Gab es früher mehr Auszubildende die in Ihrer Ausbildung Psychisch krank wurden als heute?

8 Antworten

Nein, sie war geringer. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass sich heute niemand mehr irgendwie durchbeissen kann, ohne Schaden zu erleiden...

Ich habe in den 80zigern meine Ausbildung absolviert. Was zu der Zeit anders war, so gut wie kein Mensch hat unangenehme Arbeiten, ein hartes Wort vom Meister oder allgemein die Umstellung von Schule auf Ausbildung sofort mit Mobbing, Stress oder Überlastung gleichgesetzt.

Das war dann halt so, wenn man Mist gebaut hat bekam man eine Ansage und es wurde vermittelt das man nicht nur Arbeiten machen kann die durchweg Spaß macht. Was ich auch immer lustig finde, wenn Azubis krampfhaft versuchen auszuloten welche Arbeit gehört zur Ausbildung und was ist ausbildungsfremd. Ihr könnt euch auf den Kopf stellen, Arbeitsplatz aufräumen und anderen Kollegen helfen gehört nun einmal in den normalen Arbeitsablauf, auch wenn es mit der eigentliche Ausbildung relativ wenig zutun hat.

Ich habe den Eindruck, heute ist es fast ein Volkssport hinter allem direkt eine mögliche psychische Erkrankung zu sehen und das auch lautstark als Schutzschild zu verwenden.

Ich denke das Problem ist mehr die heutige Einstellung das nicht wenige Jugendliche die Erwartung haben das ihre Bedürfnisse ausschließlich im Vordergrund stehen und der Rest hat sich dem anzupassen.

Alles was kein Spass macht ist Stress oder macht psychisch krank, ist bei einigen schon sowas wie eine Maxime.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Nein weniger. Liegt aber am System. Je mehr Leute Probleme haben, desto weniger kümmern sie sich um Andere. In Summe haben die Leute heute viel weniger Geld als früher, viel mehr Zukunftsängste und viel mehr Probleme mit arbeitstechnischen Dingen. Ergo wirkt sich das auch oft auf das Arbeitsklima aus. Früher wusste man öfter noch, dass Arbeitgeber/Arbeitnehmer abhängig sind voneinander. Es wurde auch dem Einzelnen mehr Verantwortung gegeben, was für mehr Zufriedenheit sorgt.

Heute hast du mit Ausnahme weniger Branchen viele Probleme die die Leute beschäftigen und viele Arbeitgeber die ihre Mitarbeiter als reine Arbeitssklaven sehen, dementsprechend entlohnen und mit ihnen umgehen. Natürlich führt dies auch vermehrt zu Unlust und einem Job, den man nicht gern macht. Und das wiederum führt zu psychischer Belastung, die auch irgendwann ihre körperlichen Auswirkungen zeigt.
Lustig ist, dass es sie noch immer gibt - die Firmen die einen wahnsinnig guten Ruf haben, ihre Mitarbeiter gut behandeln und bei denen jeder Job ein angenehmer ist. Aber es sind zu wenige um die Situation im Gesamten zu entschärfen. Ich denke das ist der Grund, warum heute viel mehr Menschen psychische Probleme durch die Arbeit bekommen als früher. Die Gesamtsituation ist schlichtweg unterirdisch und einem reichen Staat eigentlich unwürdig.


araneli 
Beitragsersteller
 21.11.2018, 07:47

Ich bin der Überzeugung früher war es schlimmer

Kitharea  21.11.2018, 07:50
@araneli

Ich denke früher war es einfach anders (alles). Aber kann man sicher streiten drüber.

nein, die gab es nicht.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Die Leute haben einfach gearbeitet und fertig. Es wurde sich nicht ständig ein Kopf gemacht.