Frauen: Würdet ihr auf einer Baustelle arbeiten?

Das Ergebnis basiert auf 35 Abstimmungen

[- -] Würde ich auf keinen Fall! 46%
[+] Handwerk ist schon ganz nett 14%
[++] Das würde ich sogar sehr gern! 11%
[-] Da müssten die Bezahlung schon sehr gut sein... 9%
Ich bin weiblich und arbeite bereits in so einem Beruf 9%
Andere Antwort 9%
[0] Finde ich nicht schlimmer/besser als andere Berufe 3%

23 Antworten

Ja, die Frauen gibt es. Ich kenne einige. Einige wurden nicht mit dem Thema fertig, der Ton zu rauh.

Andere haben es tatsächlich geschafft, die männlichen Kollegen zu erziehen. Dort hängt kein Würth Kalender mehr. Der Kalender bietet übrigens auch männlichen Kollegen die Möglichkeit Anzeige wegen sexueller Belästigung zu machen.

Ist man sich einig hängt man die männliche Konkurrenz daneben.

Und sorry, die Perriode hat mit der Angelegenheit nun rein überhaupt nichts zu tun. Die verschwindet nicht, wenn du am Discounter an der Kasse sitzt, in Gesundheitsberufen arbeitest, was körperlich nicht unbedingt weniger anstrengend ist oder im Büro bist. oder.......

Ich fand vor kurzem eine Werks-Besichtigung interessant. Dort wurde mitgeteilt, dass sie Teile der Arbeiten, die viel Geschick und gute Nerven benötigen (zB Kranführer) nach Möglichkeit nur noch mit Frauen besetzen. Hat mir richtig gut gefallen diese Aussage.

Auch wenn ich mich nicht in deiner Liste sehen. 80% meiner Kollegen sind männlich.


Devoid8 
Beitragsersteller
 22.10.2019, 21:01
Andere haben es tatsächlich geschafft, die männlichen Kollegen zu erziehen. Dort hängt kein Würth Kalender mehr. Der Kalender bietet übrigens auch männlichen Kollegen die Möglichkeit Anzeige wegen sexueller Belästigung zu machen.

Uff, niemand will "erzogen werden"... Ne Anzeige wegen einem Kalender? Haben die Leute nicht genug Probleme? Ich weiß nicht wie es wäre, hätten wir eine Frau im Team aber es würde mich stören, würde sie verlangen dass wir uns anders verhalten als wir sind. So lang es sich nicht auf sie persönlich bezieht, das wäre nicht ok. Es gibt auch handwerkliche Betriebe die keine Frauen nehmen, habe ich schon erlebt.

Und sorry, die Perriode hat mit der Angelegenheit nun rein überhaupt nichts zu tun. Die verschwindet nicht, wenn du am Discounter an der Kasse sitzt

Meinst du? Auf der Baustelle ist man (oft sehr) dreckig, kann sich meistens nicht die Hände waschen und hat nur ein dreckiges Dixiklo da stehen.

Ich fand vor kurzem eine Werks-Besichtigung interessant. Dort wurde mitgeteilt, dass sie Teile der Arbeiten, die viel Geschick und gute Nerven benötigen (zB Kranführer) nach Möglichkeit nur noch mit Frauen besetzen.

Das ist schön :)

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kabbes69  22.10.2019, 22:00
@Devoid8

manchmal ist die gegenseitige Rücksichtnahme auf Wünsche und Gefühle anderer halt nur dünnes Eis. Die Entscheidung zwischen „Stell dich nicht so an“ und „musst du dir nicht gefallen lassen“.

Ist aber doch auf der Arbeit nichts anderes, wie zu Hause. Der berühmte Streit über die Zahnpasta, den offenen Klodeckel oder das Mann sich nicht setzt.

Inwieweit dein nur Dixiklo ohne Händewaschen den Arbeitsschutzvorschriften genügt? Wenn die Frau anfangen würde: müsste es wohl geändert werden.

