Für wie wichtig haltet Ihr religiöse Beisetzung von Verstorbenen?

11 Antworten

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Ein Segen und Gebete etc. sind sehr hilfreich, wichtig ist aber, denke ich, insbesondere das zu respektieren was der Verstorbene selbst wollen würde. Ich finde es persönlich schon gut einen Geistlichen dabei zu haben, zumindest wenn der-/diejenige ein gewisses Einfühlungsvermögen hat sich auf die Trauernden und deren Bedürfnisse einzustellen.

Was die Predigt angeht kommt es meines Erachtens v. a. darauf an, ob gute Worte gefunden werden, die einen gewissen Trost darstellen.

Meinem Verständnis nach ist es aber hier im Westen eine Schwäche, dass man durch die Amtskirchen dazu tendiert generell sehr schwermütig und "dunkel" an diesen Anlass heranzugehen. Da gibt es andere Länder deren Traditionen in dieser Hinsicht weiser gewählt sind, wo man etwas mehr Fröhlichkeit praktiziert, weil sie vermutlich früher intuitiv ein besseres Verständnis dafür hatten was ihnen selbst gut tut.

Die depressive Stimmungslage etc., die man hier kulturell typischerweise praktiziert ist aus spiritueller Sicht eigentlich nicht gut, die Schwingungsfrequenzen der Menschen gehen runter und die Situation wird emotional stärker belastet als es sein müsste.

Viel liegt allerdings wohl schlicht daran, dass die Kirchen früher diese Art und Weise etabliert haben und man hierzulande den Hintergrund eines nur physischen Todes meist nicht wirklich versteht und es eher als ein finales Ende sieht. Bei einem tieferen spirituellen Verständnis sollte es eher wie ein vorübergehender Abschied gesehen werden - "du gehst jetzt voraus, wir sehen uns wieder". Jemand tritt die folgende Reise früher an, man sollte versuchen sich ein Stück weit auch zu freuen für denjenigen, dass er die Sterbephase überstanden hat und ihm alles Gute wünschen für seine nächsten Schritte und sich auf ein Wiedersehen freuen in der Zukunft. Natürlich wird man trauern, weil der Verlust im Hier und Jetzt zu spüren ist!

Die Kultur ist so wie sie ist, geprägt durch die Kirchen von früher, dass kann keiner den Menschen vorwerfen, wir wachsen ja alle so auf, aber mit der Zeit sollten sich ein paar Dinge hier verändern mit wachsendem Verständnis der echten seelischen Hintergründe.

Ein ganz wichtiger Fehler sollte bekannt werden in den nächsten Jahrzehnten: Die Angehörigen müssen versuchen zu vermeiden den Verstorbenen emotional zu binden, dies passiert aber leider häufig. Etwa: "Wie konntest du uns jetzt schon verlassen?", "Was sollen wir jetzt ohne dich machen?", "Das darf nicht sein, ich kann nicht ohne dich leben!" etc. Diese Gefühlslagen sind spirituell schädlich für den Verstorbenen (und auch für die Trauergemeinde selbst), da die Seele stark behindert wird beim Ablösungsprozess. Die starken energetischen Verbindungen der Angehörigen ziehen sozusagen zurück und erschweren die Schritte der Seele sich zu befreien vom Körper und vom Irdischen.

Ich glaube letztlich ist man jedenfalls auf einem guten Weg wenn man sich bzgl. der Beisetzung von seinem Gefühl leiten lässt, mit dem Versuch im Sinne des Verstorbenen zu handeln und diesen zu ehren und zu verabschieden. Und zugleich sollte man eben versuchen etwas mehr positive Schwingungen einzubringen im Sinne von Hoffnung und Wiedersehen in der Zukunft. Religiöse Begleitung ist durch die Kraft des Gebets und Segens ein Vorteil, eine Erleichterung beim Prozess, aber es ist kein Muss. Mittel-/langfristig entscheidend für die Seele sind die eigenen erworbenen (moralischen) Qualitäten, um voranzukommen - Religiosität/Spiritualität gehört da aber natürlich auch dazu.

Hallo,

es kommt auf die Einstellung des Verstorbenen an. War dieser gläubig, sollte das respektiert werden und auch entsprechend mit geistlichem Beistand stattfinden. Aber wenn der Verwandte nicht gläubig war oder sogar eine kirchliche Bestattung ablehnt, ist das auch so durchzuführen.

Ob es auf seinen Weg eine negative Auswirkung hat, ist Glaubenssache. Darüber kann jeder anders denken. Persönlich - als Atheist - sehe keine Probleme bei dieser Art der Bestattung. Wer jedoch religiös ist, kann durchaus anderer Ansicht sein. So ist das im Glauben...

