Führerschein und chronisch krank - geht das?

5 Antworten

Wenn Du ärtzlich verordnete Medikamente nimmst, wird das auf jeden Fall dann für Dich gefährlich, wenn Du in einen Unfall verwickelt würdest: Dabei ist es vollkommen unerheblich, wenn Dir der Unfallgegner den Gefallen tut bei "ROT" (für seine Fahrtrichtung) mit überhöhter Geschwindigkeit, Handy am Ohr und Elektrorasierer in der linken Hand Dich von links auf einer "Vorfahrt-Achten" Straße zu rammen.

Du musst sicherstellen, dass Du jederzeit und völlig unabhängig fahrtauglich bist: Also im Klartext: Wenn Du nicht eine ärztliche Unbedenklichkeitsbescheinigung aufzeigen könntest, die Deine Fahrtüchtigkeit attestiert... wirst Du allein bei Kenntnisnahme der Tatsache, dass Du ärztlich verordnete Psychopharmaka einnimmst immer die Arsc@karte gezogen haben.

Also informiere Dich ganz genau bei Deinem Arzt über Wirkungsweisen, Verkehrstüchtigkeiten und der Periode Deiner Fahrtauglichkeit nach Absetzen des Medikamentes.

Sollte irgendeine Nebenwirkung auf dem Beipackzettel Deines Medikamentes stehen... egal wieviel Prozent... 0,025%... bist Du drin: Denn deswegen schreiben die Firmen alle erdenklichen und unmöglichen Warnungen auf diese Zettel... und wenn sie dabei Buchcharakter erhalten: Auch wenn es jetzt mit Dir nichts direkt zu tun hat--> In Amerika wurden Millionen Dollar Schadensersatz dafür ausgesprochen, dass jemand sich den Kafffe zu heiß über den Schoß gegossen hatte: Der Warnhinweis, dass dieser Becher heißen Kaffee enthalten würde hatte damals gefehlt:

Ähnlich ging es einem Kläger, der nicht begriffen hatte, dass er **** nicht **** !! den Tempomaten seines Wohnmobils einschalten könnte und dann nach hinten ging um sich einen Kaffee zu kochen. Er war blank überrascht, dass das Auto von der Straße abkam und im Graben landete: Er dachte,der Tempomat sei sein Autopilot und würde ihn als Fahrer komplett ersetzen.

Aus diesem Grunde werden Beipackzettel meterweise ausgedruckt, um ja auch alle Wahrscheinlichkeiten abzuwehren,- und sei sie im Promillebereich.

Und von Dir wird erwartet, dass du das alles weißt... und wenn Du Analphabet sein solltest erwartet man von Dir sich das vorlesen zu lassen. Blöde Welt, aber ist eben so

Sincerly Norbert


Seanna  19.02.2012, 21:30

"wirst Du allein bei Kenntnisnahme der Tatsache, dass Du ärztlich verordnete Psychopharmaka einnimmst immer die Arsc@karte gezogen haben"

Nicht ganz richtig. Es machen nicht per se alle Psychopharmaka fahruntauglich. Generell sogar eher wenige. Aufpassen sollte man bei Neuroleptika und Benzodiazepinen sowie jeder Art Schlafmitteln. Dagegen sind Antidepressiva in den meisten Fällen unbedenklich.

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norbert9014  20.02.2012, 10:47
@Seanna

Da war ein dicker Hinweis auf "Beipackzettel und Nebenwirkungen" in meiner Antwort :-) Und bei Persönlichkeitsstörungen wird eher weniger mit "Globuli", "Hallo Wach!" oder "Baldriantropfen" gearbeitet.

;-) Norbert

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darkCharm 
Beitragsersteller
 19.02.2012, 03:47

Klingt krass was du schreibst. Weil wenn der andererer ganz klar Schuld ist.. wie in deinem Beispiel..dann ist es doch unerheblich, was ich mache. Aber das grundsätzlich meine Fahrtauglichkeit nachgewiesen werden muss, da hast du natürlich Recht.

Wobei

Du musst sicherstellen, dass Du jederzeit und völlig unabhängig fahrtauglich bist: Also im Klartext: Wenn Du nicht eine ärztliche Unbedenklichkeitsbescheinigung aufzeigen könntest, die Deine Fahrtüchtigkeit attestiert... wirst Du allein bei Kenntnisnahme der Tatsache, dass Du ärztlich verordnete Psychopharmaka einnimmst immer die Arsc@karte gezogen haben.

..das klingt sehr deprimierend.

So n Attest zu kriegen ist bei ner Persönlichkeitsstörung bestimmt recht schwer. Und die Medis absetzen ist auch keine Option. Aber wie gesagt, ich nehme mein Medikament nur im Bedarfsfall.. akut. Nicht regelmäßig. Und ich hab definitv nicht vor, unter Medikamenteneinfluss zu fahren.

Aber laut deinen Aussagen besteht da wohl kaum ne Chance. Oder?

