Fliege ich nach unten wenn ich mich durch die Erde bohren würde?


05.09.2024, 14:48

Vorrausgesetzt ich würde am Nordpol stehen =)

9 Antworten

Unter "unten" verstehen wir die der Erde zugewandte Richtung, also die Richtung zum Schwerpunkt der Erde hin. Unten ist im irdischen Alltag immer die Richtung, in die losgelassene Gegenstände zu Boden fallen. Der Apfel, der auf Neuseeland vom Baum fällt, der fällt in die umgekehrte Richtung nach unten wie der Apfel, der in Deutschland vom Baum fällt.

Und "oben" ist die jeweils erdabgewandte Richtung.

Wo kein Boden ist, dort ergeben Angaben wie "oben" oder "unten" keinen Sinn. Zum Vergleich: Richtungsangaben wie "über", "unter", "vor", "hinter", "links" oder "rechts" ergeben ohne Bezugsgegenstand auch keinen Sinn.

Deine letzte Frage mit dem "riesen Bohrer" ist völlig unverständlich gestellt. Der Obertitel ist schon eher nachvollziehbar:

"Fliege ich nach unten wenn ich mich durch die Erde bohren würde?"

Wenn die Erde einfach so durchzubohren wäre wie ein Käse, mitten durch den Schwerpunkt, rein starr-mechanisch vereinfacht betrachtet, also unter Absehung von Magma, Temperatur, Luftwiderstand und Corioliskraft, sähe die Sache so aus:

Nach dem Sprung in das Bohrloch würdest Du zunächst nach unten fallen. Du würdest zum Schwerpunkt der Erde hin fortwährend beschleunigt und dort somit die maximale Geschwindigkeit erreichen. Danach würdest Du durch Deine Massenträgheit aufwärts fliegen, also vom Schwerpunkt weg. Dabei würdest Du dann in umgekehrter Richtung zum Schwerpunkt hin beschleunigt, mit anderen Worten "abgebremst" wie ein hochgeworfener Stein, bis Du mit der Geschwindigkeit null am anderen Ende der Bohrung ankommen würdest. Wenn Du dort nicht aussteigen bzw. Dich festhalten würdest, dann würdest Du wieder nach unten fallen und bis in alle Ewigkeit in der Bohrung hin und her pendeln.


JackylovesTom 
Beitragsersteller
 05.09.2024, 22:01

Danke sehr, sehr verständlich, ich kann das trotzdem immer noch nichts "fassen" und mein Kopf spielt mir dann einen Streich wenn ich es mir versuche vorzustellen.

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Man kann kein Loch durch die Erde bohren.

Wäre die allerdings möglich würdest du zerquetscht werden und brennen.

Wenn eine Rakete nach oben fliegt wird die Flugbahn beim verlassen der Atmosphäre von der Anziehungskraft und der erddrehung beeinflusst . Deshalb fliegt sie auch nicht gerade nach oben sondern verlässt schräg die Atmosphäre . Die Erde dreht sich um sich selbst und die Rakete dreht sich mit der Erde Solange sie sich in unserer Atmosphäre befindet. Deshalb kann ein Raketenstart zu einem bestimmten Ziel nur zu einem bestimmten Zeitpunkt erfolgen. Und zwar dann wenn die jeweilige erdseite auf das jeweilige Ziel gerichtet ist.

die alte Frage mit dem Bohrloch durch die Erde. Man springt rein, fällt in Richtung Zentrum, dort ist die resultierende Kraft aber null und wächst in umgekehrter Richtung wieder an, bis man an der ggü Öffnung zum Stehen kommt. Praktisch geht das natürlich nicht, wegen des flüssigen Erdmantels, des Luftwiderstands im Bohrloch etc. Vom Nordpol zu springen ist keine gute Idee, wegen all des Meerwassers, das dann ins Bohrloch fließt. Von woanders zu springen, führt dazu dass man wegen der Corioliskraft ständig an der Wand entlangschrammt usw.

Du fliegst nirgendwo weil nach paar km geröstet.

Dir wurde das in die Erde bohren ja schon ziemlich gut erklärt.
"unten" ist immer die Richtung, in die die Gravitation zeigt, was bei einer kugelförmigen Erde eben der Erdmittelpunkt ist. Wenn man sich dort aufhalten könnte, gäbe es genau am Erdmittelpunkt keine Schwerkraft mehr und du würdest dort schweben wie im Weltall.

Hier aber noch eine Zusatzinfo, die du wahrscheinlich noch nie gehört hast, und die mich sprachlos gemacht hat, als ich sie zum ersten Mal gehört habe.
Die Beschreibungen, die du von anderen gehört hast, gelten für eine solide Erde bzw. eine Erde mit "Füllung" (egal ob fest oder flüssig).
Wäre die Erde aber innen hohl, so wäre der gesamte Innenraum gravitationsfrei! Das ergibt sich aus dem Newtonschen Gravitationsgesetz (s. Newtonsches Kugelschalentheorem).
Hammer, oder?