Beispiel: Angenommen, du willst ein Unternehmen gründen und damit reich werden. Was aber, wenn deine Angestellten dich beklauen, deine Kunden ihre Rechnungen nicht bezahlen und deine Lieferanten nur mangelhaftes Zeug liefern, das nach kurzer Zeit kaputt geht? Und wenn du dich dagegen wehren willst, zucken alle nur mit den Schultern und sagen: Pech gehabt, das ist eben so.
Oder du gehst auf der Straße und neben dir läuft jemand permanent und filmt dich, obwohl du überhaupt kein Promi bist und lieber deine Ruhe hättest.
Oder du fährst mit dem Bus in die Stadt und plötzlich kommt ein Typ an und sagt zu dir: "Steh auf, hier sitze ich!"
In diesen Situationen brauchst du einen Rechtsstaat, der
- definiert, was erlaubt und was verboten ist und wer wovor mit welchen Mitteln geschützt werden soll (also Gesetze aufstellt)
- Institutionen schafft, die diese Gesetze durchsetzen und dir zu deinem Recht verhelfen (Gerichte und Behörden).
Damit schränkt das Recht die Freiheit 1. ein, indem es nicht jeden tun lässt, worauf er gerade Bock hat, womit er anderen aber schaden könnte, und es gewährleistet 2. zugleich die Freiheit, indem es Dinge wie Eigentum, Gesundheit, Beruf, Glauben, Bewegungsfreiheit, Menschenwürde schützt, denn nur wenn diese geschützt sind, kann man sich auch wirklich frei fühlen und muss nicht ständig auf der Hut sein wie wenn man auf der Flucht wäre.