Frau kennengelernt, sie ist Bi, wie weiter?
Hallo zusammen,
ich brauche eure hilfe, ich habe eine sehr nette, witzige und kluge junge Frau kennengelernt.
Wir hatten ein supper Date und alles lief super, bis Sie mir ein Bild mit einer Regenbogenfahne zugesendet hat. Versteht mich bitte nich falsch, ich bin gewiss nicht für eine Hetze, distanziere mich aber aus Prinzip vor der LGBT bewegung, und für mich war dies ein risen schock.
Als ich sie auf die Fahne angesprochen habe, hat Sie mir direckt mitgeteilt, das Sie Bi sei und auch an Demonstrationen Teilgenommen habe und weiter hin möchte. Ab diesem moment war ich in einem zwiespalt, einerseits ist da die Tollste Frau, welche ich bisher kennengelernt habe, welche ich nie verletzen möchte und nur das beste für Sie wünsche, aber auf der anderen seite meine sehr Konservative einstellung und meine Werte. Ich habe angst, das ich Sie verletze, wen ich Ihr meine meinung darlege, was ich aber auch sehr wichtig finde, das jeder Konflickt/Problem offen angesprochen werden kann. Ausserdem habe ich angst, das ich Ihr nicht das bieten kann, was Sie sich vileich wünst, für mich kommt nur eine feste Beziehung infrage und dabei kann Sie nicht ausleben.
Was würdet Ihr empfehlen, Schauen wie es Weitergeht, ich habe Sie nämlich wirklich ins Herzgeschlossen oder die Reissleine ziehen, bevor noch mehr gefühle im spiel sind?
5 Antworten
Ich rate Dir die Reißleine zu ziehen und keine Beziehung einzugehen.
Du bist monogam und erwartest das auch von Deiner Partnerin. Glaubst Du allen Ernstes das sie in einer Beziehung mit Dir ebenfalls monogam ist und auf Lesbensex für immer verzichtet. ?
Ich hatte das in meiner Jugend, nur habe ich ihre Bisexualität erst festgestellt als ich früher Feierabend machte und sie mit ihrer Freundin in "unserem" Bett erwischte. Sie meinte das Sex mit Frauen doch kein Fremdgehend sei und sie "erlaubte" mir großzügig das ich mir einen schwulen Freund zuzulegen dürfe. Ich habe beide "Damen" achtkantig rausgeschmissen. Sei froh das sie es Dir vorher mitteilt. Entscheide ob Du Deine Partnerin mit Anderen teilen möchtest. Für mich wäre das nichts.
Deine Freundin ist also bisexuell. Na und? Was ändert sich dadurch denn? Nichts! Denn sie ist immer noch derselbe sehr nette, kluge und witzige Mensch, in den du dich offensichtlich verliebt hast. Bloß weil sie bi ist, heißt das doch noch lange nicht, dass du ihr nicht genug sein kannst oder dass sie dich früher oder später mit einer Frau betrügen wird. Das sind billige Klischees, nichts weiter. Die allermeisten Bisexuellen leben in ganz klassischen monogamen Beziehungen und sind damit sehr glücklich. Bi zu sein bedeutet ja nicht, dass man sich zu Männern und Frauen gleichzeitig hingezogen fühlen muss und nicht monogam sein kann sondern in erster Linie nur, dass man sich zu Männern und Frauen hingezogen fühlen bzw. sich in sie verlieben kann.
Es gibt natürlich auch Bisexuelle, die sowohl ihre hetero- als auch ihre homosexuelle Seite ausleben und entsprechend nicht monogam leben möchten. Das sind aber eben nicht alle, nicht mal die meisten Bisexuellen. Die Gefahr betrogen und verletzt zu werden besteht außerdem in jeder Beziehung, ganz unabhängig von der sexuellen Orientierung. Etwa ein Drittel aller Frauen und Männer sind in ihrem Leben schon mal fremdgegangen und die meisten davon waren heterosexuell. Die Möglichkeit, dass du deiner Partnerin nicht ausreichen könntest, bestünde also auch, wenn sie hetero wäre. Will heißen: ob eine Person promiskuitiv ist oder nicht, ist eine Frage ihres individuellen Charakters und nicht ihrer sexuellen Orientierung.
Offensichtlich ist deiner Freundin Offenheit und Ehrlichkeit sehr wichtig. Deine Freundin hätte sich nicht bei dir outen müssen. Es gibt leider noch viele Gründe, weshalb Bisexuelle sich nicht zu einem Outing trauen und häufiger als alle anderen Angehörigen der LGBTQ-Gemeinschaft ihre Orientierung sogar im engsten Freundes- und Familienkreis verbergen - etwa die Angst stigmatisiert, ausgegrenzt und diskriminiert zu werden. Deiner Freundin war es aber wichtig, dass du Bescheid weißt. Obwohl sie dadurch sehr verletzlich wurde und die Möglichkeit besteht, dass du dich zurückziehen könntest, hat sie es dir trotzdem mitgeteilt. Sie vertraut dir und ganz offenbar bist du ihr so wichtig, dass sie es dir erzählt hat.
Jedenfalls ist die Tatsache, dass deine Freundin bi ist, kein Hinderungsgrund dafür eine Beziehung mit ihr einzugehen. Du bist verliebt in sie und sie ist verliebt in dich. Das ist doch das Allerwichtigste und ich finde, du wärst ziemlich dumm, wenn du es nicht mit ihr versuchen würdest. Klar, es gibt keine Garantie, dass es gelingt. Aber gibt's diese Garantie je? Und überleg mal, wie viel du gewinnen kannst, wenn es funktioniert!
