Frage zur Metrikanalyse Catull?
Hallo,
weiß jemand zu den Gedichten von Catull Nummer 86 und 109 die anceps Endungen, wenn man sich festlegen muss auf kurz oder lang?
Danke vorab für zeitnahe Rückinfo!
2 Antworten
Hallo,
ich habe dir mit Grün die syllabas ancipites gekennzeichnet. Hoffe, du kannst alles erkennen!
Ich gebe zur Sicherheit die syllabas ancipites in Worten in der richtigen Reihenfolge wieder - und füge direkt mal ein paar Erklärungen ein:
kurz (Nom.Sg.f. - immer kurz) - kurz (Verbendung -or immer kurz) - lang - (der Stamm ist venustat- für das "verschwundene" t wird das -a- im Nom.Sg. "ersatzgedehnt") - kurz (die Gen.Sg.-Endung -is ist immer kurz!) - lang (normale Positionslänge) - Nom./Akk.Pl.-Endung -es ist immer lang)
kurz (Akk.Sg.-Endung auf -m ist immer kurz) - kurz (Inf.-Endung -re ist immer kurz) - kurz (Silben auf einfachem Vokal + t sind in der Regel kurz) - lang (Abl.Sg.-Endung -o ist immer lang) - lang (Abl.Sg.-Endung -a ist immer lang) - lang (Diphthonge sind immer lang)
LG
Dies ist das elegische Distichon bei Catull:
quīntĭă |fōrmō|sāst mūl|tīs || mĭhĭ |cāndĭdă |lōna |
rēct(a) ēs|t hāec ĕgŏ |sīc || sīngŭlă |cōnfĭtĕ|r
tōt(um) īl|lūd || fōr|mōsă nĕ|gō || nām| nūllă vĕ|nūstas|
nū́lla‿īn tā́m māgnṓst cṓrpŏrĕ mī́că sălís.
lēsbĭă |fōrmō|sāst quāe |cūm || pūl|chērrĭmă |tōta|st
t(um) ōmnĭbŭ|s ūn(a) ōm|nēs || sūrrĭpŭ|īt vĕnĕ|res.
Iū́cūndū́m, mĕă vī́tă, mĭhī́ prōpṓnĭs ămṓrem
hūnc nōs|tr(um) īntēr| nōs || pērpĕtŭ|ūmquĕ fŏ|e
dī māg|nī făcĭ|t(e) ūt || vērē prō|mīttērē |pōsit
ā́tque‿īd sī́ncērḗ dī́căt ĕt ḗx ănĭmo,
ut liceat nobis tota perducere vita
āetēr|n(um) hōc sān|ctāe || fōedŭs ă|mīcĭtĭ|ae
Dankeschön!
Aber wie sind die jeweiligen Endungen an den Enden der einzelnen Zeilen?