Findet ihr Gendern sinnvoll?
Moin, ich mache bald eine Schülerzeitung auf, und frage mich ob ich da auch gendern soll. Was meint ihr dazu, wie kann ich damit sinnvoll umgehen?
LG Uwe
43 Stimmen
9 Antworten
Ich halte das für nicht besonders sinnvoll. In meinen Augen ist das reine Sprachkosmetik, welche an den tatsächlichen Ursachen nichts ändert. Ausserdem wäre da noch der Punkt Barrierefreiheit zu beachten.
Auf mich wirken gegenderte Texte so wie ein Schild mit der Aufschrift "Du musst draussenbleiben".
Gendern bringt nur Probleme mit sich. Es widerspricht dem amtlichen Regelwerk der Rechtschreibung, führt oft zu grammatikalisch falschen Formen, ist nicht barrierefrei, nervt alle normalen Menschen tierisch, ist unästhetisch und an einer Schule, wo Schüler korrektes Deutsch lernen sollen, hat es erst recht nichts zu suchen.
Hier bringt es einer auf den Punkt, der etwas von Sprache versteht.
Gruß Matti
Doktor der englischen Sprachwissenschaft, eigene Forschung zu Gender/Genus im Deutschen und Englischen & ein Netzwerk internationaler Linguist*innen.
Jetzt bist du dran mit antworten. 😄 Welche hat Kunze?
Das ist eine simple Ellipse: Dein [Herz] ist mein ganzes Herz. Geläufiger wäre es andersherum: Dein Herz ist mein ganzes [Herz].
Dass dieser Beitrag nicht umkommentiert bleibt, war ja klar.
Ja? Welche fachliche Expertise hat er?
Ich hatte überlegt, die Behauptung zu unterlegen, aber dann entschieden, meine Antwort nicht mit - für die Beantwortung der Frage - irrelevantem "Zeugs" vollzustopfen.
H. R. K. hat zunächst Deutsch auf Lehramt studiert - was noch nicht viel heißen muss. Darüberhinaus ist er Rocksänger, Liedermacher, Schriftsteller, Musicaltexter/-übersetzer. Er hat auch für andere Künstler Texte geschrieben und für solche aus dem Ausland übersetzt.
Vieles weitere bei Bedarf hier:
https://www.heinzrudolfkunze.de/index.php/biografie/heinz-rudolf-kunze/
Er ist also, wenn man ganz freundlich sein möchte, ein Mensch mit Expertise in Richtung Literaturwissenschaften.
Wie genau hilft ihm diese Expertise bei linguistischen Themen?
Wie genau hilft ihm diese Expertise bei linguistischen Themen?
Ist das Dein Ernst? Du möchtest mir weismachen, Gendern hätte irgendetwas mit Linguistik zu tun? Die Verfechter dieses sprachlichen Unfugs mögen ja versuchen, ihn in die Nähe von Wissenschaft zu rücken, aber das funktioniert nicht. Es ist eine Ideologie.
Gendern ist ein Thema, das die Linguistik erforscht, ja. Schließlich geht es um Sprache und Grammatik, um potenzielle Interaktionen zwischen grammatischem, sozialem und biologischem Geschlecht.
Entsprechend gibt es auch seit über 20 Jahren linguistische Studien zur Thematik. Wenn du mir nicht glaubst - die Studienlage zeigt klar, dass Gendern ein linguistisches Thema ist.
Also: Wie hilft Expertise im Bereich der Literaturwissenschaften, die potenziell out-of-date ist, bei einem linguistischen Thema?
Du kannst Deine Behauptung noch hundert Mal wiederholen. Sie wird dadurch nicht wahrer. Sie mag Deiner Realität entsprechen, aber ich Unterscheide zwischen Realität und Wahrheit.
Ich möchte mich über das Thema nicht austauschen. Und einigen werden wir uns sowieso nicht.
Alle Mitlesenden dürfen sich gerne davon überzeugen, dass Gendern ein linguistischer Forschungsgegenstand ist. Das geht z.B. ganz einfach, indem man sich das Projekt "Empirische Genderlinguistik" anschaut oder einen Blick auf eine entsprechende Google Scholar Suchanfrage wirft.
Mit womöglich vorhandener Expertise in Literaturwissenschaften ist man hier inkl. eigener Meinung fachfremd.
Generell halte ich Gendern, also gendersensible(re)/genderneutrale(re) Sprache, für eine sinnvolle Maßnahme. Passend eingesetzt ist Gendern für mich dann, wenn es aus einer Kombination der verschiedenen Möglichkeiten und nicht aus dem strikten Einsatz einer einzigen Variante besteht.
Dazu gehört auch, dass man versteht, bei welchen Wörtern eine "gegenderte" Variante angebracht ist und bei welchen nicht, einem klar ist, dass nicht jede Situation/jeder Kontext eine gendersensible/-neutrale Anpassung der Sprache benötigt, und dass nicht jede Form gendergerechterer/-neutralerer Sprache (aktuell) gleichermaßen barrierefrei ist.
Außerdem ist gendersensible Sprache kein Allheilmittel, sondern ein Baustein von vielen für eine Gesellschaft, in der Nicht-Männer sichtbarer sind als in unserer heutigen, da durch gendersensible Sprache der männliche Bias im Deutschen, welcher sprachwissenschaftlich nachgewiesen ist, gemindert wird.
Ob du nun aber in eurer Zeitung genderst und falls ja, wie - das bleibt deine Entscheidung.
Wenn Jemand schon "Nicht-Männer" statt Frauen schreibt, hat er jede Respektabilität verspielt.
Es gibt keine gendersensible(re)/genderneutrale(re) Sprache. Wovon Du sprichst ist das Bauchpinseln von Feministinnen, denen echten Probleme abhanden gekommen sind, und Leuten mit Ego-Problemen.
Es ist keine sinnvolle Maßnahme, weil Sprache Frauen nicht unsichtbar macht. Frauen wissen sehr genau wenn sie angesprochen sind.
Du bist seit zig Diskussionen auch nur ein einziges Beispiel für eine solche Benachteiligung schuldig. Der Bias hat keine Auswirkung auf Rechte oder Möglichkeiten von Frauen, er schränkt sie in keiner Weise ein.
Nein, Uwe.
LG
Ja? Welche fachliche Expertise hat er?