Ford Fiesta 1.4 (Baujahr 2004, frischer TÜV seit diesem Monat & 227.000 km) - Kann man den noch nehmen?
Hallo allerseits,
Wir (also meine Frau und ich) sind baldige Besitzer eines Führerscheins und sind ehrlich: Die Kenntnisse was km-Stand und Lebensdauer eines Autos betrifft, sind eher "bescheiden".
Wir haben allerdings einen Ford Fiesta 1.4 im Auge. Baujahr 2004, TÜV diesen Monat bestanden und das "Problem": 227.000 km! Optisch scheint uns der Fiesta absolut anzusprechen. Es gibt keine Mängel. Laut Verkäufer (von privat) ebenfalls nicht. Preis? 1000€. Eine Besichtigung des Autos kann morgen erfolgen.
Der Fiesta soll am Ende vielleicht noch zwei Jahre bis zum Ablauf des TÜV´s im Jahr 2022 halten. Meistens für Stadtfahrten, aber vielleicht aber auch mal eine Hin- & Rückreise verkraften können. Auch wenn alle Sitzplätze belegt sind.
Google sagt mir persönlich mal dies, mal jenes. Generell sind ja Kleinwagen etwas anfälliger, als größere. Aber wir wollen halt eben einen Wagen, der eben für Anfänger geeignet ist.
Deswegen versuche ich mal mein Glück hier auf gute, hilfreiche Antworten zu stoßen. Vielen Dank und allen einen schönen Abend!
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Hallo!
Der FoFi ab 2001/02 ist eigentlich sehr gut (in meiner Familie läuft noch einer) und für 1000 Euro ist nicht viel Geld verbrannt. Ich sage es mal so: Man steckt bei einem 2004er Gebrauchtwagen selbst mit nur 50.000 Kilometern einfach nicht drin.. die Wahrscheinlichkeit mit dem Ding zwei Jahre halbwegs gut mobil zu sein und die gesetzten Ziele im Nahbereich bei eher moderater Fahrweise und normaler Behandlung des Fahrzeugs zu erreichen, ist aber gegeben und die Chance dazu steht nicht schlecht.
Es kann immer wieder eine Reparatur fällig sein und auch am Öl sollte man nie sparen d.h. Ölwechselintervalle einhalten und ähnliche Wartungstermine auch - aber ein Ford ist an sich schon immer ein solides Gebrauchsfahrzeug gewesen und auch im hohen Alter meistens stabil. Technisch kann da auch nicht viel kaputtgehen, statt eines Zahnriemens hat er eine Steuerkette - auch das ist ein klarer Pluspunkt.
Als Anfängerauto ist dieser Ford sicher eine gute, brauchbare Alternative und preislich durchaus fair. 1000 Euro für zwei JAhre TÜV sind ein fairer Betrag, der Fiesta MK-6 ist ein gutes Fahrzeug und weit besser als Polo und Konzernbrüder -----> zumal ein Polo mit dieser Laufleistung und von BAujahr 2004 wahrscheinlich das Doppelte mit neuem TÜV kosten würde.
Dass er viele Kilometer hinter sich hat sollte mit sich bringen, dass sämtliche Verschleißteile mindestens einmal gewechselt worden sind - unter der Prämisse weiß ich auch, dass mein 1997er Mercedes C180 mit 249.000 Kilometern dank einiger Neuteile aus den letzten fünf Jahren eigentlich besser im Futter steht als einer mit 180.000 Kilometern, bei dem das alles noch gemacht werden muss. Da sollte man nicht so kleinlich sein!
Zur Probefahrt und Besichtigung/weiteren Verhandlungen - wobei 1000 Euro eigentlich fair sind - würde ich aber zur Sicherheit jemanden mitnehmen, der was von Autos versteht.
Ein Ford Fiesta Mk6 1.4 hat einen Zahnriemen, keine Steuerkette.
Tatsächlich - danke für die Korrektur! Da ich aus unserer Familie den 1,3er mit 60 und 70 PS kenne, die beide eine Steuerkette haben, und auch die damaligen Mk3 Mondeos mit Duratec-HE Ottomotor nur als Steuerkettenbenziner kenne, schrieb ich dem 1,4er auch eine zu. Habe mal gegoogelt - du hast Recht!
Das predige ich immer wieder, aber es ist ein Kampf gegen Windmühlen.
