Franz Kafka Der Prozess „Wie ein Hund“?

2 Antworten

Fast. „Wie ein Hund!“ sagte er, es war, als sollte die Scham ihn überleben.“

Ich denke, hier kommt Kafkas starke Bindung an die jüdische Mystik (eines der Schlüsselmotive im Prozess, vgl. z. B. K. Grözingers "Kafka und das Judentum" ) zum Tragen.

Der Hund gilt laut der Thora als rituell unrein. Mit diesen unreinen Tieren gemeinsam oder wie ein solches sterben zu müssen, galt in den Augen religiöser Juden als zusätzliche Schande des Delinquenten (Vgl. etwa Wikipedia).

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Du kannst wohl nicht erwarten, dass wir das Buch auswendig können.

Bitte poste im Zusammenhang, wo der Hund begraben ist und den dann noch den konkreten Satz, wie man unter den Hund kommt.


justjn 
Beitragsersteller
 09.01.2022, 13:54

Der Hauptdarsteller Josef K. wird verhaftet, obwohl er unschuldig ist. Am Ende des Buches wird er von 2 Wächtern brutal ermordet und seine letzten Worte lauteten „Wie ein Hund“

Mauritan  10.01.2022, 12:40
@justjn

ah! verstehe.

Hunde sind sehr anhänglich. Und sie lassen sich von ihrem Herrschen oft schlecht behandeln, winseln und bleiben ihm trotzdem treu. Daraus hat sich ergeben, dass böse Menschen, die gerne Tiere quälen sich an Hunden abreagieren.

Viele Redewendungen und Vergleiche kommen daher: "leiden wie ein Hund", "wie ein geprügelter Hund", "armer Hund".

Stets ist die Rede von einer wehrlosen Kreatur, die gequält wird, ohne sich zu wehren.

Bis hin zu "dummer Hund". Denn würde er Herrchen beißen, wenn er ihn schlägt, würde Herrchen das Schlagen bald unterlassen.