Freundin ständig unglücklich – was tun?
Als ich mit meiner Freundin zusammen gekommen bin vor knapp 3 Jahren, war ich selbst psychisch am Boden, da die Vorbeziehung sehr belastend war. Meine aktuelle Freundin kümmerte sich damals rührend um mich, ging für mich einkaufen, bekochte mich, war für mich da. Damals ging es ihr gut und ich bin ihr bis heute sehr dankbar dafür, dass sie das für mich getan hat.
Mittlerweile habe ich die Vorbeziehung längst verarbeitet und bin zurück in alter Bestform, das heißt ich bin energiegeladen und blicke mit Mut in die gemeinsame Zukunft, doch meine Freundin wird seit Monaten immer depressiver. Sie meint, sie fühle sich häßlich und "zu wenig gebraucht", und dass sie Angst davor hat, wenn ich mit Freunden ausgehe oder auch nur meine Familie besuche.
Ich versuche das zu kompensieren, indem ich mit ihr auf Reisen gehe, sie häufig zum Essen ausführe, sie selbst bekoche, ihr Wünsche erfülle, mit ihr trainieren gehe, usw... ich möchte genauso für sie da sein, wie sie am Anfang der Beziehung für mich da war. Aber das alles scheint es nur noch schlimmer zu machen.
Sie meint, ich sei viel weiter als sie und dass sie hinter mir zurück bleibt, aber ich sehe es überhaupt nicht so. Ich sehe uns als Team, das gemeinsam etwas erreichen kann. Sie sieht immer nur meine Größe und ihre eigene Schwäche, möchte sich mittlerweile nichts mehr bezahlen lassen, möchte mich nirgendwo mehr hin begleiten, keine Freunde mehr treffen. Sie isoliert sich vollkommen.
Manchmal sagt sie, sie hätte gerne einen "kaputten Mann, der von ihr abhängig ist", weil ihr das Sicherheit gibt. Das kann und möchte ich aber nicht mehr sein.
11 Antworten
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Oh. Das ist aber...schlimm. Ich denke, das ist eindeutig: so wie Sie jetzt sind, machen Sie sie nicht glücklich. Sie will eine schwache Person an ihrer Seite haben, mit der sie sich zur Hochform puschen kann. Einem starken, fröhlichen und selbstständigen Partner ist sie nicht gewachsen. Sie kann mit ihm nichts anfangen.
Eigentlich kann sie jetzt ein Kind kriegen. Dann hat sie für viele Jahre die entstprechende Beschäftigung. Dass sie sich um den Partner hingebungsvoll und energisch kümmern will, ist auch OK, aber sie will, dass der Partner hilflos ist, auf sie angewiesen ist ( wie ein Kind eben). Ein Partner, der entweder hysterisch oder narzisstisch ist, würde sie schön ausnutzen und sie würde das nicht merken, im Gegenteil, sie würde sich unglaublich wichtig vorkommen, perfekt, makellos, unentbehrlich...
Also meine Meinung: sie kann sich in Rolle der Mutter wieder finden. Oder sie wird unglücklich oder wird ausgenutzt.
Was können Sie machen? Nichts, denke ich.
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.... und das ist gut so.
Deine Freundin will gebraucht werden? Am liebsten wäre ihr ein Partner, der von ihr abhängig ist? Das ist nicht nur schade, sondern bedenklich. Mir erscheint es so, dass sie leider sehr sehr wenig Selbstwertgefühl hat. Vielleicht auch ein Helfersyndrom? Partnerschaftliche Abhängigkeiten sind m. E. eine ungesunde Sache und keine Grundlage für eine gleichberechtigte Partnerschaft. Das gegenseitige Gefühl füreinander, die Liebe und daraus resultierend das Bemühen, sich gegenseitig zu unterstützen und füreinander da zu sein haben nichts mit Abhängigkeiten zu tun. Und dass Deine Freundin sich immer weiter zurückzieht, bestärkt meine Befürchtung, dass sie vielleicht professionellere Hilfe benötigt, als in diesem Forum zu finden ist.
Alles Gute für Euch beide
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Sprich mit ihr. Probleme lassen sich nur lösen, wenn man sie auch anspricht.
Wenn es ihr nicht hilft mit dir darüber zu sprechen, dann soll sie sich zum Sprechen jemand anderen suchen. Das hat gar nichts mit euerer Beziehung zu tun, oder ob die jetzt gut oder schlecht ist wenn sie lieber mit jemand Außenstehendem redet.
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Das ist genau das Problem: ich rede bereits ständig mit ihr darüber, aber es kommt zu keiner Lösung. Und mit Außenstehenden redet sie auch nicht mehr darüber, da sie keine weiblichen Freundinnen hat und viele Männer es als Aufforderung verstehen, sich an sie ran zu machen.
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Ich vermute, dass sie auch am Anfang der Beziehung "angeschlagen" war. Dass sie es braucht, gebraucht zu werden.
Wie du selbst sagtest hat sie dich aus deinem Loch geholt und wünscht sich einen "kaputten Mann, der von ihr abhängig ist".
Vielleicht hat sie Verlustängste. Denn jmd der von ihr abhängig ist würde sie ja nie verlassen. Vielleicht meint sie das mit Sicherheit. Oder ein schlechtes Selbstbild von sich selber, wenn sie jmd "kaputten" braucht um sich selbst nicht "kleiner" zu fühlen.
Die Lösung ist ja auf jeden Fall nicht, dass du wieder psychisch am Boden landest oder einen anderen "kaputten Mann" zu finden, sondern an ihrer negativen Einstellung zu arbeiten.
Denn wenn das Dach kein Loch mehr hat, muss man auch keinen Eimer drunterstellen, der sich immer wieder mit Wasser füllt. Besser ist es das Dach zu flicken.
Klingt jetzt zwar blöd, aber weiß sie denn dass "ihr Dach repariert werden muss"? Und es nicht am fehlenden Eimer ( kaputter Mann) liegt? Denn wenn sie es wirklich gar nicht sieht, dann wird es schwer/unmöglich ihr zu helfen
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Dann wirst du ihr leider nicht helfen können.
Entweder sie sieht nicht ein, dass sie eins hat oder aber sie hat Angst davor es anzugehen. Aber so oder so will sie ihre Opferrolle ja weiterhin ausharren.
So wie du es beschreibst bist du ein liebevoller und fürsorglicher Freund. Mehr als du eh schon tust, kannst du ja nicht machen.
Ist es für dich denn eine Option mit ihr zusammenzubleiben, wenn alles so bleibt wie es jetzt ist?
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sie sagt es klar was sie sich wünscht. Diesem Bild hast du ja auch in der Anfangszeit eurer Beziehung entsprochen. Ich fürchte du musst dich entscheiden, ob du weiterhin damit leben kannst oder nicht. Es ist eine große Herausforderung ein solches Muster zu durchbrechen. Sie muss bereit sein an sich zu arbeiten und braucht möglicherweise auch Hilfe dabei.
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Nur muss ihr doch klar sein, dass aus jedem abhängigen, gebrochenen Mann – nicht zuletzt dank ihrer Zuwendung – irgendwann wieder ein aufrechter Mann wird, oder?
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nicht aus jedem, denn manche fühlen sich darin einfach auch wohl. Deine Situation war eine Krise aus einem akuten Anlass heraus, aus dem du dich wieder frei gemacht hast. Andere wollen diese Abhängigkeit und Fürsorge und fühlen sich dauerhaft wohl damit.
Sie meint, sie will nicht mehr hören, dass sie ein Problem hat...