LG


Leestiger  16.03.2023, 23:57
So ist das im Glauben...

Nicht umsonst heißt es bei den Balkenseppanhängern "wers glaubt wird selig.."

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Würde es davon abhängig machen, was die verstorbene Person sich gewünscht hat/hätte.

Oder ansonsten, was sich die Angehörigen wünschen. Eine Beerdigung ist schließlich Teil des Trauerbewältigungsprozesses. Es ist nicht egal, wie sie konkret gestaltet wird.

Wenn es Konflikte gibt, würde ich die nähesten Angehörigen entscheiden lassen.

Die Bestattung sollte - wenn irgend möglich - nach den Wünschen/Vorgaben des Verstorbenen stattfinden.

Bsp: Persönlich habe ich bereits vor Jahren verfügt, dass ich anonym in einem „Friedwald“ bestattet werden möchte, ohne Beisein eines Geistlichen. Ich will/brauche kein „Tohuwabohu“ um meine Person, bzw Asche. Wer meiner gedenken möchte, kann dies jederzeit/überall machen, dazu braucht es (bezüglich meiner Person) keinen „Wallfahrtsort“.

Solche Wünsche/Vorgaben sollten von den Hinterbliebenen respektiert & akzeptiert werden - hier zählt der Wunsch der verstorbenen Person.


Rotfuchs716 
Beitragsersteller
 17.03.2023, 00:11

Anonymität ist normalerweise nicht die Regel im Friedwald. An den Bäumen steht wer unter diesen ruht. Allerdings fiel mir auf, dass sich oft mehrere Verstorbene einen Baum teilen.

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WARRIOREAGLE  17.03.2023, 00:16
@Rotfuchs716

Hier in der Schweiz ist die Anonymität gegeben; zwar gibt es eine Nr, diese ist jedoch nur gewissen (den vom Verstorbenen genannten) Personen bekannt. Pro Person 1 Baum - so ist dies in dem Wald, in welchem ich schon einen Baum ausgesucht habe (mein Beruf macht u.A. sehr pragmatisch).

Auch wenn dort die Asche von anderen Personen liegt - damit hätte/habe ich kein Problem, es nährt die Natur:)

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Korrekte Sache - man muß keinen Wind um sowas machen, wenn nicht gewünscht!

Ich selbst habe auch schon festgelegt dass es bei mir eine anonyme Bestattung werden soll den ganzen Dreck mit Gebühren, Grabstein, ect.. wird gespart, da hat keiner was davon!

1000 - 1200€ mehr muss das nicht kosten, das reicht!

Wer bist du dass du denkst hier irgendwem vorschreiben zu müssen wie das gehandhabt wird?


Rotfuchs716 
Beitragsersteller
 16.03.2023, 23:57

Ich bin lediglich am Überlegen ob ich in meinem noch zu verfassendem Testament Anweisungen bezüglich meiner Bestattung an die Erben aufnehmen sollte.

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Leestiger  17.03.2023, 00:06
@Rotfuchs716

Nie verkehrt - dann gibt es keine Streitereien was wie gemacht werden hätte sollen - dann heist es klipp und klar: sein Wille!

Mein Schwiegervater ist vor Jahrzehnten an Zungengrundkrebs verreckt und hat immer gesagt bis zu Schluss : "keinen Kuttenbruntzer, keine Messe"

Der war noch nicht mal auf Raumtemperatur herunter da war der Pfaffe schon in seinem Haus und Messe hat die Witwe auch lesen lassen..

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Leestiger  17.03.2023, 00:32
@WARRIOREAGLE

Hat einige Zeit gedauert, bis ich das verziehen hatte und ist heute noch ab und an ein Thema wenns umsowas geht!

Sje selbst ist vor 2 Jahren gestorben, sauber mit Patientenverfügung und genauen Wünschen ( Einäscherung,Verbrennungssarg, zu ihrem Mann, aber dann pflegeleichte Platte aufs Grab, ect..)

Wir haben in unserem "Ordner" immer eine aktuelle Übersicht von mindestens 2 Möglichkeiten

https://www.bestatter-preisvergleich.de/angebot/Anonyme-Seebestattung-zum-Festpreis-EUR-1064

https://www.der-billigbestatter.de/bestattungsangebote.html

https://www.feuerbestattungen24.de/produkt/anonyme-bestattung/

Abgeholt, später Sterbeurkunde zugesandt und fertig - Minimum Stress!

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annie80  17.03.2023, 19:25
@Rotfuchs716

Das solltest du aber nicht im Testament festlegen. Denn das wird erst nach den Trauerfeierlichkeiten eröffnet.

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