Findet ihr Homeoffice gut?
Ich bin nun schon seit knapp einem Jahr im Homeoffice und finde es schrecklich. Die meisten meiner Kollegen findet aber total geil. Bin ich eigentlich der einzige, der Homeoffice total scheiße findet?
12 Antworten
Homeoffice ist nichts für jeden.
Viele Menschen benötiogen eine feste Struktur für die Arbeit und auch den fachlichen, menschlichen und emotionalen Austausch mit Kolleginnen und Kollegen. Solche Menschen fühlen sich im Homeofice nicht wohl.
Das wird auch noch erschwert, wenn zuhause keine ruhige Arbeitsatmosphäre herrscht, sondern einem beispielsweise Kinder um die Beine wuseln, die auch gerade nicht in die Schule oder KiTa gehen.
Zudem haben viele Menschen zuhause echte Probleme mit der Selbstdisziplin, stundenlang an einer Arbeit zu bleiben in einem Umfeld, das sie mental mit Freizeit verbinden.
Und natürlich gibt es auch Kollegen, die im Homeoffice gut bezahlt eine ruhige Kugel schieben, weil sie mangels Kontrollstruktur in ihrer Aufgabenerfüllung gar nicht überwacht werden können. Gerade wenn der Betrieb nicht darauf eingerichtet war, ist auch keine Kultur für das häusliche Arbeiten vorhanden.
Mir persönlich würden am meisten die Alltagskontakte fehlen.
Ich mache auch Homeoffice und liebe es. Ruhe zum Arbeiten, volle Konzentration und Pausen wann ich es brauche. Das hält mich leistungsfähiger als im Grossraumbüro.
Ich finde es toll.
Mein weiter Arbeitsweg fällt weg, ich muss nicht um 4.30 zuhause wegfahren, sondern ich kullere um kurz vor 6 vor den PC...
Mit meinen Kollegen habe ich per Telefon sehr viel Kontakt, daher vermisse ich auch hier nichts
Auf der einen Seite hat es was für sich, quasi von Bett+Dusche direkt am Schreibtisch starten zu können ohne Arbeitsweg, Parkplatzsuche etc. Auch die Mittagsverpflegung ist kein Kantinenkompromiss.
Andererseits fehlt mir das "Abschalten" nach erledigter Arbeit... aktuell kappe ich virtuell die Verbindung zum Firmenserver, bin auf meinem privaten Desktop und erledige privates einen Atemzug später... nur das Gefühl von "FEIERABEND" stellt sich irgendwie nicht ein.
Und der Kontakt zu den Kollegen fehlt...der morgendliche Kaffeeklatsch in der Frühstückspause, das gemeinsame Mittagessen in der Kantine... klar, man hört sich am telefon und wir haben aktuell 1x im Monat Videokonferenz...aber das ist nur ein kümmerlicher Ersatz zu: "Reich mir doch mal dein selbst gebackenes Brot rüber..." (wir frühstücken im wahrsten Wortsinn gemeinsam, jeder bringt mal was mit für alle)
In meinem Fall ist der Kantinenkompromiss wohl gesünder, als da, was ich privat esse 😅.
Naja, es hat Vor- und Nachteile.
Vorteile: Keine Fahr zum Arbeitsplatz, man kann auch nebenbei mal aufräumen, im Meeting Wäsche machen, etc (kommt natürlich auf den Beruf an, haha).
Nachteile: Mir fehlt vor allem die Trennung zwischen Arbeit und Privatleben. Es ist 17 Uhr, ich klapp den Laptop zu. Plötzlich bin ich nicht mehr "auf Arbeit". Da fällt es mir schwer, umzuschalten.