Meist ist die Technik noch gut, störend ist für mich bei Langläufern der meist abgewohnte und verdreckte Innenraum durch meist mehrere Vorbesitzer. Mein C180 ist da etwas besser - da wurde immer drauf aufgepasst und das bleibt auch so. Der BMW 728i, den ich mir erst von einem 84jährigen kaufte (1200 Euro) ist vom Zustand her mit 190.000 auf der Uhr auch noch solide erhalten.
Ford Fiesta 1.4 (Baujahr 2004, frischer TÜV seit diesem Monat & 227.000 km) - Kann man den noch nehmen?
Der TÜV prüft ausschließlich sicherheitsrelevante Bauteile, und dies nicht per Durchleuchtung mit Röntgenstrahlung, sondern per Sichtkontrolle des Ist - Zustands zum Zeitpunkt der Prüfung. Der Kilometerstand sagt nichts aus, denn anhand der Angabe der Länge der gefahrenen Strecke kann man nicht abschätzen, wie lange das Fahrzeug in Betrieb war (innerstädtisch dauert die gleiche Anzahl an Kilometern deutlich länger als außerstädtisch), wie es gefahren wurde, welche Bauteile bereits ausgetauscht wurden, und welche Qualität an Ersatzteilen hierfür verwendet wurde. Daher: Hol´ Dir jemanden, der Ahnung hat. Der kann zumindest grob abschätzen, ob die Fuhre noch etwas taugt.
Erst einmal vielen Dank für die bisherigen Antworten! :)
Also, wir werden uns mal den Fiesta morgen genau betrachten und uns Antworten geben lassen. Wenn alles passt, sämtliche Nachweise gegeben werden können und alles auch seriös wirkt, werden wir zugreifen!
Danke nochmal an alle!
Kommt auf die wartungshistorie An...
wenn Bremsen (Scheiben und Beläge), Kupplung, Auspuff und zahnriemen vor max 30-40.000km gewechselt wurden und die Reifen noch mind. 7-8mm profil haben... gut
wenn nicht: Finger weg !
Wenn ich bei dem guten Dutzend Autos, die ich in den letzten 35 Jahren gekauft habe, diese Maßstäbe angelegt hätte, dann hätte ich alle bis auf einen stehen lassen müssen.
Und das war ein Neuwagen.
Das ist ja schön das du soviel Erfahrung hast, aber der FS hat leider KEINE und zudem auch nicht das Geld, in ein 1000€ Auto u.u. Nochmal 1000-2000€ für Verschleißteile zu investieren ..denn das wird passieren wenn man ein Auto kauft, das man plant zwei Jahre zu fahren wenn die wartungshistorie zeigt, das in absehbarer Zeit zahnriemen/ reifen etc fällig werden ... und man niemanden hat, der einen das günstig fertig machen kann...
Die Forderung nach "mindestens 7-8 Millimeter Reifenprofil" ist völliger Humbug, das wären quasi Neureifen. Wer das in der Preisklasse erwartet, kauft sich besser ein Fahrrad.
Eine Kupplung musste ich in all den Jahren nur ein einziges Mal erneuern lassen, Zahnriemen genauso. Letzteren kann man mit etwas Glück auch ein ganzes Autoleben lang nutzen - hat meine Frau bei ihrem Hyundai über 16 Jahre durchgezogen. Bei einem Auto für 1000€ macht es absolut Sinn, es einfach drauf ankommen zu lassen, selbst wenn der ZR schon überfällig wäre.
Wer sich ein Auto kauft, muss einfach einkalkulieren, dass mal was repariert werden muss.
Das wird er dann schon merken!
2 Jahre ohne rep Kosten zu fahren ist für 1000€ halt schwierig... und das wird er dann feststellen
Was willst du für 1000 Euro mehr erwarten als: fahrbereit und verkehrssicher (TÜV)
Wenn er auch noch Reifen mit mehr als 1,6mm Profil hat und die Sitze nicht total durchgesessen und es innen nicht nach Zigaretten oder Hund riecht ..
Garantieren dass er noch 2 Jahre hält kann natürlich niemand.
Das predige ich immer wieder, aber es ist ein Kampf gegen Windmühlen.
Ein Ford Fiesta Mk6 1.4 hat einen Zahnriemen, keine Steuerkette.