Ich denke, dass auch diese Vorschriften an die Räumlichkeiten mit ein Grund dafür sind, warum vor allem kleinere Betriebe keine Frauen einstellen.

Als ich damals (vor rd 30 Jahren) mit meiner Ausbildung anfing, hat sich um dieses Thema noch niemand Gedanken gemacht. Da war eine Umkleide mit Spinden in einer Turnhalle angemietet, dort haben sich Männlein und Weiblein zeitgleich nebeneinander umgezogen.

Wurde damals alles so akzeptiert, hat sich niemand beschwert, wurden sich keine Gedanken drum gemacht.

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Devoid8 
Beitragsersteller
 22.10.2019, 22:20
@kabbes69

Das Eis zwischen gegenseitiger Rücksichtnahme und sich etwas aufzwingen ist aber auch dünn. Gerade in kleinen Betrieben wie die in denen ich bisher gearbeitet habe ist ein gutes, freundschaftliches und ungezwungenes Verhältnis wichtig. Unter anderem auch dafür gibts ne Probezeit wenn man neu dazu kommt. Um mal ein anderes Beispiel zu nennen: Ich bin bisexuell. Deshalb bekomme ich von meinen Kollegen sehr viele Schwulenwitze ab, die mich aber nicht stören, weil ich weiß dass es sie an sich nicht juckt wer in meinem Bett schläft. Ich würde aber auch von keinem Schwulen erwarten, dass er sich bei diesen Witzen "nicht so anstellt" wenn er ein Problem damit hat. Andersherum würde ich auch niemanden "erziehen wollen", der sich durch meine Bisexualität gestört fühlt, weil er Angst hat ich würde ihm bei der Arbeit begaffen. Da ist es womöglich besser sich einen anderen Betrieb zu suchen, als die Probleme runter zu schlucken.

Was für eine Ausbildung hast du gemacht?
Klingt ja ganz unkompliziert wie du das von vor dreißig Jahren beschreibst. Aber damals habe ich noch nicht gelebt, also kann ich es natürlich nicht beurteilen!

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kabbes69  23.10.2019, 16:21
@Devoid8
Was für eine Ausbildung hast du gemacht?

Vermessungstechnikerin. Ich weiß also wie es ist den ganzen Tag quer Feld ein zu laufen, nass zu werden, über Zäune drüber zu klettern und die Bedürfnisse dort zu erledigen, wo es sich gerade anbietet. :)

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[++] Das würde ich sogar sehr gern!

Es muss einem liegen.

Habe ursprünglich Elektroinstallateur gelernt bis ich es nicht mehr ausüben konnte. Eine Woche in der der Blaumann nicht staubig genug war für die Waschmaschine war einfach keine gute Woche.

Es liegt aber halt nicht jedem. Mittlerweile arbeite ich in der IT (Service, Support, Verkauf usw. usf.) und ja: Ich schwelge immer mal gerne in der Vergangenheit. Zu meinem Ausbilder/damaligen Chef habe ich immer noch Kontakt und Zeitweilig gehen wir mal einen kippen und/oder nen Döner essen und schwelgen dann zusammen in der Erinnerung.

Wobei natürlich "Baustelle" nicht gleich "Baustelle" ist sowie die Belastung von Beruf zu Beruf unterschiedlich ausfällt. Jedoch habe ich schon in meiner Kindheit und Jugend viel auf Baustellen verbracht. Mein Opa war bspw. Maurer und an unserem Haus haben wir alles selbst gemacht (Dorfleben eben).

Maurer hingegen war zwar auch mal mein "Traumberuf" jedoch nach einem Praktikum: Nein... liegt mir weniger als ich dachte. Nicht die Arbeit bzw. Belastung sondern der Umgang mit Stein und Mörtel. Da habe ich einfach keinen Faden zu bekommen können der mir nach mehr hat dursten lassen. Nichts desto trotz mache ich das auch wenn es sich privat als nötig erweist.

