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babulja  08.01.2012, 13:56
@mops09

Mopsi - Du beleidigst mit Deinen Worten sehr viele Menschen hier im Land.

wie kann es sein, dass jemand nichts hat.>

???

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mops09 
Beitragsersteller
 08.01.2012, 19:15
@babulja

findest du? vielleicht hab ich mich falsch ausgedrückt. ich sehe die verantwortung mehr im staat, dass er vermeindlich gesellschaftlich wertlose nicht mehr beachtet. ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand freiwillig obdachlos wird und sich der verachtung der gesellschaft aus spaß aussetzt. das sind mitunter unfassbare geschichten, die dahinter stecken und keiner kann sich rausnehmen, dass ihm das nicht auch passieren kann. also ich kann hier wirklich keine beleidigung sehen.

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StephanZehnt  03.12.2014, 13:57
@mops09

Ich fürchte ich wäre eher beleidigt wenn mir Jemand etwas als Freiheit verkauft was real absolut nichts damit zu tun hat. In der DDR konnte ich nur im Ostblock reisen. Hatte dafür Wohnung und Arbeit sicher.

Hier im Westen reicht eine Scheidung oder eine Kündigung - Wohnung verloren.... und man fällt sehr tief. Dann hat man zwar die Freiheit im Winter bei -20 ° C zu erfrieren (in den Notunterkünften wird einem noch der letzte Rest geklaut....). ansonsten bleibt nichts.

Nun unser Leben ist auf Geld gebaut - nur das Geld schafft Dir z.B. vor einem Gericht deutlich bessere Chancen (Vergleich Hoeness ..). Für Hoeness ist selbst das Gefängnis noch ein Luxus. er hat gerade die Haft angetreten schon spricht man davon das er bald Freigänger wird. .

Wie ist das wir haben 3 Millionen Arbeitslose + 8 Millionen Arbeitslose die Hartz 4 bekommen. Wobei bei letzteren nicht selten Frauen dabei sind die schlicht keinen Kitaplatz bekommen haben udgl..

Ja und im Osten da reisst man nun Häuser ab. Man schlägt damit zwei Klappen einmal verringert man den Leerstand weil im Osten zu oft nur noch Senioren ... Ja und man hält die Mietpreise hoch ein zu hohes Angebot wo jeder dei Möglichkeit hätte würde die Mieten drücken.

Nun unser Leben ist auf Geld gebaut - nur das Geld schafft Dir z.B. vor einem Gericht deutlich bessere Chancen (Vergleich Hoeness ..).

Es ist ähnlich wie in Indien bei den bestimmten Kasten. Wenn man unten ist Shudra ist es absolut unmöglich nach oben zu kommen z.B. Vaishya oder gar Brahmin.

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Hallo, in der DDR sind mir obdachlose Personen nicht begegnet, auch wurde in der DDR der westliche Obdachlose immer als Beispiel für die Nachteile des Kapitalismus benannt. Ich persönlich muß sagen , das eine Obdachlosigkeit in der DDR nur möglich war wenn man das unbedingt wollte. Die Staatsführung war aber stark hinterher das zu verhindern. In der DDR gab es ja praktisch keine Arbeitslosigkeit sonder immer Personalmangel aufgrund eines geringen Automatisierungsgrades und einer nichtgedeckten Warennachfrage. Mfg.


mops09 
Beitragsersteller
 07.01.2012, 19:13

interessant - vielen Dank für Deine Antwort :)

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In der DDR herrschte Wohnungsmangel. Aber da blieb man eben auch länger zu Hause wohnen. Damals zog man nicht mit 18 aus, es sei denn, man heiratete und bekam eine Wohnung.

Viele Generationen lebten unter einem Dach. Hier auf dem Dorf war das die Regel. Meine Großeltern hatten nur 2 Zimmer hier im Haus, wir wollten ausbauen, aber es fehlte immer wieder Baumaterial. Das klappte dann erst nach der Wende.

Bis in die 60er gab es auch Zwangsmieter in private Häuser. Verwandte von uns hatten dem DDR-Staat zu viel Wohnraum, da bekamen sie Mieter zugewiesen. Die DDR kam kaum nach mit dem Bau von Plattenbauten.

Damals hatte nicht jedes Kind ein eigenes Zimmer. Meine Freundin hatte in einer Plattenbauwohnung ein kleines Zimmer zusammen mit ihrer Schwester.

Heute steht jedem Hartzer eine beheizte Wohnung zu laut Gesetz.

Nun es gab in der DDR keine Bettler oder Obdachlosen. Ja und man hat versucht das Wohnungsproblem zu lösen in dem man auf der grünen Wiese Hochhäuser gebaut hat. Sicher keine Luxusvillen aber man konnte darin wohnen.

Ja und dies trotz Handelsembargo der EG (jetzt EU) und den Reparationszahlungne an Russland bedingt durch den 2. Weltkrieg. Wo der Westen kaum gezahlt hat statt dessen Kredite bekam entsprechend dem Marshallplan.

Nun verkaufen die Kommunen aggressiv Sozialwohnungen um ihre Schulden abzubauen. Nun Dresden war darin Vorreiter. In Ostdeutschland ist man dabei den Wohnungsmarkt zu bereinigen. Denn wo ein Überangebot herrscht kann man keine Mieten von 20 € pro qm verlangen wie in München udgl..

Es gab einmal den Begriff öffentliche Daseinsfürsorge im Westen kennt den noch irgendwer der Jugendlichen ich fürchte nein. Da würde man wahrscheinlich sagen geht es da um die Versorgung mit Crys... die ist gesichert.

Hier ist das Thema ein Stück erklärt um was es bei der öffentliche Daseinsfürsorge im Grund geht. http://www.hundert-wasser.org/files/Daseinsvorsorge_EU-Recht_2013_04.pdf Um die Versorgung mit elementaren Dingen wie Trinkwasser (ungeclort) um den Nahverkehr - Wohnungen - Schulen- Kitas - Gesundheitsversorgung allgemein.udgl..

Anfang diesen Jahres konnte man in den Medien lesen Obdachlosigkeit in Baden-Württemberg um 10 % zugenommen im Vergleich zum Vorjahr. Kürzlich zeigte man eine Frau die Kinder großgezogen hat und nun eine Minirente bekommt weil sie aufgrund von fehlenden Kitaplätzen 400 € Jobs arbeiten musste eine Wohnung kann sie sich nicht mehr leisten... da bleiben nur noch Notunterkünfte. (Volkssolitartät)..?

Nun solche Notunterkünfte sind nicht in der Nähe der Elbphilharmonie oder von Stuttgart 21.

VG Stephan

...da gab es keine Arbeitslosen und keine Obdachlosen...zumindest offiziell....:)


mops09 
Beitragsersteller
 07.01.2012, 19:06

ok - also doch - Danke für Deine Antwort :)

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