Freund will nicht unbedingt heiraten?
Mein Freund will nach einer langen Beziehung nicht heiraten, weil für ihm es nicht wichtig ist und weil er der Meinung ist, dass Heiraten nur zur steuerliche Vorteile dient. Und wenn ja, dann will er auch keine große Hochzeitsfeier, sondern nur wir beide beim Standesamt. Es klang bei ihm so unromantisch und lustlos, dabei finde ich eine Feier unsere Liebe doch was schönes. Was meint ihr dazu, meint er es ernst mit mir oder warum will er nicht (unbedingt) heiraten? Hat er Angst dass ich doch nicht die Eine bin? Für mich ist Heiraten ein Liebesbeweis. Ich weiß nicht ob nicht mehr hinter seiner Aussage steckt, was er mir nicht sagen will. Was denkt ihr und was soll ich machen?
Bzw was ist eure persönliche Meinung übers Heiraten ( besonders an die Männer)?
10 Antworten
Will auch nicht heiraten und das liegt nicht an der Person, sondern daran das ich jemanden auch ohne Heirat lieben kann. Entweder die Person respektiert es oder verlässt mich/wir trennen uns. Natürlich kannst du nochmal mit ihm reden und gucken ob andere Zukunftspläne zusammenpassen oder eben nicht. Wenn man Kinder hat oder will dann gibt es bei einer heirat auch Vorteile. Für mich klingt heiraten viel unromantischer, das ist halt Ansichtssache. Ein Stück Papier und ein Ring an der Hand sagt für mich gar nix aus. Vorallem wenn man viele Ehepaare kennt die sich eben nicht wirklich lieben, sondern nur aus Gewohnheit zusammen sind oder diversen anderen Gründen. Ich finde das hat keine Aussagekraft ob er dich wirklich liebt oder nicht sondern eher was mit der persönlichen Einstellung zu tun. Würde niemals jemanden dazu zwingen meine Einstellung teilen zu müssen. Vorallem wenn er ja sagt er würde es machen aber halt zu zweit. Ist doch super. :)
ich bin eine Frau und habe das umgekehrte Problem.
Lebe mit Partner seit 8 oder 9 Jahren (ich zähle das nicht akribisch nach) zusammen.
Wir wollen keine Kinder (bin sterilisiert)
Das Problem ist, dass ER heiraten will und möchte, dass ich seinen Namen annehme und ich auf gar keinen Fall.
Ich bin extrem introvertiert und würde mich eher erschießen, als eine Feier organisieren zu müssen, bei der ER und ICH im Fokus stehen.
Das ist für mich die absolute Horrorvorstellung.
Dazu kommt, dass ich Ringe hässlich finde und niemals welche tragen würde.
Das ist von Zeit zu Zeit leider immer wieder ein Konflikt.
Da wir beide schon sehr lange harmonisch Zusammenleben, verstehe ich einfach nicht, warum er immer wieder mit dem leidigen Thema ankommt.
Ich bin übrigens auch ohne Trauschein treu und liebe ihn sehr.
Aber dieses ewige Thema heiraten kotzt mich richtig an. Es baut bei demjenigen, der NEIN sagt einen immensen Druck auf.
Nein heißt Nein. Egal ob beim GV, beim Thema Fortpflanzung oder beim heiraten.
Ich verstehe auch deine Sichtweise. Ich bin auch introvertiert und mag auch nicht im Mittelpunkt zu stehen. Man kann auch heiraten ohne Feier und Ringe. Es geht doch lediglich darum ein Versprechen abzugeben, so dass man weiß, wo man gerade steht und einen Schritt weiter geht. Wenn man nicht heiratet, wie will man wissen wo man bei den anderen gerade steht? Vielleicht ist man sich immer noch nicht sicher dass die Person die richtige fürs Leben ist und deshalb will man nicht heiratet und hält weiter Ausschau nach neue Partner??
Die Frage wo ich stehe hat sich mir nie gestellt. Wir haben uns gemeinsam ein Leben aufgebaut und kommunizieren wirklich viel. Für uns ist klar, dass wir den Weg gemeinsam gehen und uns umeinander kümmern.
Das, was mir persönlich einfach Angst macht ist der bürokratische Akt.
Es ist ja nicht nur ein Versprechen. Wenn es nur das Versprechen wäre, dann würde ich das sofort unterschreiben.
Stell dir vor, ich oder er verschuldet sich (warum auch immer) - dann hängt der andere automatisch mit drin.
Du musst dir plötzlich Gedanken um sowas wie einen Ehevertrag machen.
Stell dir vor, die Ehe geht (warum auch immer) in die Brüche. Dann musste dir Gedanken um einen Anwalt machen und dann wird's teuer.
Das ist im Grunde mein Problem mit der ganzen Geschichte.
Ich denke du verwechselst da zwei grundlegende Dinge. Heiraten ist kein Ausdruck von Liebe. Im Grunde ist es ein Eintrag in einem Register und wird steuerlich anders behandelt. Er liebt dich nicht mehr oder weniger, nur weil das irgendwo steht und es eine Urkunde dafür gibt. Die Feier, die üblicherweise bei einer Heirat gefeiert wird, ist auch nicht notwendig, da die Heirat bereits vorher abgeschlossen ist.
