G Power Stichprobenumfang berechnen - Woher nehme ich meine Effektstärke?
hallo an alle,
für eine Arbeit soll ich ein neuartiges Testverfahren zur Diagnostik an einer Stichprobe untersuchen. Mein Dozent hat mich allerdings gebeten, zunächst mit g power den optimalen Stichprobenumfang zu ermitteln. Ich frage mich jetzt, inwiefern ich mich einfach für einen Beta Wert oder eine Effektstärke entscheiden kann. Bei Beta geht man ja davon aus, dass der Wert mindestens .80 sein muss. Woher beziehe ich allerdings die Information für den genauen Wert? Ähnliche Frage bei der Effektstärke. Man kann meines Wissens nach Effektstärken von ähnlichen Studien verwende!, die sich mit dem gleichen Thema befasst haben. Wie handhabe ich das allerdings bei einem neuen testverfahren, welcher noch nicht veröffentlich wurde? Woher beziehe ich die ganzen Informationen, welche Werte ich einsetzen soll.
Vielen Dank für eure Hilfe!
1 Antwort
Beta ist keine Frage von "Information für den genauen Wert" sondern eine Festlegung nach eigenen Kriterien. Ist Dein Kriterium "ich habe nicht viele Ressourcen und falsch-negative Ergebnisse wären durchaus in Kauf zu nehmen", kannst Du 0.7 oder 0.6 nehmen. Wäre aber ungewöhnlich. Ist Dein Kriterium "wir machen es nach dem Üblichen", dann 0.8. Ist das Kriterium "ein Fehler 2. Art wäre sehr, sehr misslich und ich habe genug Ressourcen", dann 0.9 oder gar 0.95.
Bei der Effektstärke ist hier wenig zu kommentieren, weil Du nicht angegeben hast, was eigentlich konkret das wissenschaftliche Thema und die wissenschaftliche Fragestellung ist.
"Die Fragestellungen beziehen sich darauf, inwiefern das Testverfahren zwischen simulierten und tatsächlichen Defiziten differenzieren kann." ist für Außenstehende leider nicht informativ. Ein inferenzstatistischer Signifikanztest scheint für das Thema fehl am Platz zu sein, aber vielleicht irre ich da.
Vielen lieben Dank für die Hilfe. Das hat auf jeden Fall schon einige offene Fragen geklärt.
zur Effektstärke: es handelt sich um einen neuen Beschwerdenvalidierungstest, der allerdings noch nicht vollständig validiert ist. Die Fragestellungen beziehen sich darauf, inwiefern das Testverfahren zwischen simulierten und tatsächlichen Defiziten differenzieren kann. Daher auch meine Unsicherheit, welche Vergleichsstudien ich als Bezug verwenden soll, da es eben noch keine Studien zu diesem Verfahren gibt, sondern nur Studien zu anderen Beschwerdenvalidierungstests. Vielen Dank im Voraus!