Frische Beziehung bereits schwer belastet?
Hallo zusammen,
ich (30) und meine neue Freundin (30) sind seit Ende Juli zusammen. Wir passen von unserer Art, unseren langfristigen Zielen, Werten, Humor und Hobbys usw. sehr gut zusammen und bisher war auch alles super zwischen uns. Ich liebe Sie und sie liebt mich.
Sie hatte vor einem Jahr eine Depression und ist aktuell am Absetzen ihrer Medikamente. Dadurch hat sie immer wieder Stimmungsschwankungen, Kopfschmerzen und braucht generell momentan noch viel Zeit für sich, um nicht wieder in ein gefährliches Muster abzurutschen. Zusätzlich hat sie mir jetzt kürzlich anvertraut, dass sie unter der Woche auf unbestimmte Zeit nicht mehr mit mir in einem Bett schlafen möchte, da sie nach einer gemeinsamen Nacht immer extrem übermüdet ist und starke Kopfschmerzen hat (sie kann nicht gut neben mir schlafen).
Der Plan ist, unter der Woche an 1-2 Abenden etwas zu unternehmen (und dann geht jeder wieder zu sich) und dann am Wochenende 1-2 Tage beieinander zu schlafen (am Wochenende mit ausschlafen besteht das Problem nicht so stark). Sie möchte schon irgendwann mit mir zusammenziehen, weiß aber nicht wann das für sie infrage kommt.
Ich persönlich benötige viel Nähe und war bisher schon mit 2-3 Abenden die Woche nicht sonderlich happy. Da wir ansonsten aber super zusammenpassen, frage ich mich nun ob ich ihr temporär in diesen Belangen stark entgegenkommen soll, auch wenn sie mir nicht in allen Bereichen "gerecht werden kann", bis es ihr besser geht.
Mich würde interessieren ob ihr mit so einer Situation Erfahrungen gemacht habt, oder was ihr dazu denkt. Danke im Voraus schonmal :)
Warum nicht nur getrennte Betten ?
Ist in unseren beiden Wohnungen aktuell nicht wirklich möglich, außer einer schläft auf der Couch. Und das wollen wir uns gegenseitig nicht zumuten.
16 Antworten
Das getrennte schlafen haben viele Paare, hauptsächlich wegen schnarchen. Also damit kann man sich anfreunden, ihr könnt vor dem einschlafen noch kuscheln oder beim aufwachen. Schlaf ist einfach für beide wichtig, das muss gegeben sein. Zu den Medikamenten die gerade abgesetzt werden, können auch die Stimmungsschwankungen kommen.Einige machen abhängig und das ist schon ein Entzug den sie durch machen. Wird hoffentlich mit dem Arzt runter dosiert. Ich finde ihr seid viel zu schnell in eurer Zukunftsplanung mit zusammen ziehen. Du hast noch gar nicht richtig kennen gelernt wie es ist mit depressiven Menschen und ob da nicht noch mehr zum Vorschein kommt als schlechte Laune. Vor allem wie es ihr geht wenn sie ohne Medis ist und so. Du denkst mehr mit dem Herz als mit dem Kopf.
Es ist schön, dass du ihr zuliebe Abstriche machen willst, damit sie sich wohler mit dir fühlt ...
Aber auf Dauer wird das nicht funktionieren, nur ihre Bedürfnisse im Blick zu haben und deine eigenen zu vernachlässigen.
Vielleicht habt ihr euch einfach zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt getroffen. Sie ist offenbar noch gar nicht bereit oder in der Lage, eine Beziehung mit Nähe zuzulassen. Sie muss sich erstmal um ihre Gesundheit kümmern und braucht mehr Raum für sich allein.
Ich denke, dass depressive Menschen sehr starke Persönlichkeiten neben sich bräuchten, die die ewigen Stimmungsschwankungen, die Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit aushalten können, ohne dabei ihre eigene Substanz zu gefährden. Der Partner eines Depressiven muss auch sich selbst gerecht werden, nicht nur dem anderen. Dabei muss man auch sagen, dass der Umgang mit Depressiven sehr zehrend ist, einem die eigenen Kräfte anzapft und sich auch oft unbefriedigend anfühlt.
