Hallo Liebe Gemeinde,Immer öfters sehe ich in der Kommentarspalte unser Beiträge, vorwiegend auf Instragram, dass man Mobbing zurückbringen soll um die Leute wieder normal zu machen und sie zu erziehen. Findet ihr Mobbing ist gut für die Erziehung?

Hi,die folgenden Zeilen sind vielleicht stellenweise von Emotionen "getrieben", da ich selbst meine gesamte Schulzeit zu den Gemobbten gehörte - für Dinge, für die ich nichts konnte. dass man Mobbing zurückbringen soll um die Leute wieder normal zu machen und sie zu erziehen.Erstmal: Wer definiert, was "normal" ist? Besonders von Mobbing betroffen sind nämlich z. B. neurodivergente Menschen, also Leute, deren Gehirn anders "gepolt" ist als das der "Norm". Diese Leute werden von Neurotypischen häufig als "unnormal", "schlecht erzogen" oder dergleichen angesehen. Diese Leute leiden extrem unter der für Neurotypische ausgerichteten Gesellschaft. Es gibt rein GAR nichts - weder eine Neurodivergenz, ein "komisches" Verhalten, eine Behinderung, das Aussehen etc. -, das Mobbing rechtfertigt. Findet ihr Mobbing ist gut für die Erziehung?Nein, für keine der beiden Seiten. Wie kommt man überhaupt auf eine solche Frage? Das einzige, was Mobbing anrichtet, ist Schaden beim Gemobbten. In meinem Fall, die aufgrund ihrer Neurodivergenz gemobbt wurde, hat Mobbing bei mir psychische Probleme, noch stärkere Probleme im sozialen Umgang und unterdrücken meiner Symptome geführt - Mobbing kann wirklich krank machen und den Betroffenen in den Suizid treiben. Zumindest wird er aber ein Leben lang Schäden davon tragen. Das gilt es zu verhindern.Man sollte schon in der Schule viel härter gegen die MOBBER (nicht gegen die Gemobbten?!) vorgehen:bei zu geringen Konsequenzen (Strafen haben eher weniger pädagogischen Mehrwert) des Mobbenden (wie es leider oft der Fall ist) sind sich diese ihrer Schuld oft nicht wirklich bewusst. Wenn du Pech hast, mobben sie dich danach schlimmer als vorher.Gerade Lehrkräfte schauen oft eher weg oder sind zu milde in den Konsequenzen. Das sorgt dafür, dass die Mobbenden einen Einfluss auf den Gemobbten nehmen können, der die Situation dann herunterspielt oder vor der Lehrkraft sagt, das sei alles geklärt, um nicht noch schlimmeres Mobbing zu riskieren.Durch zu geringe Konsequenzen ändert sich am eigentlichen Sachverhalt nichts. Sie machen es dann nur versteckter und perfider, damit du keine Nachweise hast.Würden Mobbende härter "bestraft" (wie z. B. in Frankreich, wo der Mobbende die Schule wechseln muss, nicht - wie hierzulande - der Gemobbte), dann würde die Schule wirklich mal ein Zeichen setzen.Auch im Internet ist man nicht im rechtsfreien Raum, sodass Mobbing dort sehr viel mehr geahndet werden sollte. Diejenigen, die man erziehen sollte, sind die Mobbenden. Die sind es, die keine, falsche bzw. zu wenig Erziehung genossen haben und in den falschen Kreisen unterwegs sind, denn häufig sind es die Peers (oder im Netz die vermeintliche Anonymität), die Mobbende dazu anstiften. Es gibt aber Leute, die es anderst aber nicht verstehen.Bitte? Was ist das für ein schwaches Argument? Das nennt man übrigens Täter-Opfer-Umkehr und ist eine Form psychischer Manipulation. Gemobbte sind NIE Schuld am Mobbing. Es mag sein, dass sich die Menschen mal doof verhalten, das rechtfertigt aber keine Schikane und länger andauernde psychische Verletzungen.Wenn du ernsthaft zu denjenigen gehören solltest, die andere Leute für was auch immer mobben, dann hoffe ich, dass dir irgendwann eine gerechte Strafe widerfährt. Wenn du selbst "nur" zuguckst, machst du dich übrigens mit schuldig.LG

Findet ihr Mobbing gut? (Schule, Erziehung, Mobbingopfer)

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

DieChemikerin

Von gutefrage auf Grund seines Wissens auf einem Fachgebiet ausgezeichneter Nutzer

Schule, Schulalltag, Beruf & Ausbildung

21.12.2023, 17:04

Hi,

die folgenden Zeilen sind vielleicht stellenweise von Emotionen "getrieben", da ich selbst meine gesamte Schulzeit zu den Gemobbten gehörte - für Dinge, für die ich nichts konnte.

dass man Mobbing zurückbringen soll um die Leute wieder normal zu machen und sie zu erziehen.