Ich bin weiblich und arbeite bereits in so einem Beruf

Nicht auf einer Baustelle, aber in einem Männerberuf. Ich bin Berufssoldatin.

Die Monatsblutung.Wäre das als Frau in einem körperlich sehr fordernden Beruf nicht total blöd?

Anstrengend ist es immer, da beißt man halt die Zähne zusammen und fertig.

Auf der Baustelle wird man nicht schöner.

Als Soldat auch nicht. ✌

Es ist dreckig.

Das ist es auch wenn man tagelang im Wald schläft.

Es ist körperlich sehr anstrengend.

Siehe Stichwort Monatsblutung. Einfach durchziehen.

Das Arbeitsumfeld ist "rau" und sexistisch.

Dafür braucht man halt ein dickes Fell und Durchsetzungsvermögen. Und wenn man mitzieht, bekommt man auch den entsprechenden Respekt.

rülpsen oder zu furzen. Ist witzig und nicht so verklemmt. Außerdem wird viel über sex geredet, Weibern hinterher gesehen und dann gibts da noch die Würth-Kalender mit den halbnackten Frauen. Ich weiß nicht ob sich Gesellen anders verhalten würden, wäre eine Frau dabei, aber ich stelle mir vor, dass eine Frau das nicht toll finden würde.

Nein, man(n) verhält sich nicht anders, ich lache darüber und fertig.


Devoid8 
Beitragsersteller
 18.07.2020, 20:55

Sprich: du lässt dich einfach nicht von den sinnlosen, stereotypischen Rollenbildern einfach nicht einschränken?
Finde ich gut :)

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Luna0610  18.07.2020, 20:59
@Devoid8

Richtig. 😊

Ich wusste worauf ich mich einlasse und ich liebe meinen Beruf. Dreck, der raue Umgangston, die Anstrengungen usw stören mich nicht.

Da ich nur 1,61m klein bin, wurde ich anfangs auch extrem unterschätzt, was für mich ziemlich witzig war.

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ersiees23  19.07.2020, 00:04

Ernsthaft? Ich mag' Frauen die nicht "klein beigeben" und sich durchboxen - und bei verbal sowie physisch auch mal austeilen können :) Keine falsche Scheu sag ich da immer :)

Größten Respekt auch aktuell vor meiner Cheffin im technischen IT-Bereich. Die schraubt mit, ist ganz locker drauf... bin superstolz auf sie denn sie ist einfach eine coole Socke :)

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[- -] Würde ich auf keinen Fall!

1. Tatsächlich nicht wegen Periode sondern insgesamt zu anstrengend. Ob das jetzt an meiner Unsportlichkeit oder meinem Geschlecht liegt, ka.

Ich arbeite auch klischeehaft im Büro und bin nach 10x werbematerialkisten je 20kg schwer hin und her räumen, total erledigt.

2. mit Blick aufs Alter und dass man nicht unbedingt fitter wird -> nochmal nein. Außerdem würde mir das nicht viel Spaß machen. Vielleicht ne Woche Mal, aber dann wäre auch wieder gut.


Devoid8 
Beitragsersteller
 22.10.2019, 20:52

Stimmt, im Alter diesen Beruf machen zu müssen bereitet mir auch Sorge. Ich persönlich habe vor mich irgendwann selbstständig zu machen. Wenn ich so meinen Chef ansehe, muss das schon chillig sein - zumindest körperlich

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Evangeline1802  22.10.2019, 20:54
@Devoid8

Ich persönlich wäre ja eh dafür, dass Handwerker und Pflegekräfte dann früher in Rente gehen dürften, aber bin ja kein Politiker.

Das ist ein guter Plan von dir!

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Andere Antwort
Daher eine Frage an die Frauen hier: Würdet ihr einen handwerklichen Beruf , einen typischen "Männerberuf" auf einer Baustelle ausüben?

Jein.

