Was sind die Vor- und Nachteile der Homeoffice-Arbeit?

8 Antworten

durch die Pandemie arbeite ich jetzt seit über einem Jahr im Homeoffice.

Unsinn, die Pandemie ist seit mind. einem Jahr keine mehr. So richtig Pandemie war 2020 - ca. 2022.

Bei uns (Software-Entwicklung, aber manchmal müssen wir auch schlüsselfertige Systeme ausliefern) läuft das sehr gut. Leider machen die allerwenigsten bei den Online-Runden mit, wo man sich zwanglos treffen kann :-(

notting

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Vorteile:

  • Wenn man allein wohnt, kann man sich viel besser konzentrieren.
  • Arbeitsweg entfällt. Kantinenweg entfällt.
  • Man kann sich seine Zeit viel flexibler einteilen und effizienter nutzen. Man kann Arbeit und privates abwechsen und so die Pausen nutzen. Also: Aufstehen, arbeiten, frühstücken, arbeiten, duschen+anziehen, arbeiten, Geschirr spülen, arbeiten, Mittagessen, arbeiten, Geschirr spülen, arbeiten, spazierengehen, arbeiten, einkaufen, arbeiten.
  • Man kann bei der Arbeit rauchen.
  • Wer zuhause noch keinen Schreibtisch mit PC, Monitor, Tastatur, Maus, Abagekorb und Regalfach für Unterlagen hat, wird gezwungen, das endlich nachzuholen.

Nachteile:

  • Wenn man zuhause Kinder hat, kann man sich schechter konzentrieren. Eigentich sollte der Schreibisch in dem Raum stehen, wo man sich am wohlsten fühlt, nämlich im Wohnzimmer vorm Fenster. Wer stattdessen eine spartanische Knastzelle, genannt Arbeitszimmer, benutzen muss um Ruhe vor den Kindern zu haben ist gekniffen.
  • Nur für selbständige geistige Arbeit geeignet. Teamwork nicht möglich. Kundenbesuche nicht möglich.
  • Man wird nicht gezwungen, auch wenn man dazu keine Lust hat, raus zu gehen und sich zu bewegen, wie das beim Arbeitsweg der Fall ist.

Ich arbeite quasi hybrid. Unter Berücksichtigung betrieblicher Belange kann ich weitestgehend frei wählen, ob und wann ich von zu Hause aus arbeite oder in meinem Büro.

Für meinen Job ist beides wichtig und nötig, da wir noch lange nicht an einem komplett durchdigitalisierten Punkt angekommen sind und somit noch sehr viele Akten in Papier in Verwendung haben (in meinem Bereich arbeite ich intensiv daran, das zu ändern ;)).

Der enorme Vorteil von Homeoffice ist einfach der, dass die Arbeitszeit da wirklich "brutto wie netto" ist. Fahrzeiten, Zeiten fürs Fertigmachen oder fürs Vorbereiten von Mahlzeiten zum Mitnehmen entfallen halt komplett. Zudem finde ich es sehr angenehm, dass ich im Homeoffice deutlich seltener von Kolleg*innen bei der Arbeit mit "Kannst du mal..." gestört werde ;).

Genau das ist aber auch einer der potentiellen Haken. In Präsenz ist die Hemmschwelle niedriger, etwas mal fix im Vorbeigehen abzusprechen oder nachzufragen. Im Homeoffice muss man dafür ja immer zum Telefon greifen oder 'ne Mail schicken. Auch kommt es genau dadurch nicht zu den "Kaffeeküchengesprächen", durch die man erfährt, was die anderen gerade so umtreibt - und dadurch auch immer mal wieder nützliche bis relevante Infos für den eigenen Arbeitsbereich "abgreifen" kann.

Was mich bei uns aber echt noch stört, ist, dass Homeoffice immer noch wie etwas irgendwie "Schmutziges" betrachtet wird. Also, dass dort offenbar einige die Vorstellung haben, dass Homeoffice fast sowas wie Urlaub ist. Und dass es dadurch schnell mal mit hochgezogenen Augenbrauen betrachtet wird, wenn man Homeoffice macht, ohne dafür einen "total wichtigen Grund" zu haben... Aber ich denke, das ist bei uns auch einfach noch ein gewisses Generationenproblem, da insbesondere die Führungsebene noch zu den älteren GenXern gehört, wo ja insgesamt ganz andere Einstellungen zu Arbeit und Work-Life-Balance fest eingeprägt sind. Kann sich also schlichtweg durch Zeit erübrigen in den kommenden Jahren ;).

Arbeite einmal die Woche ganztags im Homeoffice und auch zwischendurch mal am Nachmittag. Trägt positiv zu meiner Work Life Balance bei.

Habe auch mal 6 Wochen am Stück nur im HO gearbeitet und da fehlte mir persönlich dann doch der Kontakt zum Team.

Vorteil ist ganz klar länger schlafen zu können und nervige Anfahrten zu sparen. Flexiblität ist auch ein Plus.

Nachteil: ich arbeitete teilweise viel länger im HO als im Büro, verliere die Zeit aus den Augen.

Um spontan jeweils den Punkt zu nenne der mir am angenehmsten/unangenehmsten Aufgefallen ist.

Positiv: Man spart sich den Fahrtweg. Bei gleicher Arbeitszeit hat man also entweder mehr Freizeit, oder kann länger schlafen oder mehr Überstundne ableisten (je nach persönlichen Vorliebne).

Negativ: Das (mein) Umfeld akzeptiert es nicht als Arbeitszeit. Ich meien damit, wenn man auf Arbeit ist, ist man in der Arbeit, fertig. Wenn ich im Homeoffice war hingegen, kannst du morgen mal XY machen, bis ja eh zuhause, oder es wird angerufen mit Privatgesprächen, weil man ist ja zuhause. Oder man soll "mal eben" dies oder das erledigen weil ja eh zuhause. Du verstehst was ich sagen will. Das nervt mich. Ungemein. Das Konzept dass man zuahuse ist aber trotzdem "in der Arbeit" und daher nicht für privats zur Verfügung steht geht hier einfach nicht in die Köpfe.