Erstmal: Wer definiert, was "normal" ist? Besonders von Mobbing betroffen sind nämlich z. B. neurodivergente Menschen, also Leute, deren Gehirn anders "gepolt" ist als das der "Norm". Diese Leute werden von Neurotypischen häufig als "unnormal", "schlecht erzogen" oder dergleichen angesehen. Diese Leute leiden extrem unter der für Neurotypische ausgerichteten Gesellschaft. Es gibt rein GAR nichts - weder eine Neurodivergenz, ein "komisches" Verhalten, eine Behinderung, das Aussehen etc. -, das Mobbing rechtfertigt.

Findet ihr Mobbing ist gut für die Erziehung?

Nein, für keine der beiden Seiten. Wie kommt man überhaupt auf eine solche Frage? Das einzige, was Mobbing anrichtet, ist Schaden beim Gemobbten. In meinem Fall, die aufgrund ihrer Neurodivergenz gemobbt wurde, hat Mobbing bei mir psychische Probleme, noch stärkere Probleme im sozialen Umgang und unterdrücken meiner Symptome geführt - Mobbing kann wirklich krank machen und den Betroffenen in den Suizid treiben. Zumindest wird er aber ein Leben lang Schäden davon tragen. Das gilt es zu verhindern.

Man sollte schon in der Schule viel härter gegen die MOBBER (nicht gegen die Gemobbten?!) vorgehen:

bei zu geringen Konsequenzen (Strafen haben eher weniger pädagogischen Mehrwert) des Mobbenden (wie es leider oft der Fall ist) sind sich diese ihrer Schuld oft nicht wirklich bewusst. Wenn du Pech hast, mobben sie dich danach schlimmer als vorher.
Gerade Lehrkräfte schauen oft eher weg oder sind zu milde in den Konsequenzen. Das sorgt dafür, dass die Mobbenden einen Einfluss auf den Gemobbten nehmen können, der die Situation dann herunterspielt oder vor der Lehrkraft sagt, das sei alles geklärt, um nicht noch schlimmeres Mobbing zu riskieren.
Durch zu geringe Konsequenzen ändert sich am eigentlichen Sachverhalt nichts. Sie machen es dann nur versteckter und perfider, damit du keine Nachweise hast.
Würden Mobbende härter "bestraft" (wie z. B. in Frankreich, wo der Mobbende die Schule wechseln muss, nicht - wie hierzulande - der Gemobbte), dann würde die Schule wirklich mal ein Zeichen setzen.

Auch im Internet ist man nicht im rechtsfreien Raum, sodass Mobbing dort sehr viel mehr geahndet werden sollte. Diejenigen, die man erziehen sollte, sind die Mobbenden. Die sind es, die keine, falsche bzw. zu wenig Erziehung genossen haben und in den falschen Kreisen unterwegs sind, denn häufig sind es die Peers (oder im Netz die vermeintliche Anonymität), die Mobbende dazu anstiften.

Es gibt aber Leute, die es anderst aber nicht verstehen.

Bitte? Was ist das für ein schwaches Argument? Das nennt man übrigens Täter-Opfer-Umkehr und ist eine Form psychischer Manipulation. Gemobbte sind NIE Schuld am Mobbing. Es mag sein, dass sich die Menschen mal doof verhalten, das rechtfertigt aber keine Schikane und länger andauernde psychische Verletzungen.

Wenn du ernsthaft zu denjenigen gehören solltest, die andere Leute für was auch immer mobben, dann hoffe ich, dass dir irgendwann eine gerechte Strafe widerfährt. Wenn du selbst "nur" zuguckst, machst du dich übrigens mit schuldig.

LG

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Whatelse23

21.12.2023, 15:00

Mobbing ist in jedem Fall negativ. Was positiv für eine Erziehung ist wäre mMn ein Aufmerksammachen auf Fehler. Das geschieht aber mit freundlichen Worten, und nicht mit Beleidigung.

Anna0122

Beitragsersteller

21.12.2023, 15:01

Es gibt aber Leute, die es anderst aber nicht verstehen.

0

Oberer2000

21.12.2023, 15:14

@Anna0122

Was verstehen Sie nicht anders?

0

Whatelse23

21.12.2023, 16:05

@Oberer2000

wollte ich sie auch fragen, doch dann hab ichs gelassen. Denn Menschen die anderen ihren Willen aufdrängen wollen und das auch noch mit Mobbing sind mir zutiefst zuwider. Unterste Schublade.

1