Ich glaube, dein Problem liegt woanders, nämlich darin, dass du bislang in einem Umfeld groß geworden bist, das durch und durch heteronormativ eingestellt war und ist. Hier kollidieren zwei Welten miteinander. Auf der einen Seite ist da dein konservatives Weltbild und auf der anderen Seite plötzlich ein Mensch, der nicht hetero ist und diesem Weltbild so gar nicht entspricht, in den du dich aber verliebt hast. Ich kann dir nur raten, versuche einmal zu überdenken, ob deine konservativen Werte wirklich so ideal und erstrebenswert sind und nutze die Chance aus, einmal die andere Welt kennenzulernen. Deine Freundin öffnet dir gerade die Möglichkeit die Welt von einer ganz anderen Seite aus jennenzulernen. Begleite sie doch mal zu einer LGBTQ-Veranstaltung, lerne ein paar ihrer queeren Freund*innen kennen. Dann wirst du merken, dass die Mitglieder der LGBTQIA+ Community ganz normale Menschen sind, die auch nur mit Wasser kochen. Menschen, die genau wie du einfach nur lieben wollen und geliebt werden wollen.
Ich träume das meine Frau es mit einer Frau zusammen macht ist das eine bedrohliche Situation?
Im thermal Bad von Bad Bergzabern hatte eine fremde Frau Kompliment gemacht dass sie so schön ist! Ich war überrascht und hatte gerne noch ein paar schöne Worte gesagt aber sie ist gegangen schade denn es konnte eine bi sexuelle Frau gewesen sein!
Eigentlich gibt es nur eine Konsequenz aus der zwei Wege entstehen können:
Du musst es ihr sagen. Wenn du es ehrlich mit ihr meinst, ist Offenheit wichtig. Dann dürfen gerade solche Themen nicht verschwiegen werden.
Daraus kann sich eben ergeben, dass sie ihr Interesse verliert, was ich verstehen kann. Jeder möchte im Ganzen angenommen, akzeptiert und gemocht werden. Wenn du jetzt schon einen Teil ihrer Persönlichkeit, aus welchen Gründen auch immer, ablehnst…welche Zukunft kann das haben? Keine.
Oder du bemühst dich, ggf. mit ihrer Unterstützung deinen Tellerrand zu überklettern, denn niemand aus dieser Community schadet dir und wir wollen auch alle nur in Ruhe und Frieden leben. Wir sind auch nicht giftig, krank oder ansteckend.
Aber es ist doch offensichtlich, dass du das nicht kannst, sonst würde es dir jetzt nicht solche Bauchschmerzen bereiten. Allerdings ist es hier wohl weniger eine Frage des Könnens, als des Wollens. Jemanden abzulehnen für etwas, wofür derjenige nichts kann…das ist halt schlicht primitiv.
Du scheinst auch nicht gerade Ambitionen zu haben, deinen Horizont Richtung Toleranz zu erweitern.
Dreh‘ die Situation mal um…würdest du mit jemandem zusammensein wollen, der einen entscheidenden Teil deiner Persönlichkeit/deiner Seele, für den du nichts kannst, ablehnt? Blödes Gefühl, oder?
Und Ablehnung merkt man, auch wenn jemand nicht offen spricht.
Vom momentanen Stand würde ich hier keine Zukunft sehen…ihre sexuelle Präferenz würde immer zwischen euch stehen. Du kannst oder willst damit nicht akzeptierend umgehen und sie kann ihre Präferenz nicht ändern; soll sie auch nicht. Sie ist so geboren.
Vielleicht kannst du ihre Freundin auch mit einbeziehen. Das wäre dann optimal.
Ich bin M47 und Bi, ich habe es meiner heutigen Frau auch als erstes mitgeteilt, das ich bi bin und wo leben vor ihr hatte. Bin sehr glücklich in der Ehe mit ihr. gib euch eine Chance!
Also ein Dreier wäre dir schon Recht, verstehe ich das richtig?
Nein für das bin ich überhaupt nicht offen, ich wünsche mir auch Monogamie in einer Bezihung
Du siehst das schon richtig. Offenheit ist der einzig richtige Weg in einer Beziehung. Wenn sie bi ist, wird sie das auch bleiben. Und Ihre Überzeugung, Teil der LGBTQ-Bewegung zu sein, kannst und sollst du ihr auch nicht ausreden.
Ich bin seit 22 Jahren glücklich verheiratet mit meinem damaligen Schulfreund und habe vor noch nicht allzulanger Zeit realisiert, dass ich bi bin. Geahnt hab ich das schon lange. Aber ich steh jetzt dazu und das tut mir sehr gut!
Mein Mann kann da zum Glück sehr gut umgehen mit und unterstützt mich. Ich würde sagen, dass meine Beziehung zu ihm seither sogar besser und tiefer geworden ist.
Überleg dir doch mal, ob du dich dem Thema vielleicht doch öffnen kannst. Nicht von heute auf morgen. Aber vielleicht wäre gerade sie dir dabei eine Hilfe :)
Meine Frau ist okay wenn sie bi sexuelle Frauen liebt aber sie sollte offen und ehrlich sein!
Danke für deine offenheit, darf ich dich vielleicht fragen, lebt Ihr in Monogamie oder lebst du in einer Offenen Bezihung mit deinem Mann?
Wir leben seit gut sechs Jahren in offener Beziehung. Vorher waren wir ganz monogam - seit wir 17 sind :)
Das freut mich :) Bi heißt ja nicht, dass man damit auch monogam leben kann.
Das ist genau was mir angst macht, das ich einen Teil ihrer Persönlichkeit, nicht so akzeptieren kann, wie ich das gerne würde.