Franzs/Franz'/ Franz's/Franz? Reschtschreibung & Grammatik

8 Antworten

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Nachdem ich schon drei Kommentare geschrieben habe, hier nochmal im Zusammenhang.

Gewöhnliche deutsche Wörter mit Zischlaut am Ende bilden den Genitiv auf -es.
"Sie ist des Hasses Opfer."

Namen hingegen bekommen ein s, das sofort wieder weggelassen und durch einen Apostroph (Auslassungszeichen) ersetzt wird.
"Hans' Kindheit war auch nicht immer schön."

[ In unserer Zeit der Kann-Vorschriften gibt es die Neigung, diesen Apostroph auch noch zu streichen. Aber um deutlich zu bleiben, sollte man ihn besser hinschreiben. ]

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Unterricht - ohne Schulbetrieb

ich hätte es analog zu anderen namen gemacht: in roberts/ pauls/ christians/ kevins... kindheit und an den franz ein s angehängt: in franzs kindheit.

ps sozusagen: war gerade mal auf dem link duden - der genitiv von franz ist entweder franz oder franz´ - also kein s anhängen


Volens  15.06.2014, 17:04

Der Apostroph ist richtig.

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Das ist nicht nur ein Rechtschreibungsproblem, sondern auch eins der Aussprache. Deshalb würde ich es einfach vermeiden und "In seiner Kindheit" schreiben. Von früher kenne ich auch noch die Form "Franzens" ( mag sein bei Wilhelm Busch), weiß aber nicht ob das noch aktuell gültig ist.


Zopfmadame 
Beitragsersteller
 14.06.2014, 14:49

Wollte ich auch so machen, nur leider ist mir aufgefallen, dass mir dieses "Franz" noch öfter unterkommen wird.... ":S"

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derdorfbengel  14.06.2014, 15:18
@Zopfmadame

Du musst Dir dann immer irgendwo so behelfen, wie Machtnix es angeregt hat. Der Ausweg wäre die veraltete Form. Wenn Du richtig schön ungebildet erscheinen und von Proleten für Proleten schreiben willst, kannst Du natürlich auch "von Franz" schreiben.

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Machtnix53  14.06.2014, 15:49
@Zopfmadame

Bei einer Biografie ist es meistens klar, dass mit "seiner" die Hauptperson gemeint ist. Und so häufig ist der Genitiv ja auch nicht.

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derdorfbengel  14.06.2014, 16:01
@Machtnix53

"Seiner" bezieht sich grds. auf die letzte zuvor erwähnte Person oder auf eine, die noch im selben Satz erwähnt wird: "Mit seiner Mutter hatte Franz kein enges Verhältnis".

Der Beispielsatz klänge sowieso nicht gut, wenn die Mutter hier in einen direkten Genitiv zu seinem Namen gestellt würde.

Also ich sehe für Franz und seine Biographie (oder Franzens Biographie ^^) nicht die grossen Probleme.

Um welchen F. geht's eigentlich? Kafka?

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derdorfbengel  14.06.2014, 15:16

Mein Deutschlehrer lehrte uns in den 90er Jahren noch die Form "Franzens" als möglich. Prognostizierte aber, dass sie künftig wohl abgeschafft werden würde, weil so veraltet, dass sie 95 Prozent der Sprachbevölkerung schon nicht mehr bekannt.

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Schreib doch einfach "in Beckenbauers Kindheit" ;-)

http://www.duden.de/sprachwissen/sprachratgeber/genitiv-auf-s-oder-es

Substantive, die auf einen Zischlaut, beispielsweise -ss, -z oder -tz enden, bilden den Genitiv grundsätzlich auf -es, also des Hasses, des Glanzes, des Satzes, des Reflexes.

Hier also "Franzes".


Volens  15.06.2014, 17:14

Für Namen gilt es mit der Endung -es nicht!

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"Franzens Kindheit" ist richtig! Solltest Du aber nicht so oft verwenden, weil es im heutigen Sprachgebrauch schon etwas gestelzt wirkt!