Frage zu einem Fahrrad?

3 Antworten

Es verbessert das Zusammenspiel aus Antrieb und Federung zugunsten der Federung.

Es ist für eine Federung gut, wenn die Hebel das Rad eher nach hinten oben bewegen, statt geradeaus nach oben. Auf diese Weise kann das Rad besser einem Hindernis ausweichen. Dadurch verlängert sich beim Einfedern aber auch die Strecke zwischen Kettenblatt und Ritzeln.

Wenn nun das Rad einfedert, zieht also das Hinterrad an der Kette. Da der Freilauf in dieser Richtung blockieren muss (sonst drehst du in beide Richtungen durch) und sich die Ritzel in Relation zum Hinterrad nicht weiter drehen können, kann dieser Zug nur auf eine Art ausgeglichen werden: Das Kettenblatt wird rückwärts gedreht. Der Fahrer, der auf den Pedalen steht, spürt also dass seine Kurbel plötzlich rückwärts gedreht wird. Diesen Vorgang nennt man Pedalrückschlag. Das kann den Fahrer komplett aus dem Gleichgewicht bringen... wenn er dagegen hält, behindert er die Federbewegung. Pedalrückschlag ist also eine ziemlich unschöne Angelegenheit.

Diesen Effekt kann man verhindern, indem man das Rad nicht nach hinten, sondern nur nach oben führt - dann wird die Strecke zwischen Kettenblatt und Ritzel nicht oder nur wenig länger, sodass der Pedalrückschlag ausbleibt oder nur in geringem Maße auftritt. Aber das Rad kann somit Hindernissen nicht so gut ausweichen, die Federung funktioniert weniger gut.

Wenn man nun großen Wert auf eine tolle Federung legt, muss das Rad nach hinten schwenken. Das wird beim fraglichen Bike mit einem hoch liegenden Hauptdrehpunkt realisiert. Und den Antrieb passt man eben daran an. Das macht man, indem man die Kette um den Hauptdrehpunkt herum führt. So folgt die Kette immer der Bewegung der Kinematik und die Strecke, die sie zurücklegen muss, bleibt immer gleich lang. Also auch wieder kein Pedalrückschlag, trotz schöner Federung.

Warum macht man das nicht bei allen Bikes? Weil diese Umlenkrolle einen Rollwiderstand hat und somit beim Treten Energie schluckt, die dann nicht das Rad antreiben kann. Man tut sich also schwerer, ein Bike mit einer solchen Umlenkrolle anzutreiben. Und das ist für die meisten Kunden eben doch schlimmer, als wenn die Federung nicht 100% perfekt ist.

Aber es gibt eben auch Menschen, die ihr Bike ohnehin fast nur bergab bewegen und denen die Effizienz beim Treten daher eher egal ist, wenn nur die Federung möglichst gut funktioniert. Und die finden einen hohen Drehpunkt, der zu einer schönen Federbewegung führt, eben so toll dass sie dafür die Umlenkrolle akzeptieren.

Moin,

Die Umlenkrolle erhöht die Stabilität des Hinterbaus bei kurz hintereinander-folgenden Einwirkungen, beispielsweise im starken Gelände und sorgt dafür, dass die Pedale nicht zurückschlagen.

Ist kein Muss, aber durchaus praktisch, auch wenn das natürlich mit erhöhtem Wartungsaufwand einhergeht. ;-)

Viele Grüße

MrDog

Woher ich das weiß:Hobby