Sich zu fragen ob er es ernst meint, nur weil er so etwas für unnötig hält ist meiner Meinung nach ihm gegenüber respektlos. Ihr habt unterschiedliche Ansichten diesbezüglich, was deine oder seine Ansicht nicht richtig oder falsch macht. Ihr solltet einfach miteinander sprechen und einen Kompromiss finden, mit dem ihr beide leben könnt und nicht einzig und allein auf einer Ansicht basiert.
Was meint ihr dazu, meint er es ernst mit mir
Um es mit jemanden ernst zu meinen, muss man nicht unbedingt heiraten. Ich verstehe deinen Freund auf ganzer Linie. Für ihn ist das halt nicht wichtig.
Für mich ist Heiraten ein Liebesbeweis.
Klar, weil alles andere kann ja keine Liebe sein. Du denkst eben wie eine typisch überromantische Frau die alles hinterfragt, was in Punkto Liebe nicht ganz ihren Erwartungen entspricht und er wie ein typischer unromantsicher Mann.
Ok, und wie sollte man stattdessen seine Liebe unter Beweis stellen deiner Meinung nach?
Die Frage ist: warum brauchst DU einen Liebesbeweis? Reicht es nicht, wenn man sich partnerschaftlich umeinander kümmert? Reicht ein "ich liebe dich" nicht? Warum nicht? Warum muss man dazu einen Vertrag unterschreiben?
Die Frage ist, warum ist es ein Problem für den jenigen zu heiraten/ einen Vertrag zu unterschreiben? Ich wäre auch sehr gerne NICHT misstrauisch und würde gerne naiv durch eine rosa rote Brille durchs Leben gehen..und es wäre wirklich schön wenn nur ein "ich liebe dich" oder süße Gesten reichen. Doch zu viele schlechte Erfahrungen mit Männern haben gezeigt, dass viele (nicht alle) "schön reden" können oder paar Taten gar nicht mal wirklich mit Liebe zu tun haben. Doch sobald von heiraten die Rede ist, sind viele abgeschreckt. Warum? Wenn man jemanden liebt, dann wäre Heiraten auch kein Problem. Heiraten muss und will ich eigentlich auch nicht, aber eine andere Sicherheit und einen Beweis gibt es ja heute auch nicht. Im Alltag und zusammen leben tut man ja so oder so. Und für den einen vielleicht nur aus Bequemlichkeit oder weil keine andere "bessere" Person in Sicht ist. Ist momentan meine Meinung und bin offen für eure Meinung
Also mich persönlich schreckt am heiraten folgendes ab:
Sollte mein Partner sich warum auch immer verschulden, hänge ich da automatisch auch mit drin.
Umgekehrt natürlich auch.
Ich müsste mich um einen Ehevertrag kümmern, da ich nicht nach der Ehe für meinen Mann bürgen wollen würde. Das kann dümmstenfalls nämlich auch passieren.
Sollte die Ehe - warum auch immer - in die Brüche gehen wird es verdammt teuer.
Das macht mir persönlich Angst. Ich persönlich möchte keinen anderen Partner an meiner Seite. Aber die Vorstellung, was mit so einer einzigen Unterschrift alles passieren KANN, finde ich furchtbar. Wenn allerdings alles so bleibt, wie es jetzt ist, dann hätte ja auch keiner verloren.
Nun, nur zu zweit auf dem Standesamt ist meiner Meinung nach durchaus schöner als eine teure, alberne Hochzeit.
Womit er dagegen gänzlich falsch liegt, ist, dass es steuerliche Vorteile bringt. Nope. Solange beide arbeiten und in etwa gleich viel verdienen, macht es überhaupt keinen Unterschied.
Was eine Ehe bringt, ist gegenseitige Absicherung im Falle von Arbeitslosigkeit (Familienversicherung), in Krankheits- und Todesfällen, bei Erbsachen, bei der Zeugnisverweigerung...
Aber: Wenn er nicht will, dann will er nicht. Zwingen kannst du ihn nicht. Wenn du nur für eine Feier heiraten möchtest, ist das eh der falsche Ansatz. Feiert euer Zehnjähriges groß oder so, wenn du unbedingt ne Sause zu Ehren eurer Beziehung brauchst, aber heirate nicht aus diesem Grund.
Heiraten ist eine Sache der Vernunft, nichts weiter.
Geht mir als Frau genauso. Habe eine sehr glückliche Langzeitbeziehung. Beide kein Kinderwunsch. Komischerweise hat mein Freund aber das Bedürfnis, irgendwie heiraten zu wollen und das groß zu feiern.
Ich bin introvertiert und ein Kopfmensch. Eine teure, große Feier und ich im Mittelpunkt ist für mich extrem belastend. Die Vorstellung, diesen bürokratischen Akt on Top auf mich zu nehmen und mir überhaupt Gedanken darüber machen zu müssen, was das im Endeffekt bedeutet, schreckt mich komplett ab.
Auch eine Trennung (muss man sich nichts schönreden - kann immer passieren) wird unnötig teuer und erschwert. Man legt sich mMn nach selber Steine in den Weg. 🤷♀️