Frage an die erwachsene Atheisten?
Die Frage richtet sich allein an die Atheisten, die schon selber Kinder haben.
(keine Agnostiker)
Wie würdet ihr eurem 5-jährigen Kind erklären, wenn die Oma oder Opa verstorben sind? Stell euch vor:
Ihr seid gerade bei der Beerdigung der Oma gewesen und ihr Kind fragt euch: wo jetzt die Oma ist. Was würdet ihr dann sagen?
(bitte direkt die Erklärung an das Kind formulieren, wie: Liebe Paula, .......)
6 Antworten
...Es ist schon zu lange her als die Frage gestellt wurde, dennoch möchte ich meine Gedanken dazu mitteilen. Als ich 5 Jahre alt war, starb meine Oma, doch niemand hat mit mir darüber gesprochen. Alle waren so in ihrer Trauer dass sie es vergessen haben. Wir fuhren 500 km zur Wohnung meiner Oma, doch sie war nirgends. Ich war irritiert, doch alle waren so komisch und ich sagte nichts. Als die Beerdigung war, blieb ich mit meinem Bruder in der Wohnung meiner Oma. Wir sprachen nichts.
Für mich war das sehr schwer zu verarbeiten. Nun gerade deshalb hat mich die Frage berührt. Ich komme aus einer atheistischen Familie. Irgendwann gab es für mich eine Antwort was mit meiner geliebten Oma war und wo sie jetzt ist....
Wenn ein Mensch stirbt, wird er zu Erde. Jedes Lebewesen was stirbt, wird zu Erde. Aus dieser Erde kann etwas neues wachsen. So wechselt das Dasein seine Form und verteilt sich überall. Das Dasein, die Grundenergie geht nie verloren. Sie wird zu Erde, Wasser, Wind, Feuer und in allem was ist, ist nun auch ein kleiner Teil des geliebten Menschen der gestorben ist.
Ja ich meinte auch die Seele ;-) die Seele wird ein Teil der Welt. So wie sie es zuvor war, immer war und immer sein wird. Für mich ist Gott, alles was existiert. Es gibt für mich die Natur, die Natur ist Gott. Danke für Deine Antwort.
Ich war 7 als mein Opa starb. Mir wurde nur gesagt, dass Opa "eingeschlafen" ist weil er alt und krank war. Das hatte dann zur Folge, dass ich wochenlang regelmäßig meine Oma geweckt habe sobald sie einschlief, weil ich Angst hatte sie könnte nicht mehr aufwachen. Das hat meine Mutter schließlich dazu gebracht mir die Wahrheit zu sagen.
Mein jüngster Sohn war 4 als sein Opa starb und wusste zu dem Zeitpunkt schon was der Tot bedeutet. Großartige Erklärungen waren also gar nicht nötig.
Liebe Paula, Opa ist jetzt nicht mehr da. Sein Körper war alt und hat ihn immer mehr gezeigt, dass er bereit ist, die Welt zu verlassen. Aber er lebt in uns weiter. All das was er uns beigebracht hat, er uns erzählt hat, wir mit ihm zusammen gelacht haben ist in unserem Herzen.
Und dann würde ich Erinnerungen teilen: weißt du noch, der Opa hat immer so lustig genießt, da hat immer das ganze Haus gewackelt.
Das ist unbefriedigend. Ein Kind weiß, dass der Opa nicht in ihm leben kann.
Aber das Kind wird es nicht annehmen. Es fragt schon, wo der Opa ist. Es ahnt schon, dass der Opa irgendwo sein muss.
Du kannst einem Kind alles sagen, aber es wird ihm nicht helfen.
Du wirst nicht darum herum kommen zu erklären, dass der Opa nicht mehr physisch da ist. Das er gar nicht mehr da ist. Dass es ihn nie wieder sehen, nie wieder seine Stimme hören wird. Dass es ihn nie wieder umarmen kann. Das ist so, egal, welche Version du wählst.
Das kommt immer sehr auf das jeweilige Kind an. Aber ich würde so etwas sagen wie: „Hör mal Schatz, jeder Mensch ist nur für eine bestimmte Zeit auf der Welt. Wir werden alle älter und irgendwann wenn wir ganz alt sind, sterben wir. Das heißt wir schlafen ein und wachen nicht mehr auf. Das ist aber garnicht schlimm weil man ein langes schönes Leben hatte und es Menschen gibt die sich gern an uns erinnern. Deshalb haben wir uns jetzt von Oma verabschiedet und können sie aber immer wenn wir möchten besuchen und uns an die schönen Momente mit ihr erinnern.“
Ich würde auch einige weitere Mittel hinzuziehen. Es gibt zum Beispiel sehr viele schön gemachte Kinderbücher die sich mit dem Thema beschäftigen.