Ich würde das machen, wenn es körperlich nicht so anstrengend wäre. Mein Vater ist selbstständiger Handwerker - das heißt, ich habe durchaus schon mit ihm zusammen gearbeitet - sprich ihm beim Schleppen von Holzbalken geholfen und so Kram - was zu Hause anfiel. Aber ich habe körperlich natürlich grenzen, über die es nicht geht. Ich glaube nicht, dass ich einen 8Stunden Tag auf dem Bau überhaupt nur durchhielte, körperlich. Außerdem, Frauen haben de facto einen anderen Muskelaufbau und sind körperlich damit bei schweren Arbeiten immer im Nachteil.

Meine Regel sähe ich nicht als Problem - die wird besser, wenn ich mich bewege.

Man zieht sich täglich kleine verletzungen zu, besonders an den Händen

JA. Fände ich scheiße, ich mag Verletzungen nicht - aber ich weiß, eben durchs Helfen bei meinem Vater, dass man sich a. dran gewöhnt und b. da bei der Arbeit eh keine Zeit zum rumjammern hat - das kann man abends dann machen - aber da sind das nur Zeichen, dafür, dass man was gemacht hat - man sollte es vermeiden, aber wenn sowas kommt, dann ist das kein Grund nicht "stolz" drauf zu sein, denn es ist durch ehrliche Arbeit entstanden.

ABER: Hoch lebe der Erfinder der Arbeitshandschuhe!

Es ist dreckig.

Je nun, DAS wäre absolut gar kein Problem für mich - eher im Gegenteil. Ich habe absolut kein Problem damit, mich dreckig zu machen.

Das Arbeitsumfeld ist "rau" und sexistisch

Ich bin vermutlich mit die sexistischte Person in Sprüchen aus meinem Umfeld überhaupt. Nicht Sexismus in der Form, dass ich es ernst meine und Frauen an den Herd gehören - das finde ich widerlich. Aber "Stell dich nicht an, wie son Mädchen" - das ist durchaus ein Spruch, der jetzt nicht selten von mir kommt - und zwar sowohl gegen Kerle, als auch gegen Mädels. Derbe Sprüche - in so einem Umfeld - oder auf dem Fußballplatz - meine Fresse wäre echt scheiße, wenn ich diese Rückzugsorte, wo ich einfach so sein kann, verlöre. Und ja, ich weiß selber, dass ich zu oft "F*ck dich!" benutze...

Ich kann mich gewählt ausdrücken und pc wenn ich will - nur meistens will ich nicht. Ich fühle mich wohler in solchen Umgebungen, als bei piekfeinen Teekränzchen. Und mal einen Spruch? Solange die anderen die Retoure abkönnen, YES!

Ich weiß nicht ob sich Gesellen anders verhalten würden, wäre eine Frau dabei

Ich fürchte ja. Ich fürchte, die würden dann das Gefühl haben, so eben nicht mehr sein zu können - nicht mehr so frei zu sein, nicht mehr wild rumfluchen zu können, wenn irgendwas scheiße läuft - was denke ich, dazu führen kann, dass sie da den unbewussten Ärger drüber an der Frau ausließen, die sich eher deswegen wirklich unwohl fühlen würde.

Auch gibt es natürlich eine Grenze zwischen kumpelhaften rumflachsen und fluchen und Belästigung, die bei solchen Arbeitsumfeldern vielleicht nicht immer allen Beteiligten 100% klar oder sichtbar ist - weil die auch fließend und individuell ist.

_______

Also, die Antwort ist: Nein, ich will nicht auf eine Baustelle - aber das liegt alleine an der körperlichen Forderung, der ich a. nicht gewachsen sein werde - und es b. auch nicht sein will.

Es ist richtig ätzend Holzbalken bei 30 Grad durch die Gegend zu (Wort, was ich hier normalerweise benutzen würde, lässt mir gutefrage nicht durchgehen und die Leute würden es falsch verstehen, aber ist Sprache von meinem Vater) ... also, es macht bei 30° keinen Spaß - und es macht auch keinen Spaß das bei Schneeregen zu machen ... übrigens, beides kann ich aus Erfahrung sagen.