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Medikamente beeinträchtigen das Verhalten im Straßenverkehr, werden ebenso hart bestraft wie Alkohol, daher würde ich dir davon abraten solange du noch diese Medikamente nimmst! Zu leicht wird die Schwelle überschritten.


darkCharm 
Beitragsersteller
 19.02.2012, 03:19

Ja, Medikamente beeinflussen das Verhalten, aber das tun andere Dinge doch auch?? Stress, Schlafmangel, mangelnde Konzentration usw. ..die Leute dürfen ja auch fahren.

Und ich habe ja auch nicht vor unter Einfluss von dem Medikament zu fahren.

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Ich bekomme ebenfalls Medikamente wegen einer Persönlichkeitsstörung und habe den Führerschein gemacht. Derzeit fahre ich zwar aus anderen Gründen nicht, aber generell kann und darf ich genau so Auto fahren wie andere Menschen auch.

Dass man unter dem Einfluss von Benzodiazepinen (dazu gehört Tavor/Lorazepam) sowie anderen direkt zentral wirksamen Medikamenten (Opiate, Neuroleptika, Schlafmittel, auch manche Antihistamine, ...) nicht Auto fährt (und auch kein Fahrrad!), weisst du ja selbst. Wenn man sich innerhalb der verschriebenen Dosis (meist 1-2mg auf Bedarf) bewegt, sollte das Zeug auch in der angegebenen Zeit (max. 24h) abgebaut sein. Solltest du mehr nehmen, kann sich diese Zeit verlängern.

Am Besten ist es jedoch, wenn du einfach den Arzt fragst, der dir die Medikamente verschreibt. Dieser sollte dich, deine Fahrtüchtigkeit und deinen gesamten Zustand sowie eventuelle Vorerkrankungen (die auch zu verzögertem Abbau des Tavors führen können) am besten kennen und einschätzen können.

Prinzipiell ist es aber kein Problem Auto zu fahren, wenn man Benzodiazepine auf Bedarf bekommt. Spätestens 24h nach Einnahme von Tavor kann und darf man in der Regel wieder Auto fahren. Achtung: Bei anderen Benzodiazepinen kann es wegen der Halbwertszeit anders aussehen.

Zur MPU musste ich nie, dafür gibt es überhaupt keine Veranlassung.

Am besten ist es du fragst deinen arzt . Ich habe letztens in meiner ausbildung gelernt,dass du auch unter guter einstellung mit morphinen fahren darfst deswegen denke ich das es bei dir vielleicht ähnlich sein könnte .


Artischocke  18.02.2012, 07:26

Aber wehe es gibt einen Schadensfall, dann sieht die Rechtslage schon anders aus!

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darkCharm 
Beitragsersteller
 19.02.2012, 03:07
@Artischocke

Danke für deine Antwort bubu1992.. sie macht mir etwas Mut.

Artischoke im Schadensfall muss doch jeder haften.. egal ob man Medis nimmt oder nicht.

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Hallo Darkcharm: Ich weiß nicht, warum... aber leider fehlt da gerade der "Antwort kommentieren" Button... daher muss ich diese Frage nochmal beantworten:

Es ist nicht egal, was Du "intus" hast und machst, da Du nach § 1 StVO jederzeit Deine Verkehrstauglichkeit zu 100% garantieren musst... und Deine eigene Reaktionsfähigkeit zu 101 % zu gewährleisten hast.

Darum sind 0,3%o Alkohol im Blut bei einem Verkehrsunfall beileibe kein Pappenstil.

Gehen wir den so überzogen geschilderten Fall nochmal an an, so hat natürlich der Typ mit "ROT", "Vorfahrt-Achten-Strasse", Handy am Ohr und Rasierer in der Hand die Hauptschuld.... aber Du hättest eine Teilschuld weil Deine Reaktion immer auf ungewühnliche Vorkommnisse ausgerichtet sein soll = Unfallvermeidung!

Hattest Du also etwa eine 0,5 Sekunde früher gebremst wäre womöglich der ganze Unfall zu verhindern gewesen... und das ist "Dein Teil"

Das heißt konkret, dass Du auf Deinem Schaden sitzen bleibst (wenigstens am Auto... und wie das mit Personenschäden ist, das weiß ich nicht genau... da fehlt mir die Erfahrung) Und wie das ist, wenn Dein Medikament erhebliche Auswirkungen auf Deine Fahrtauglichkeit hätte... rechne es Dir selber aus.

Aber wenn Du Deine Medikamente nur im Bedarfsfall nimmst - und mit Deinem Krankheitsbild... frag Deinen Arzt. Der muss ja wenigstens eine verläßliche Aussage dazu treffen können

Schönen Sonntag

Norbert


norbert9014  19.02.2012, 09:24

Aaah! Jetzt weiß ich: Ich wurde mit "Time.out" ausgeloggt... daher kein "Antwort kommentieren" Button. Hab ich erst gemerkt, als ich zum posten der Antwort mich wieder anmelden musste... und siehe da, da ist er wieder.

Sorry... aber diesen Kommentar wollte ich jetzt nicht nochmal schreiben... daher also als eigenständige Antwort

Norbert

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darkCharm 
Beitragsersteller
 19.02.2012, 18:42
@norbert9014

Vielen Dank nochmal für deine Antwort.. fürs erklären.

Ich werd mal meinen Arzt fragen,dann weiß ich vielleicht etwas mehr.

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