Ich finde, dass du das sehr schön geschrieben hast und ich finde diese Erklärung sehr kindgerecht. Meiner Meinung nach ist der Fragesteller nicht sehr dankbar gewesen für deinen tollen Kommentar. Lg
Ja, das ist die Erklärung über das Leben. Die Frage ist wo jetzt der Verstorbene ist.
Nein, das ist die Erklärung über den Tod. Über den Toten kann man sagen, dass er, je nachdem, entweder verbrannt in einer Urne unter der Erde oder in einem Sarg unter der Erde liegt. Mit einem schönen Grab und Grabstein den man sich anschauen kann.
Aber in meiner Frage steht dass das Kind bei der Beerdigung dabei war. Er weiss, das die Oma jetzt in der Erde liegt. Er meint wo die Seele von der Oma hin ist.
Es gibt keine Seele oder Geist oder ähnliches. Es gibt den Verstand, den Charakter und die Psyche. Wie auch immer man es nennen mag, es stirbt mit dem Körper.
So eine ähnliche Frage/Diskussion haben wir gerade in einem medizinischen Fachforum. Eventuell hilft Dir das etwas weiter. Auf jeden Fall interessant zu lesen.
https://med2-forum.de/forum/thread/7624-kind-auf-eine-beerdigung-mitnehmen/?pageNo=1
Ich arbeite in einer Kita und in meiner Gruppe sind die meisten deutschen Kinder in Familien ohne Religion. Vielleicht 1 von 19 Kindern wächst in einem religiösem Haushalt auf.
Es kommt sehr oft vor das Menschen im Haushalt sterben, aber auch Haustiere. Die meisten Eltern, auch die nicht religiösen Eltern argumentieren mit dem Himmel. Weil das Kind kann in diesem Alter den Tod noch nicht begreifen. Der Himmel wird in der Phantasiewelt als etwas schönes wahr genommen. Und es ist nicht der "göttliche" Himmel, den die Kinder da sehen, nein es ist der Sprichwörtliche. Die Person/das Haustier ist im Himmel bei den Wolken, wohnt bei den Sternen usw. Die Ideen der Eltern kennen da keine Grenzen.
Du könntest ein Bilderbuch zum verarbeiten des Verlustes hinzufügen. Das Buch "Abschied von Rune" handelt von einem Mädchen, welches immer mit ihrem Freund spielt und an einem Tag geht er alleine zum Spielen und dabei stirbt das Kind. Das Mädchen ist nun allein und verarbeitet in der weiteren Geschichte nun den Tod des Freundes.
Du könntest dem Kind auch sagen
Liebe Paula, die Oma ist eingeschlafen nach (Krankheit/Unfall) Der Körper von Oma kann leider nicht mehr alleine heile werden und die Ärtze haben auch keine Medizin mehr die hilft. Damit Oma in Ruhe schlafen kann wurde sie in einen schönen Garten gelegt, wo viele Blumen und Bäume um sie herum sind, wo es ruhig und friedlich ist. So etwas nennt man ein Grab. Die Oma liegt in einem Sarg. Das ist ein Bett mit weichen Kissen und Decken und da schläft sie. (Vielleicht kennt das Kind Schneewittchen, da ist ein Sarg abgebildet, zumindest in der Disney Variante) Wir gehen jetzt öfters zu Omas Grab, damit die Blumen für Oma immer sehr schön sind. Dort können wir sie auch besuchen.
Wenn das Kind älter wird muss man mit dem Kind anders über den Tod sprechen. Zwischen dem 7-9 Lebensjahr versteht das Kind die Endgültigkeit und das Dinge einfach mal sterben. Es hat durch eigene Erfahrungen an Käfern und co gelernt, das das Tier danach nicht mehr weiter machen kann wenns einmal zerquetscht ist und das Kind beginnt zu verstehen, wenn ein Körper kaputt ist, dann gehts nicht mehr weiter. Ab dem Zeitpunkt erkennt es dann auch eigene Gefahren für sich selber.
Ja, danke für die ausführliche Antwort. Es geht aber da nur um die Todesursache und die Beerdigung. Nicht wo jetzt die Oma ist. Das Kind hat ja die Beerdigung schon gesehen, aber er fragt trotzdem wo sie jetzt ist. Also wo ihre Seele hin ist.
Die Atheisten greifen also zu der geistlichen also religiosen Antwort........der Himmel.....
Danke für die ausführliche Antwort. 🎀
Mir ging es hauptsächlich um die Seele, womit der Mensch denkt und fühlt.
Der Körper wird ein Teil der Welt, das ist klar.
Für mich als Christin geht die Seele zu Gott, entweder zum Himmel oder zu der Hölle. Beides ist ein Trost!
Der Himmel, weil dieses Leben nur kurz und schwer ist und die Hölle ist für die Gerechtigkeit da, denn auf dieser Welt gibt kaum die vollständige Gerechtigkeit.
Um in den Himmel zu kommen, muss man sich mit Gott versöhnen. Wie es geht, habe ich schon des öftern hier beschrieben. Frage mich, ich gebe Dir den Link.