Wenn du dir das zutraust, nicht allein die ganze Beziehungsarbeit, die schon von Anfang an eure Beziehung zu einem großen Teil auszumachen scheint, auf deine Schultern zu nehmen und du weiterhin der Ansicht bist, die Unterstützung für sie sein zu können, die sie wirklich braucht, dann versucht vielleicht, mit den Regeln, die du dir ausgedacht hast, einen Anfang zu machen. Es kann euch miteinander verbinden oder es kann euch voneinander trennen. Das werdet ihr dann sehen.
Wo das Gefühl ist, geht man nicht weg, sondern versucht, Wege zu finden.
Eure Beziehung startet anders, als die meisten anderen, wenn in der Verliebheit die Welt bunt und der Himmel voller Geigen ist.
Wichtig ist, dass auch du selbst dich nicht verlierst. Aber das weißt du ja selbst.
Ich meine den FS ……Sorry für mich hört sich das alles sehr dramatisch an was du schreibst….Schmerzen in Kauf nehmen…nach 8 Wochen Beziehung…du meine Güte…mach mal Piano…du klammerst ja jetzt schon.
Ihr seid grade mal ein paar Wochen zusammen, sie muss dir erstmal so richtig vertrauen und dann wird das mit dem schlafen besser.
Mein Partner und ich haben uns in der Woche die ersten 2 Jahre immer nur mittwochs abends gesehen, danach ist jeder wieder zu sein eigenes Zuhause gegangen und am Wochenende haben wir beieinander geschlafen. Da gab es keine Probleme und das hat 2 Jahre super funktioniert, also warum stresst du dich (und deine Freundin) so?
Als Paar muss man nicht jede Nacht miteinander verbringen, erst recht nicht mit ihrer Krankheitsgeschichte und den Schlafproblemen.
Ich glaube nicht, dass es sich um eine Phase handelt. Depris hat man immer…mal mehr mal weniger. Die gehen nie ganz weg und ich denke nicht, dass du diesen Mangel dauerhaft kompensieren kannst. Wie könnte denn die Lösung für ein gemeinsames Leben sein. Getrennte Betten ?
Falsch. Depressionen verschwinden bei vielen Menschen wieder vollständig. Sie setzt die Medikamente ab. Deshalb hat sie jetzt für eine Weile Absetzerscheinungen.
Ihr seid erst kurz zusammen, da würde ich noch gar nicht übers Zusammenziehen nachdenken.
Für mich klingt dieser "Plan" völlig normal, viele Paare sehen sich sogar nur am Wochenende und kommen gut damit klar.
Ich selber habe meine Probleme im Bereich Verlustangst. Ich sehe diese Situation aber als Möglichkeit hier an mir zu arbeiten damit ich auch in einer Beziehung keine emotionale Abhängigkeit mehr entwickle.
Du würdest also auch davon profitieren wenn du deine eigenen Probleme dadurch in den Griff bekommst, Verlustängste können eine Beziehung nämlich enorm belasten. So hättet ihr viel bessere Chancen eine gesunde Beziehung zu führen und dauerhaft glücklich zu werden.
Danke für deinen Beitrag.
Die vorgeschlagenen Regeln kamen von ihr und sie befindet sich nicht mehr in der Depression da sie ja ihre Medikamente absetzt.
Ich habe ihr bereits gesagt dass ich nicht weiß, wie lange ich diese Einschränkungen in Kauf nehmen kann. Ich möchte es aber für uns beide versuchen. Ich selber habe meine Probleme im Bereich Verlustangst. Ich sehe diese Situation aber als Möglichkeit hier an mir zu arbeiten damit ich auch in einer Beziehung keine emotionale Abhängigkeit mehr entwickle.
Ich habe eben die Hoffnung, dass es aktuell nur eine schwere/schlechte Phase ist und wir wie du sagst, gestärkt daraus hervorgehen. Sie ist mir den Versuch und eventuelle Schmerzen aber wert...