Führerschein mit 17-18?

4 Antworten

Ganz ehrlich: Bei der Fahrprüfung beweist du, dass du am Straßenverkehr teilnehmen kannst ohne versehentlich jemanden umzubringen. Mehr nicht. Das wirklich praktische Fahren, auch dass man damit Routine bekommt, kommt erst danach. Das braucht einige hundert Stunden am Steuer, ist mit der Fahrschule gar nicht abzubilden.

Lernen bedeutet, das Gehirn neue Synapsenverbindungen knüpfen zu lassen und diese Verbindungen so lange zu benutzen, bis sie sich zu kräftigen Denk-Autobahnen eingefahren haben.

Das ist wie mit Trampelpfaden im Wald: Je seltener da jemand lang läuft, desto eher wächst da einfach Gebüsch drüber und der Weg verschwindet, wenn er dann zwischendurch mal eine Zeitlang gar nicht benutzt wird. Und je häufiger jemand lang läuft, desto deutlicher ausgeprägt wird der Pfad, bis er zu einem dauerhaften und gut begehbaren Weg gewachsen ist, der so schnell nicht mehr zuwächst.

Wenn du aus der Fahrschule kommst, sind die Synapsenverbindungen in deinem Gehirn, die du in der Fahrschule geknüpft hast, ganz dünne, kleine Trampelpfade. Gerade so, dass man dort lang laufen kann.

Heißt: Je regelmäßiger du nach der Fahrschule fährst, desto eher bekommst du eine Routine, die dann auch nicht mehr verfällt wenn du mal eine Weile gar nicht fährst.

Und je weniger du fährst, desto eher vergisst du das Gelernte. Was nicht heißt, dass du gar nicht mehr fahren kannst. Aber du wirst manches vergessen haben (z.B. dass man im Tunnel das Licht einschalten muss), anderes wirst du verlernt haben (z.B. am Berg anzufahren)... Und dementsprechend passieren dir häufiger Fehler oder du kommst in unglückliche Situationen.

Das war sehr spannend bei Mitstudenten, die quasi den Führerschein gemacht haben, noch einige wenige Monate mit dem elterlichen Auto gefahren sind und dann studieren gingen, wo sie keinen Zugriff auf ein Auto hatten. Dann doch mal für eine einzelne Fahrt ein Auto geliehen und fahren in etwa so, als wäre es die 3. Fahrstunde.

Dementsprechend: Sage nicht "ich will 1x pro Woche fahren" oder so. Weiß eh keiner, ob das jetzt genug ist oder nicht, bzw. wenn du merkst dass es zu wenig ist, ist es schon arg spät.

Sondern fahre einfach so oft wie möglich. Was 1mgont angesprochen hat, dass man ständig die Eltern irgendwohin fahren soll, ist in meinen Augen das Beste was einem BF17er passieren kann. So lernt man's.

Ich kann dir was spoilern: Du wirst bis du ausgezogen bist, vermutlich der persönliche Taxifahrer von deinen Eltern und deren Freunden sein. Da muss jeder durch der bf17 macht

Meine Kinder haben beide Führerschein mit 17 gemacht und fuhren in der ersten Zeit, so oft es möglich war. Wir haben ihnen auch mal das Auto allein überlassen, wenn sie darum gebeten haben.

Führerschein HABEN

heisst nicht nicht , fahren KÖNNEN, sondern nur, fahren DÜRFEN