Frage an Transmenschen: wollt Ihr wirklich biologisch zum anderen Geschlecht gehören oder nur die gesellschaftliche Rolle des anderen Geschlechts haben?

Sowohl als auch. BZW, bei mir natürlich nicht das biologisch entgegen gesetzte Geschlecht, sondern eine Mischform. Für mich persönlich ist die Wahrnehmung, die andere Menschen von mir haben etwas schwerwiegender - es tut mir mehr weh, wenn ich mit Herr/Frau angesprochen werde, als wenn ich zb in den Spiegel schaue. Mit Rollen hat das aber nichts zu tun, sondern mit den Dingen, die Fakten sind. Geschlechtsabhängige Begriffe, mein Geburtsname, sowas. Es geht nicht um "Mag ich pink oder blau", es geht um "Spricht mein Chef mich mit Herr oder Frau XY an".

Naja, biologisch bin ich zum Teil bereits weiblich, da Geschlecht nun mal aus mehreren Faktoren besteht.

Aber ja, ich wünschte ich wäre gleich von Angang an als Frau mit einem weiblichen Körper geboren worden.

Ich würde es wunderschön finden, wäre das möglich und würde es direkt auch tun. Also eigentlich hätte ich am liebsten beides, aber da man seine Chromosome aktuell nicht verändern kann, was schade ist, geht das nicht, obwohl das super wäre.

Es wäre sehr schön. Geht halt leider nicht. Aber ich ärger mich nicht zu viel, und bin zufrieden wie weit ich gekommen bin.

Natürlich wäre ich gerne auch biologisch männlich, aber da das nicht möglich ist, ist diese Überlegung für mich nicht relevant.

Es geht mir primär darum, dass meine Mitmenschen mich ungefähr so wahrnehmen, wie ich mich selbst. Ich möchte nicht dauerhaft missverstanden werden. ich möchte mich nicht dauerhaft fühlen wie ein schlechter Schauspieler. Ich will ich selbst sein können. Ich will mich anderen Männern zugehörig fühlen können. ich will mich selbst im Spiegel erkennen können. ich will mich authentisch fühlen.

Zum Glück habe ich all diese Dinge erreicht - auch ohne mein biologisches Geschlecht ändern zu können.