Frage zu Elektroinstallation?

3 Antworten

Du hast dir ein Bild mit Fehlerfall ausgesucht. Das verwirrt natürlich.

Habe dir mal ein besseres ausgesucht:

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/1/11/TN-C-S-earthing_de.svg/220px-TN-C-S-earthing_de.svg.png

Links=Der Versorger. Die 3 Spulen sind Teil eines Drehstrom-Transformators, der die 3x230V erzeugt.

Betriebserder=Den Erder am Trafo

Anlagenerder=Der Erder deines Hauses (sofern vorhanden, ist regional unterschiedlich)

Rechts=was zuhause ankommt Haus

Zu 1:

Zwischen L und N liegen 230V, das ist richtig.

Nicht richtig ist, dass da ein permanenter Kurzschluss entsteht. Dieser würde die Potentialdifferenz auf 0V zusammenbrechen lassen. Da hat dich dein Bild in die Irre geführt.

Zu 2:

Es gibt unterschiedliche Netzformen. Bei dir scheint TNCS vorzuliegen. Andere gängige Netzformen sind TNC, TNS und TT. 

Den "kommende" N nennt man in deinem Fall PEN und wird in deinem Haus auf N und PE aufgeteilt. Der PEN hat, wie du es erkannt hast, eine Doppelfunktion als N und PE, weshalb er auch so heißt.

Zu 3:

Bei deinem Fall, TNCS, ist der Boden zunächst "nur" die Erdung. Es gibt ja immer noch den PEN, der als vollwertige Ader zum Versorger zurückleitet.

Die Erder sind eher dafür gedacht, dass der Boden beidseitig auf 0V-Potential gehalten wird, während der PEN-Leiter für den Strom-Rückfluss zuständig ist.

Deine Aussagen mit dem hochohmigen PE treffen wiederrum auf die TT-Netzform zu, bei welcher die Anlage vom Versorger lediglich einen N erhält und der hochohmige Boden zwischen den Erdern der PE ist.

Also beschäftige dich mal mit "Netzformen" :-)

Frage 1: L <-> N=230V / L <-> PE=230V / PE <-> N=0V

Und nein, auf dem Bild ist der Generator mit seinen 3 Wicklungen zu sehen, da gibt es keinen Kurzschluss. Dann wäre die Spannung zwischen allen Potentialen =0V

Es fließt über die Erde ein Teil des Neutralleiterstroms. Das sollte man an dieser Stelle eigentlich nicht berücksichtigen.

Frage 2: Das mit dem verbundenen N und PE muss heute im Hausanschlusskasten erfolgen, es gibt aber keine Nachrüstpflicht. Früher hat man es gemacht um sich einen Draht zu sparen, so weit richtig. Wie unter 1 schon erklärt die Verbindung im gesamten System ist im Generator auf der einen und dem Verbraucher auf der anderen Seite. Soweit die Erklärung zu Deiner Zeichnung. In der Realität ist dazwischen noch ein Trafo bzw. noch viel mehr...    ... macht es hier aber nicht einfacher.

Frage 3: Sollte der Mensch die Phase L berühren und ausreichend gut isoliert stehen, dann wäre der Stromkreis nicht geschlossen. Wäre er Barfuß auf der nassen Wiese wäre der Stromkreis geschlossen und es könnte ein Strom über die Erde zurück zum Generator fließen. Wenn der Boden feucht genug ist sinkt der Widerstand ab.

Das wäre es im Groben. Sicher kann der ein oder andere User es noch besser erklären.

1. Konstant ist relativ, die Netzspannung schwankt über den Tag verteilt schon "etwas". 

Wieso sollte es ein Kurzschluss sein wenn du die Nennspannung zwischen zwei Messpunkten hast? Ein Kurzschluss wäre eine gut leitende Verbindung, dabei würde durch die gute Leitfähigkeit der Verbindung kaum Spannung darüber abfallen und du hättest annähernd 0 Potentialdifferenz. Keine Ahnung welche Zeichnung du meinst, aber nein. 

2. Das nennt sich TN-S, ja. Bis zum Haus wird der Neutral- und Schutzleiter als PEN kombiniert geführt. 

Da sollte auch keine Verbindung zwischen Außenleiter und PE oder N sein, das wäre ein ein- oder mehrpoliger Kurzschluss. Wieder keine Ahnung welche Zeichnung du meinst, handelt es sich bei der Verbindung eventuell um einen geerdeten Sternpunkt eines Trafos? 

3. Der Erdwiderstand liegt was ich so im Kopf habe irgendwo im Bereich von 1 bis 5 Ohm oder so, abhängig vom Untergrund, usw.